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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787.

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1) Wien, Regensburg, Wetzlar.
Königs in Dänemark (g) sind noch im Jahre
1786. von neuem in Bewegung gekommen, je-
doch noch nicht vor sich gegangen.

Bey der allgemeinen ReichsversammlungIX.
zu Regensburg ist das noch fortwährende gemein-
same Band der Reichsverfassung in so weit noch
am meisten sichtbar, als hier das dazu gehörige
Personale noch vor allen andern hervorsticht, und
nicht so, wie zu Wien, unter einer andern Men-
ge sich verliehrt. Gegen ältere Zeiten scheint die
heutige Reichsverfassung hier selbst noch einen Vor-
zug zu haben, da ehedem nur von Zeit zu Zeit ein
nur kurz währender Reichstag gehalten wurde, an
statt daß jetzt derselbe immerwährend fortgeführet
wird. Jedoch auf der andern Seite hat der Reichs-
tag selbst dadurch sowohl an seinem Glanze als an
seiner wirksamen Thätigkeit merklich verlohren, da

ehe-
(g) Vom Könige in Dänemark als Herzoge von
Holstein wurde mittelst Schreibens an den Kai-
ser vom 3. Febr. (präsentirt den 1. May) 1786.
eine fernere Lehnsmuthung über die sämmtliche
Landesantheile des Herzogthums Holstein über-
reicht, und zugleich um Bestimmung der Zeit zu
Empfangung der Belehnung gebeten. Nach vor-
gängigem Reichshofrathsgutachten ergieng die kai-
serliche Resolution am 26. May 1786. dahin:
"Würde der König von Dänemark wegen Glück-
stadt, Gottorp, und Plön die requisita inuestitu-
rae in termino duorum mensium
beybringen, und
wegen Gottorp binnen besagtem Termine prae-
standa
prästiren, ergehet sowohl überhaupt, als
wegen der gebetenen einfachen Belehnung über
das gesammte Herzogthum Holstein weitere kaiser-
liche Verordnung." Reuß Staatscanzley Th. 13.
S. 410.
P 3

1) Wien, Regensburg, Wetzlar.
Koͤnigs in Daͤnemark (g) ſind noch im Jahre
1786. von neuem in Bewegung gekommen, je-
doch noch nicht vor ſich gegangen.

Bey der allgemeinen ReichsverſammlungIX.
zu Regensburg iſt das noch fortwaͤhrende gemein-
ſame Band der Reichsverfaſſung in ſo weit noch
am meiſten ſichtbar, als hier das dazu gehoͤrige
Perſonale noch vor allen andern hervorſticht, und
nicht ſo, wie zu Wien, unter einer andern Men-
ge ſich verliehrt. Gegen aͤltere Zeiten ſcheint die
heutige Reichsverfaſſung hier ſelbſt noch einen Vor-
zug zu haben, da ehedem nur von Zeit zu Zeit ein
nur kurz waͤhrender Reichstag gehalten wurde, an
ſtatt daß jetzt derſelbe immerwaͤhrend fortgefuͤhret
wird. Jedoch auf der andern Seite hat der Reichs-
tag ſelbſt dadurch ſowohl an ſeinem Glanze als an
ſeiner wirkſamen Thaͤtigkeit merklich verlohren, da

ehe-
(g) Vom Koͤnige in Daͤnemark als Herzoge von
Holſtein wurde mittelſt Schreibens an den Kai-
ſer vom 3. Febr. (praͤſentirt den 1. May) 1786.
eine fernere Lehnsmuthung uͤber die ſaͤmmtliche
Landesantheile des Herzogthums Holſtein uͤber-
reicht, und zugleich um Beſtimmung der Zeit zu
Empfangung der Belehnung gebeten. Nach vor-
gaͤngigem Reichshofrathsgutachten ergieng die kai-
ſerliche Reſolution am 26. May 1786. dahin:
”Wuͤrde der Koͤnig von Daͤnemark wegen Gluͤck-
ſtadt, Gottorp, und Ploͤn die requiſita inueſtitu-
rae in termino duorum menſium
beybringen, und
wegen Gottorp binnen beſagtem Termine prae-
ſtanda
praͤſtiren, ergehet ſowohl uͤberhaupt, als
wegen der gebetenen einfachen Belehnung uͤber
das geſammte Herzogthum Holſtein weitere kaiſer-
liche Verordnung.” Reuß Staatscanzley Th. 13.
S. 410.
P 3
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[229/0263] 1) Wien, Regensburg, Wetzlar. Koͤnigs in Daͤnemark (g) ſind noch im Jahre 1786. von neuem in Bewegung gekommen, je- doch noch nicht vor ſich gegangen. Bey der allgemeinen Reichsverſammlung zu Regensburg iſt das noch fortwaͤhrende gemein- ſame Band der Reichsverfaſſung in ſo weit noch am meiſten ſichtbar, als hier das dazu gehoͤrige Perſonale noch vor allen andern hervorſticht, und nicht ſo, wie zu Wien, unter einer andern Men- ge ſich verliehrt. Gegen aͤltere Zeiten ſcheint die heutige Reichsverfaſſung hier ſelbſt noch einen Vor- zug zu haben, da ehedem nur von Zeit zu Zeit ein nur kurz waͤhrender Reichstag gehalten wurde, an ſtatt daß jetzt derſelbe immerwaͤhrend fortgefuͤhret wird. Jedoch auf der andern Seite hat der Reichs- tag ſelbſt dadurch ſowohl an ſeinem Glanze als an ſeiner wirkſamen Thaͤtigkeit merklich verlohren, da ehe- IX. (g) Vom Koͤnige in Daͤnemark als Herzoge von Holſtein wurde mittelſt Schreibens an den Kai- ſer vom 3. Febr. (praͤſentirt den 1. May) 1786. eine fernere Lehnsmuthung uͤber die ſaͤmmtliche Landesantheile des Herzogthums Holſtein uͤber- reicht, und zugleich um Beſtimmung der Zeit zu Empfangung der Belehnung gebeten. Nach vor- gaͤngigem Reichshofrathsgutachten ergieng die kai- ſerliche Reſolution am 26. May 1786. dahin: ”Wuͤrde der Koͤnig von Daͤnemark wegen Gluͤck- ſtadt, Gottorp, und Ploͤn die requiſita inueſtitu- rae in termino duorum menſium beybringen, und wegen Gottorp binnen beſagtem Termine prae- ſtanda praͤſtiren, ergehet ſowohl uͤberhaupt, als wegen der gebetenen einfachen Belehnung uͤber das geſammte Herzogthum Holſtein weitere kaiſer- liche Verordnung.” Reuß Staatscanzley Th. 13. S. 410. P 3

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Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 3: Von 1740 bis 1786. Göttingen, 1787, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung03_1787/263>, abgerufen am 01.11.2024.