Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787.XIV. Heutige Verfassung. lehnungen über Brandenburg-Culmbach (f) undüber das Herzogthum Holstein von Seiten des Königs sten Posten waren von Savoyen unter Franz 85. tausend, unter Joseph dem I. 36. tausend, von Mirandola unter Joseph dem I. 32. tausend, von Holstein-Plön unter Franz 27. tausend, von Sach- senweimar unter Franz 20. tausend, von Fürsten- berg 14. tausend, von Badenbaden 12375., von Dänemark wegen des Weserzolls 12. tausend, von Mörs 12. tausend, von Würtenberg 10. tausend Gulden u. s. w. Ein lesenswürdiges Gutachten einer fürstlichen Regierung über diese Materie fin- det sich in Mosers Lehnsverfassung S. 288-295. Am Ende desselben wird gezweiflet, ob etwas frucht- barliches wegen der Laudemien auszurichten, und der Reichshofrath von dieser schon so fest einge- wurzelten Gewohnheit abzubringen seyn dürfte. "Ja, wenn man auch (fährt das Gutachten fort) nicht nur in puncto iuris Recht, sondern auch ei- nige Hoffnung hätte es durchtreiben zu können; so wäre doch die Frage, ob es rathsam wäre; in- dem sehr zu besorgen ist, es würden die Mitglie- der des Reichshofraths, denen diese Summe aus ihrem Beutel entgienge, dadurch dergestalt dis- gustirt werden, daß dieselben Ew. hochfürstlichen Durchlaucht in Dero vielen wichtigen an dem kai- serlichen Reichshofrathe bereits anhängigen und vielleicht noch weiter bekommenden Angelegenhei- ten einen weit größern und irreparablen Scha- den thun würden." (f) Auf ein den 18. Jan. 1770. vom Marggra-
fen von Anspach wegen der ihm zugefallenen Marg- grafschaft Brandenburg-Culmbach (oder Bai- reuth) zu Wien eingekommenes Lehnsansuchungs- schreiben ist erst am 25. Apr. 1786. ein Reichs- hofrathsconclusum erfolgt, worin zu Beybringung sämmtlicher Lehnserfordernisse und ad praestan- dum praestanda ein Termin von 2. Monathen an- gesetzt worden. Reuß Staatscanzley Th. 13. S. 411. XIV. Heutige Verfaſſung. lehnungen uͤber Brandenburg-Culmbach (f) unduͤber das Herzogthum Holſtein von Seiten des Koͤnigs ſten Poſten waren von Savoyen unter Franz 85. tauſend, unter Joſeph dem I. 36. tauſend, von Mirandola unter Joſeph dem I. 32. tauſend, von Holſtein-Ploͤn unter Franz 27. tauſend, von Sach- ſenweimar unter Franz 20. tauſend, von Fuͤrſten- berg 14. tauſend, von Badenbaden 12375., von Daͤnemark wegen des Weſerzolls 12. tauſend, von Moͤrs 12. tauſend, von Wuͤrtenberg 10. tauſend Gulden u. ſ. w. Ein leſenswuͤrdiges Gutachten einer fuͤrſtlichen Regierung uͤber dieſe Materie fin- det ſich in Moſers Lehnsverfaſſung S. 288-295. Am Ende deſſelben wird gezweiflet, ob etwas frucht- barliches wegen der Laudemien auszurichten, und der Reichshofrath von dieſer ſchon ſo feſt einge- wurzelten Gewohnheit abzubringen ſeyn duͤrfte. ”Ja, wenn man auch (faͤhrt das Gutachten fort) nicht nur in puncto iuris Recht, ſondern auch ei- nige Hoffnung haͤtte es durchtreiben zu koͤnnen; ſo waͤre doch die Frage, ob es rathſam waͤre; in- dem ſehr zu beſorgen iſt, es wuͤrden die Mitglie- der des Reichshofraths, denen dieſe Summe aus ihrem Beutel entgienge, dadurch dergeſtalt dis- guſtirt werden, daß dieſelben Ew. hochfuͤrſtlichen Durchlaucht in Dero vielen wichtigen an dem kai- ſerlichen Reichshofrathe bereits anhaͤngigen und vielleicht noch weiter bekommenden Angelegenhei- ten einen weit groͤßern und irreparablen Scha- den thun wuͤrden.” (f) Auf ein den 18. Jan. 1770. vom Marggra-
fen von Anſpach wegen der ihm zugefallenen Marg- grafſchaft Brandenburg-Culmbach (oder Bai- reuth) zu Wien eingekommenes Lehnsanſuchungs- ſchreiben iſt erſt am 25. Apr. 1786. ein Reichs- hofrathsconcluſum erfolgt, worin zu Beybringung ſaͤmmtlicher Lehnserforderniſſe und ad praeſtan- dum praeſtanda ein Termin von 2. Monathen an- geſetzt worden. Reuß Staatscanzley Th. 13. S. 411. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0262" n="228"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">XIV.</hi> Heutige Verfaſſung.</fw><lb/> lehnungen uͤber Brandenburg-Culmbach <note place="foot" n="(f)">Auf ein den 18. Jan. 1770. vom Marggra-<lb/> fen von Anſpach wegen der ihm zugefallenen Marg-<lb/> grafſchaft <hi rendition="#fr">Brandenburg-Culmbach</hi> (oder Bai-<lb/> reuth) zu Wien eingekommenes Lehnsanſuchungs-<lb/> ſchreiben iſt erſt am 25. Apr. 1786. ein Reichs-<lb/> hofrathsconcluſum erfolgt, worin zu Beybringung<lb/> ſaͤmmtlicher Lehnserforderniſſe und <hi rendition="#aq">ad praeſtan-<lb/> dum praeſtanda</hi> ein Termin von 2. Monathen an-<lb/> geſetzt worden. <hi rendition="#fr">Reuß</hi> Staatscanzley Th. 13.<lb/> S. 411.</note> und<lb/> uͤber das Herzogthum Holſtein von Seiten des<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Koͤnigs</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_21_2" prev="#seg2pn_21_1" place="foot" n="(e)">ſten Poſten waren von Savoyen unter Franz 85.<lb/> tauſend, unter Joſeph dem <hi rendition="#aq">I.</hi> 36. tauſend, von<lb/> Mirandola unter Joſeph dem <hi rendition="#aq">I.</hi> 32. tauſend, von<lb/> Holſtein-Ploͤn unter Franz 27. tauſend, von Sach-<lb/> ſenweimar unter Franz 20. tauſend, von Fuͤrſten-<lb/> berg 14. tauſend, von Badenbaden 12375., von<lb/> Daͤnemark wegen des Weſerzolls 12. tauſend, von<lb/> Moͤrs 12. tauſend, von Wuͤrtenberg 10. tauſend<lb/> Gulden u. ſ. w. Ein leſenswuͤrdiges Gutachten<lb/> einer fuͤrſtlichen Regierung uͤber dieſe Materie fin-<lb/> det ſich in <hi rendition="#fr">Moſers</hi> Lehnsverfaſſung S. 288-295.<lb/> Am Ende deſſelben wird gezweiflet, ob etwas frucht-<lb/> barliches wegen der Laudemien auszurichten, und<lb/> der Reichshofrath von dieſer ſchon ſo feſt einge-<lb/> wurzelten Gewohnheit abzubringen ſeyn duͤrfte.<lb/> ”Ja, wenn man auch (faͤhrt das Gutachten fort)<lb/> nicht nur <hi rendition="#aq">in puncto iuris</hi> Recht, ſondern auch ei-<lb/> nige Hoffnung haͤtte es durchtreiben zu koͤnnen;<lb/> ſo waͤre doch die Frage, ob es rathſam waͤre; in-<lb/> dem ſehr zu beſorgen iſt, es wuͤrden die Mitglie-<lb/> der des Reichshofraths, denen dieſe Summe aus<lb/> ihrem Beutel entgienge, dadurch dergeſtalt dis-<lb/> guſtirt werden, daß dieſelben Ew. hochfuͤrſtlichen<lb/> Durchlaucht in Dero vielen wichtigen an dem kai-<lb/> ſerlichen Reichshofrathe bereits anhaͤngigen und<lb/> vielleicht noch weiter bekommenden Angelegenhei-<lb/> ten einen weit groͤßern und irreparablen Scha-<lb/> den thun wuͤrden.”</note><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [228/0262]
XIV. Heutige Verfaſſung.
lehnungen uͤber Brandenburg-Culmbach (f) und
uͤber das Herzogthum Holſtein von Seiten des
Koͤnigs
(e)
(f) Auf ein den 18. Jan. 1770. vom Marggra-
fen von Anſpach wegen der ihm zugefallenen Marg-
grafſchaft Brandenburg-Culmbach (oder Bai-
reuth) zu Wien eingekommenes Lehnsanſuchungs-
ſchreiben iſt erſt am 25. Apr. 1786. ein Reichs-
hofrathsconcluſum erfolgt, worin zu Beybringung
ſaͤmmtlicher Lehnserforderniſſe und ad praeſtan-
dum praeſtanda ein Termin von 2. Monathen an-
geſetzt worden. Reuß Staatscanzley Th. 13.
S. 411.
(e) ſten Poſten waren von Savoyen unter Franz 85.
tauſend, unter Joſeph dem I. 36. tauſend, von
Mirandola unter Joſeph dem I. 32. tauſend, von
Holſtein-Ploͤn unter Franz 27. tauſend, von Sach-
ſenweimar unter Franz 20. tauſend, von Fuͤrſten-
berg 14. tauſend, von Badenbaden 12375., von
Daͤnemark wegen des Weſerzolls 12. tauſend, von
Moͤrs 12. tauſend, von Wuͤrtenberg 10. tauſend
Gulden u. ſ. w. Ein leſenswuͤrdiges Gutachten
einer fuͤrſtlichen Regierung uͤber dieſe Materie fin-
det ſich in Moſers Lehnsverfaſſung S. 288-295.
Am Ende deſſelben wird gezweiflet, ob etwas frucht-
barliches wegen der Laudemien auszurichten, und
der Reichshofrath von dieſer ſchon ſo feſt einge-
wurzelten Gewohnheit abzubringen ſeyn duͤrfte.
”Ja, wenn man auch (faͤhrt das Gutachten fort)
nicht nur in puncto iuris Recht, ſondern auch ei-
nige Hoffnung haͤtte es durchtreiben zu koͤnnen;
ſo waͤre doch die Frage, ob es rathſam waͤre; in-
dem ſehr zu beſorgen iſt, es wuͤrden die Mitglie-
der des Reichshofraths, denen dieſe Summe aus
ihrem Beutel entgienge, dadurch dergeſtalt dis-
guſtirt werden, daß dieſelben Ew. hochfuͤrſtlichen
Durchlaucht in Dero vielen wichtigen an dem kai-
ſerlichen Reichshofrathe bereits anhaͤngigen und
vielleicht noch weiter bekommenden Angelegenhei-
ten einen weit groͤßern und irreparablen Scha-
den thun wuͤrden.”
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