Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2. T. C. 5. §. Hexen buhlen mit dem Tenffel. brachte sie ein scheußlich Meerwunder/ schreck-lich anzusehen. Wiewol darbey nicht ohne/ dieser Edelmann ist stets für einen grossen Zauberer gehalten worden. Jch wolte unzeh- lich andere Exempel mit anführen/ aber mich beduncket/ es sey gnug an bereit angebrachten/ so viel zu Bewährung unsers Vorhabens die- net: Nemlich daß die fleischliche Vermi- schung kein Fabelwerck/ Geprög/ Ver- blendungen und Kranckheiten seyn. Biß- hieher Hildebrand auß dem Bodino. Von solcher Unzucht der geilen Geister tigen
2. T. C. 5. §. Hexen buhlen mit dem Tenffel. brachte ſie ein ſcheußlich Meerwunder/ ſchreck-lich anzuſehen. Wiewol darbey nicht ohne/ dieſer Edelmann iſt ſtets fuͤr einen groſſen Zauberer gehalten worden. Jch wolte unzeh- lich andere Exempel mit anfuͤhren/ aber mich beduncket/ es ſey gnug an bereit angebrachten/ ſo viel zu Bewaͤhrung unſers Vorhabens die- net: Nemlich daß die fleiſchliche Vermi- ſchung kein Fabelwerck/ Geproͤg/ Ver- blendungen und Kranckheiten ſeyn. Biß- hieher Hildebrand auß dem Bodino. Von ſolcher Unzucht der geilen Geiſter tigen
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2. T. C. 5. §. Hexen buhlen mit dem Tenffel.
brachte ſie ein ſcheußlich Meerwunder/ ſchreck-
lich anzuſehen. Wiewol darbey nicht ohne/
dieſer Edelmann iſt ſtets fuͤr einen groſſen
Zauberer gehalten worden. Jch wolte unzeh-
lich andere Exempel mit anfuͤhren/ aber mich
beduncket/ es ſey gnug an bereit angebrachten/
ſo viel zu Bewaͤhrung unſers Vorhabens die-
net: Nemlich daß die fleiſchliche Vermi-
ſchung kein Fabelwerck/ Geproͤg/ Ver-
blendungen und Kranckheiten ſeyn. Biß-
hieher Hildebrand auß dem Bodino.
Von ſolcher Unzucht der geilen Geiſter
handelt auch weitlaͤufftig Raue/ da er unter
andern alſo ſchreibet. Dieſe Lamiæ oder Nacht-
Geiſter/ Geſpenſt pflegen den Perſonen/ ſo mit
ſonderlicher Leibsſchoͤne ſonderlich begabet/
hefftig nachzuhengen/ und ihres Beyſchlaffs
zu gebrauchen/ damit ſie nachmals ſolche umbs
Leben bringen moͤgen. Dieſes Geſpenſte habe
in Geſtalt einer vortrefflichen ſchoͤnen Jung-
frauen/ in einer ſtatlichen wol zugerichteten
Behauſung eine herꝛliche Malzeit zugerichtet/
als es aber an dem/ daß er ſich mit ihr in eheli-
che Verbuͤndnuͤß einlaſſen wollen/ koͤmt Apol-
lonius, erkennet deß Teuffels Betrug/ und weil
er ſich deß Junglings erbarmet/ hat er durch
ſeine Beſchwerung das Geſpenſt/ oder Lami-
am, die vermeinete Jungfrau abgetrieben/
welche ſo bald mit dem Hauß und allen praͤch-
tigen
Raue in
Memora-
bil c 107.
108. p. 92.
und ſon-
derlich p.
103.
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