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Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

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Des wahrhafftigen
ben es. Die Cur beruhet auff folgenden 4.
Regeln/ welche genau in acht genommen
werden müssen.

1. Stille daß Bluten
2. Wehre aller Entzündung
3. Gebrauche von Anfang an Linde-
rungs Mittel
4- Heile die Wunden so bald es möglich

Welches in kleinen Wunden leicht gesche-
hen kan/ hüte dich in wehrender Cur vor
fetten Dingen/ den sie verursachen Schmer-
tzen und Entzündung. Laß die Medicamen-
ta
auch die Augen nicht berühren/ und
wenn es nicht gantz herauß/ so drücke erst
die Augen zu/ so kan der im
letzten Capitel gedachte Umbschlag desto
besser auffgelegt werden. Die halbe Cur
über/ laß den Patienten im finstern seyn/
und wäre gleich daß eine Auge nur verle-
tzet/ so binde dennoch daß gesunde mit dem-
selben zu weil durch dessen offtere Bewe-
gung/ nahes Lager und sonderliche Ver-
wandschafft mit dem andern es leicht zu-
gleich mit Schaden leiden könne/ und
brauche übrigeus Schmertz stillende Mit-
tel/ so wird eine gewünschte Cur erfolgen.

Cap.

Des wahrhafftigen
ben es. Die Cur beruhet auff folgenden 4.
Regeln/ welche genau in acht genommen
werden muͤſſen.

1. Stille daß Bluten
2. Wehre aller Entzuͤndung
3. Gebrauche von Anfang an Linde-
rungs Mittel
4- Heile die Wunden ſo bald es moͤglich

Welches in kleinen Wunden leicht geſche-
hen kan/ huͤte dich in wehrender Cur vor
fetten Dingen/ den ſie verurſachen Schmer-
tzen und Entzuͤndung. Laß die Medicamen-
ta
auch die Augen nicht beruͤhren/ und
wenn es nicht gantz herauß/ ſo druͤcke erſt
die Augen zu/ ſo kan der im
letzten Capitel gedachte Umbſchlag deſto
beſſer auffgelegt werden. Die halbe Cur
uͤber/ laß den Patienten im finſtern ſeyn/
und waͤre gleich daß eine Auge nur verle-
tzet/ ſo binde dennoch daß geſunde mit dem-
ſelben zu weil durch deſſen offtere Bewe-
gung/ nahes Lager und ſonderliche Ver-
wandſchafft mit dem andern es leicht zu-
gleich mit Schaden leiden koͤnne/ und
brauche uͤbrigeus Schmertz ſtillende Mit-
tel/ ſo wird eine gewuͤnſchte Cur erfolgen.

Cap.
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[14/0054] Des wahrhafftigen ben es. Die Cur beruhet auff folgenden 4. Regeln/ welche genau in acht genommen werden muͤſſen. 1. Stille daß Bluten 2. Wehre aller Entzuͤndung 3. Gebrauche von Anfang an Linde- rungs Mittel 4- Heile die Wunden ſo bald es moͤglich Welches in kleinen Wunden leicht geſche- hen kan/ huͤte dich in wehrender Cur vor fetten Dingen/ den ſie verurſachen Schmer- tzen und Entzuͤndung. Laß die Medicamen- ta auch die Augen nicht beruͤhren/ und wenn es nicht gantz herauß/ ſo druͤcke erſt die Augen zu/ ſo kan der im letzten Capitel gedachte Umbſchlag deſto beſſer auffgelegt werden. Die halbe Cur uͤber/ laß den Patienten im finſtern ſeyn/ und waͤre gleich daß eine Auge nur verle- tzet/ ſo binde dennoch daß geſunde mit dem- ſelben zu weil durch deſſen offtere Bewe- gung/ nahes Lager und ſonderliche Ver- wandſchafft mit dem andern es leicht zu- gleich mit Schaden leiden koͤnne/ und brauche uͤbrigeus Schmertz ſtillende Mit- tel/ ſo wird eine gewuͤnſchte Cur erfolgen. Cap.

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Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/54>, abgerufen am 14.05.2024.