Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.Das IV. Capitel lässigkeit der Jugend/ theils weil er denKrieg nicht so wohl für sich/ als für den Pabst geführet hatte/ und kehrete wieder nach Engeland. Jn Henrici Abwesen- heit fiel König Jacobus IV. von Schott- land auf der Frantzosen Anstifften in En- geland ein/ litt aber eine grosse Nieder- lage/ darinnen er selbst blieb. Folgendes Jahr bequemete sich Henricus zum Frie- den mit Franckreich/ weil ihn sein Schwiegervater Ferdinand nur bey der Nase herumb zog/ und verheyrathete sei- ne Schwester Maria an König Ludwig XII. An. 1522. kündigte Henricus Franci- sco I. wiederumb Krieg an/ und schickte viel Völcker in Franckreich über/ die a- ber so wohl selbiges als folgendes Jahr wenig außrichteten/ wie hingegen die Schotten gegen Engeland auch nichts gewonnen. Nachdem aber Franciscus bey Pavie gefangen worden/ und nun gu- te Gelegenheit für Henricum schiene Franckreich einen Streich zu versetzen; an- gesehen auch eine Flotte fertig war/ so in Normandie Volck an Land setzen solte: lenckte sich doch Henricus von (arolo ab/ und verglich sich mit Franckreich. Jn- massen auch Carolus, nachdem er ver- meynte seinen Zweck erreichet zu haben/ nicht viel Staat mehr auff Engeland machte/
Das IV. Capitel laͤſſigkeit der Jugend/ theils weil er denKrieg nicht ſo wohl fuͤr ſich/ als fuͤr den Pabſt gefuͤhret hatte/ und kehrete wieder nach Engeland. Jn Henrici Abweſen- heit fiel Koͤnig Jacobus IV. von Schott- land auf der Frantzoſen Anſtifften in En- geland ein/ litt aber eine groſſe Nieder- lage/ darinnen er ſelbſt blieb. Folgendes Jahr bequemete ſich Henricus zum Frie- den mit Franckreich/ weil ihn ſein Schwiegervater Ferdinand nur bey der Naſe herumb zog/ und verheyrathete ſei- ne Schweſter Maria an Koͤnig Ludwig XII. An. 1522. kuͤndigte Henricus Franci- ſco I. wiederumb Krieg an/ und ſchickte viel Voͤlcker in Franckreich uͤber/ die a- ber ſo wohl ſelbiges als folgendes Jahr wenig außrichteten/ wie hingegen die Schotten gegen Engeland auch nichts gewonnen. Nachdem aber Franciſcus bey Pavie gefangen worden/ und nun gu- te Gelegenheit fuͤr Henricum ſchiene Franckreich einen Streich zu verſetzen; an- geſehen auch eine Flotte fertig war/ ſo in Normandie Volck an Land ſetzen ſolte: lenckte ſich doch Henricus von (arolo ab/ und verglich ſich mit Franckreich. Jn- maſſen auch Carolus, nachdem er ver- meynte ſeinen Zweck erreichet zu haben/ nicht viel Staat mehr auff Engeland machte/
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Das IV. Capitel
laͤſſigkeit der Jugend/ theils weil er den
Krieg nicht ſo wohl fuͤr ſich/ als fuͤr den
Pabſt gefuͤhret hatte/ und kehrete wieder
nach Engeland. Jn Henrici Abweſen-
heit fiel Koͤnig Jacobus IV. von Schott-
land auf der Frantzoſen Anſtifften in En-
geland ein/ litt aber eine groſſe Nieder-
lage/ darinnen er ſelbſt blieb. Folgendes
Jahr bequemete ſich Henricus zum Frie-
den mit Franckreich/ weil ihn ſein
Schwiegervater Ferdinand nur bey der
Naſe herumb zog/ und verheyrathete ſei-
ne Schweſter Maria an Koͤnig Ludwig
XII. An. 1522. kuͤndigte Henricus Franci-
ſco I. wiederumb Krieg an/ und ſchickte
viel Voͤlcker in Franckreich uͤber/ die a-
ber ſo wohl ſelbiges als folgendes Jahr
wenig außrichteten/ wie hingegen die
Schotten gegen Engeland auch nichts
gewonnen. Nachdem aber Franciſcus
bey Pavie gefangen worden/ und nun gu-
te Gelegenheit fuͤr Henricum ſchiene
Franckreich einen Streich zu verſetzen; an-
geſehen auch eine Flotte fertig war/ ſo in
Normandie Volck an Land ſetzen ſolte:
lenckte ſich doch Henricus von (arolo ab/
und verglich ſich mit Franckreich. Jn-
maſſen auch Carolus, nachdem er ver-
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