Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786.7) R. H. R. O. u. R. A. 1654. des Reichstages, auf welchem so viele vom Frie-den selbst dahin verwiesene wichtige Gegenstände noch zu erörtern übrig waren. Ferdinand der III. erließ zwar schon am 27. Apr. 1652. die gewöhn- lichen Ausschreiben, besage deren der Reichstag im October 1652. zu Regensburg eröffnet werden sollte. Aber er bewirkte noch erst zu Augsburg den 21. May 1653. die Römische Königswahl seines Sohns Ferdinands des IV., wodurch schon die im Westphälischen Frieden gemachte Hoffnung zu einer zwischen den Churfürsten und den übrigen Ständen zu treffenden Abrede wegen der Römi- schen Königswahlen und einer beständigen Wahl- capitulation vorerst zur großen Unzufriedenheit der Fürsten zurückgesetzt wurde; wiewohl der baldige Tod Ferdinands des IV. (+ 1654. Jun. 29.) doch wieder einen großen Querstrich machte. Zu den Berathschlagungen des ReichstagesII. depu- O 3
7) R. H. R. O. u. R. A. 1654. des Reichstages, auf welchem ſo viele vom Frie-den ſelbſt dahin verwieſene wichtige Gegenſtaͤnde noch zu eroͤrtern uͤbrig waren. Ferdinand der III. erließ zwar ſchon am 27. Apr. 1652. die gewoͤhn- lichen Ausſchreiben, beſage deren der Reichstag im October 1652. zu Regensburg eroͤffnet werden ſollte. Aber er bewirkte noch erſt zu Augsburg den 21. May 1653. die Roͤmiſche Koͤnigswahl ſeines Sohns Ferdinands des IV., wodurch ſchon die im Weſtphaͤliſchen Frieden gemachte Hoffnung zu einer zwiſchen den Churfuͤrſten und den uͤbrigen Staͤnden zu treffenden Abrede wegen der Roͤmi- ſchen Koͤnigswahlen und einer beſtaͤndigen Wahl- capitulation vorerſt zur großen Unzufriedenheit der Fuͤrſten zuruͤckgeſetzt wurde; wiewohl der baldige Tod Ferdinands des IV. († 1654. Jun. 29.) doch wieder einen großen Querſtrich machte. Zu den Berathſchlagungen des ReichstagesII. depu- O 3
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7) R. H. R. O. u. R. A. 1654.
des Reichstages, auf welchem ſo viele vom Frie-
den ſelbſt dahin verwieſene wichtige Gegenſtaͤnde
noch zu eroͤrtern uͤbrig waren. Ferdinand der III.
erließ zwar ſchon am 27. Apr. 1652. die gewoͤhn-
lichen Ausſchreiben, beſage deren der Reichstag
im October 1652. zu Regensburg eroͤffnet werden
ſollte. Aber er bewirkte noch erſt zu Augsburg
den 21. May 1653. die Roͤmiſche Koͤnigswahl
ſeines Sohns Ferdinands des IV., wodurch ſchon
die im Weſtphaͤliſchen Frieden gemachte Hoffnung
zu einer zwiſchen den Churfuͤrſten und den uͤbrigen
Staͤnden zu treffenden Abrede wegen der Roͤmi-
ſchen Koͤnigswahlen und einer beſtaͤndigen Wahl-
capitulation vorerſt zur großen Unzufriedenheit der
Fuͤrſten zuruͤckgeſetzt wurde; wiewohl der baldige
Tod Ferdinands des IV. († 1654. Jun. 29.) doch
wieder einen großen Querſtrich machte.
Zu den Berathſchlagungen des Reichstages
wurde erſt am 17. Jun. 1653. mit der kaiſerlichen
Propoſition der Weg geoͤffnet. Kein volles Jahr
nachher (1654. May 17.) erfolgte auch diesmal
noch ein Reichsabſchied, der ſeitdem der letzte in
ſeiner Art geblieben iſt, und daher noch immer der
juͤngſte Reichsabſchied heißt. Deſſen ausfuͤhr-
licher Inhalt betraf hauptſaͤchlich einige Verbeſſe-
rungen des Reichsjuſtitzweſens, wie ſie groͤßten-
theils im Jahre 1643. von der damaligen Reichs-
deputation waren vorbereitet geweſen. Viele Re-
ſtitutionen, die noch vom Weſtphaͤliſchen Frieden
her von wegen der Amneſtie oder Beſchwerden
uͤbrig geblieben waren, und alle uͤbrige Geſchaͤffte,
die der Friede auf dieſen Reichstag verwieſen hat-
te, wurden von neuem auf eine anderweite Reichs-
depu-
II.
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