Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2. T. C. 5. § 1. Von der Hexen Panquet. bald hefftig bescholten habe/ und darauff seynalsobald die Taffeln/ Speisen/ Leute und aller darzu bräuchlich er Haußraht ver- schwunden; Allein sey gar ein junger Mensch da geblieben/ welchen die Zauberer erst kurtz an- geführet hetten. Es ist auch noch viel alten wol betagten Leuten bekand/ wie einer der Graffen von Aspermont habe pflegen allerley Geselschaft so in sein Hauß kommen/ dermassen herrlich und statlich zu empfangen und zu tractiren/ daß sie an den köstlichen Trachten der guten Auffwartung/ und allerhand Vberfluß ein gut Vergnügen ge- tragen. Allein das Letzte ist ihnen nit annemlichHexen- Speise sätiget nit. gewesen/ sintemal wann die Leute und Pferde auß seinem Hause gegangen/ Hungers und Dur- stes gestorben sind/ welches ich von vielen/ so noch am Leben/ vernommen. Ioachimus von Camerich in seinem BuchAuthor Hauf-
2. T. C. 5. § 1. Von der Hexen Panquet. bald hefftig beſcholten habe/ und darauff ſeynalſobald die Taffeln/ Speiſen/ Leute und aller darzu braͤuchlich er Haußraht ver- ſchwunden; Allein ſey gar ein junger Menſch da geblieben/ welchen die Zauberer erſt kurtz an- gefuͤhret hetten. Es iſt auch noch viel alten wol betagten Leuten bekand/ wie einer der Graffen von Aſpermont habe pflegẽ allerley Geſelſchaft ſo in ſein Hauß kom̃en/ dermaſſen herꝛlich und ſtatlich zu empfangẽ uñ zu tractiren/ daß ſie an den koͤſtlichẽ Trachten der guten Auffwartung/ uñ allerhand Vberfluß ein gut Vergnuͤgẽ ge- tragen. Allein das Letzte iſt ihnen nit annemlichHexen- Speiſe ſaͤtiget nit. geweſen/ ſintemal wann die Leute und Pferde auß ſeinem Hauſe gegangẽ/ Hungers uñ Dur- ſtes geſtorben ſind/ welches ich von vielen/ ſo noch am Leben/ vernommen. Ioachimus von Camerich in ſeinem BuchAuthor Hauf-
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2. T. C. 5. § 1. Von der Hexen Panquet.
bald hefftig beſcholten habe/ und darauff ſeyn
alſobald die Taffeln/ Speiſen/ Leute und
aller darzu braͤuchlich er Haußraht ver-
ſchwunden; Allein ſey gar ein junger Menſch
da geblieben/ welchen die Zauberer erſt kurtz an-
gefuͤhret hetten. Es iſt auch noch viel alten wol
betagten Leuten bekand/ wie einer der Graffen
von Aſpermont habe pflegẽ allerley Geſelſchaft
ſo in ſein Hauß kom̃en/ dermaſſen herꝛlich und
ſtatlich zu empfangẽ uñ zu tractiren/ daß ſie an
den koͤſtlichẽ Trachten der guten Auffwartung/
uñ allerhand Vberfluß ein gut Vergnuͤgẽ ge-
tragen. Allein das Letzte iſt ihnen nit annemlich
geweſen/ ſintemal wann die Leute und Pferde
auß ſeinem Hauſe gegangẽ/ Hungers uñ Dur-
ſtes geſtorben ſind/ welches ich von vielen/ ſo
noch am Leben/ vernommen.
Hexen-
Speiſe
ſaͤtiget nit.
Ioachimus von Camerich in ſeinem Buch
von Natur der Dæmonum meldet/ daß ein
Metzger bey Nacht durch ein Gehoͤltz gereiſet/
und als er ein Geſchrey und Tantzẽ gehoͤret/ ha-
be er demſelben nachgeſetzt/ und zu letzt als er
da zukommen/ habe er alda auff dem Platz ſil-
berne Trinckgeſchirꝛ und Becher gefunden/ die
er/ nachdem alle Hexen uñ Teuffel verſchwun-
den geweſen/ genommen/ und ſie den folgendẽ
Tag zur Obrigkeit deſſelben Orts getragen/ die
hat alsbald die jenigẽ/ derẽ Gemerck auf dẽ Be-
chern geſtandẽ erfodert/ die habẽ fort an die an-
dern verklaget/ und ſind ihrer viel auß dem
Hauf-
Author
der wun-
derbar.
Hiſtor.
von Ge-
ſpenſten.
part. 1. pag.
t 63. a.
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