Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

II. Cl. Salinische Steine: Schwerspath.
saffrangelb, die himmelblauen von Naurod bei Wiesbaden sollen auch stark
wirken.

Gew. 4,48, Härte 3--4. Glasglanz und farblos, weiß, grau, gelb,
fleischroth, smalteblau, aber stets nur blasse Farben. Die Fleischrothen
kann man leicht mit Feldspath verwechseln.

Vor dem Löthrohr schmilzt er schwer, leuchtet stark, färbt die Flamme
gelblich grün, und reducirt sich zu Schwefelbarium.

Ba S mit 65,6 Baryterde, 34,4 S.
In Wasser, Säuren und Alkalien gänzlich unlöslich, daher bildet Chlor-
baryum ein so empfindlich Reagenzmittel auf Schwefelsäure, und doch
haben wohl alle Schwerspäthe sich nur auf nassem Wege gebildet. Man
findet sie hauptsächlich als Gangmittel von großer Mächtigkeit. Die
Grube Clara im Rankachthal (Nebenbach der Kinzig) auf dem Schwarz-
walde baut auf einem Gange von 20'--24' Mächtigkeit, der durch
Gneus in den Bunten Sandstein aufsetzt. Das schneeweiße Mineral
wird zur Versetzung des Bleiweiß benutzt. Besonders lieben die Kobald-,
Manganerze, und das gediegene Silber dieses Ganggestein. Zu Schemnitz
in Ungarn durchdringt das so leicht schmelzbare Grauspießglanz und Rausch-
roth die schönsten Schwerspathafeln, so daß dort eine Bildung auf heißem
Wege zur Unmöglichkeit wird. Dazu kommt noch das häufige Auftreten
von krystallinischen Massen in Kammern von Ammoniten, man zerschlägt
wenige Ammonites angulatus, arietis, amalthei etc. des Lias vergeblich
nach ihnen, selbst in den Terebrateln des braunen Jura habe ich die
schönsten Krystalle gefunden. Baryterdehaltig sind ferner ganze Schichten-
systeme des Keuper und Buntensandstein, so daß wir nach der Quelle der
Schwererde nicht weit zu suchen haben. Eigentliches Versteinerungsmittel
von Petrefakten ist Schwerspath selten, er tritt meist wohl nur in die
hohlen Räume, welche die Petrefakten früher einnahmen. Auch bei After-
krystallen spielt er keine sonderliche Rolle, obgleich beschrieben werden.
Wie man sich den Absatz chemisch zu denken habe, ist noch Problem,
vielleicht ist er gleich als Schwefelsaures Salz hingeführt, denn absolut
unlöslich ist wohl keine Substanz.

Krystalle bildeten sich überall, wo die Masse nur Platz hatte zum
freien Anschuß, wenigstens ist die Masse späthig, doch zeigt der erste
Blätterbruch häufig Neigung zum Krummen, was vielleicht auch mit der
vorherrschenden Tendenz, Tafeln zu bilden, in innerm Zusammenhange
steht. Je dünner die Tafeln, desto lieber stellen sie sich auf die Kante,
dieß hat auch wohl Naumann bewogen, von der Hauy'schen Stellung ab-
zuweichen, und u als die Säule, folglich b als die Hauptaxe zu wählen.
Allein wenn man einmal abweichen will, so scheint es besser a als Haupt-
axe zu wählen, damit die optische Mittellinie (wie gewöhnlich) damit zu-
sammenfalle. Die Tafeln gruppiren sich zu halbkugeligen Rosetten, die
sich auf das Mannigfaltigste in einander verschränken, aber in diesen Ver-
schränkungen immer Buckel erzeugen. Es war dieß Werner's "krumm-
schaliger Schwerspath
", kammförmiger des l'Isle, linsenförmiger
des Linne. Oft nur von Papierdicke gruppiren sie sich wie Tropfen auf
Flußspath, kommen auch leicht ziegelroth gefärbt in den dolomitischen
Steinmergeln des Keuper vor.

Der graue Bologneser Spath aus dem Thone des Monte Pa-

24*

II. Cl. Saliniſche Steine: Schwerſpath.
ſaffrangelb, die himmelblauen von Naurod bei Wiesbaden ſollen auch ſtark
wirken.

Gew. 4,48, Härte 3—4. Glasglanz und farblos, weiß, grau, gelb,
fleiſchroth, ſmalteblau, aber ſtets nur blaſſe Farben. Die Fleiſchrothen
kann man leicht mit Feldſpath verwechſeln.

Vor dem Löthrohr ſchmilzt er ſchwer, leuchtet ſtark, färbt die Flamme
gelblich grün, und reducirt ſich zu Schwefelbarium.

Ḃa S⃛ mit 65,6 Baryterde, 34,4 S⃛.
In Waſſer, Säuren und Alkalien gänzlich unlöslich, daher bildet Chlor-
baryum ein ſo empfindlich Reagenzmittel auf Schwefelſäure, und doch
haben wohl alle Schwerſpäthe ſich nur auf naſſem Wege gebildet. Man
findet ſie hauptſächlich als Gangmittel von großer Mächtigkeit. Die
Grube Clara im Rankachthal (Nebenbach der Kinzig) auf dem Schwarz-
walde baut auf einem Gange von 20′—24′ Mächtigkeit, der durch
Gneus in den Bunten Sandſtein aufſetzt. Das ſchneeweiße Mineral
wird zur Verſetzung des Bleiweiß benutzt. Beſonders lieben die Kobald-,
Manganerze, und das gediegene Silber dieſes Ganggeſtein. Zu Schemnitz
in Ungarn durchdringt das ſo leicht ſchmelzbare Grauſpießglanz und Rauſch-
roth die ſchönſten Schwerſpathafeln, ſo daß dort eine Bildung auf heißem
Wege zur Unmöglichkeit wird. Dazu kommt noch das häufige Auftreten
von kryſtalliniſchen Maſſen in Kammern von Ammoniten, man zerſchlägt
wenige Ammonites angulatus, arietis, amalthei etc. des Lias vergeblich
nach ihnen, ſelbſt in den Terebrateln des braunen Jura habe ich die
ſchönſten Kryſtalle gefunden. Baryterdehaltig ſind ferner ganze Schichten-
ſyſteme des Keuper und Buntenſandſtein, ſo daß wir nach der Quelle der
Schwererde nicht weit zu ſuchen haben. Eigentliches Verſteinerungsmittel
von Petrefakten iſt Schwerſpath ſelten, er tritt meiſt wohl nur in die
hohlen Räume, welche die Petrefakten früher einnahmen. Auch bei After-
kryſtallen ſpielt er keine ſonderliche Rolle, obgleich beſchrieben werden.
Wie man ſich den Abſatz chemiſch zu denken habe, iſt noch Problem,
vielleicht iſt er gleich als Schwefelſaures Salz hingeführt, denn abſolut
unlöslich iſt wohl keine Subſtanz.

Kryſtalle bildeten ſich überall, wo die Maſſe nur Platz hatte zum
freien Anſchuß, wenigſtens iſt die Maſſe ſpäthig, doch zeigt der erſte
Blätterbruch häufig Neigung zum Krummen, was vielleicht auch mit der
vorherrſchenden Tendenz, Tafeln zu bilden, in innerm Zuſammenhange
ſteht. Je dünner die Tafeln, deſto lieber ſtellen ſie ſich auf die Kante,
dieß hat auch wohl Naumann bewogen, von der Hauy’ſchen Stellung ab-
zuweichen, und u als die Säule, folglich b als die Hauptaxe zu wählen.
Allein wenn man einmal abweichen will, ſo ſcheint es beſſer a als Haupt-
axe zu wählen, damit die optiſche Mittellinie (wie gewöhnlich) damit zu-
ſammenfalle. Die Tafeln gruppiren ſich zu halbkugeligen Roſetten, die
ſich auf das Mannigfaltigſte in einander verſchränken, aber in dieſen Ver-
ſchränkungen immer Buckel erzeugen. Es war dieß Werner’s „krumm-
ſchaliger Schwerſpath
“, kammförmiger des l’Isle, linſenförmiger
des Linné. Oft nur von Papierdicke gruppiren ſie ſich wie Tropfen auf
Flußſpath, kommen auch leicht ziegelroth gefärbt in den dolomitiſchen
Steinmergeln des Keuper vor.

Der graue Bologneſer Spath aus dem Thone des Monte Pa-

24*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0383" n="371"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">II.</hi> Cl. Salini&#x017F;che Steine: Schwer&#x017F;path.</fw><lb/>
&#x017F;affrangelb, die himmelblauen von Naurod bei Wiesbaden &#x017F;ollen auch &#x017F;tark<lb/>
wirken.</p><lb/>
            <p>Gew. 4,48, Härte 3&#x2014;4. Glasglanz und farblos, weiß, grau, gelb,<lb/>
flei&#x017F;chroth, &#x017F;malteblau, aber &#x017F;tets nur bla&#x017F;&#x017F;e Farben. Die Flei&#x017F;chrothen<lb/>
kann man leicht mit Feld&#x017F;path verwech&#x017F;eln.</p><lb/>
            <p>Vor dem Löthrohr &#x017F;chmilzt er &#x017F;chwer, leuchtet &#x017F;tark, färbt die Flamme<lb/>
gelblich grün, und reducirt &#x017F;ich zu Schwefelbarium.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">B&#x0307;a S&#x20DB;</hi> mit 65,6 Baryterde, 34,4 <hi rendition="#aq">S&#x20DB;.</hi></hi><lb/>
In Wa&#x017F;&#x017F;er, Säuren und Alkalien gänzlich unlöslich, daher bildet Chlor-<lb/>
baryum ein &#x017F;o empfindlich Reagenzmittel auf Schwefel&#x017F;äure, und doch<lb/>
haben wohl alle Schwer&#x017F;päthe &#x017F;ich nur auf na&#x017F;&#x017F;em Wege gebildet. Man<lb/>
findet &#x017F;ie haupt&#x017F;ächlich als Gangmittel von großer Mächtigkeit. Die<lb/>
Grube Clara im Rankachthal (Nebenbach der Kinzig) auf dem Schwarz-<lb/>
walde baut auf einem Gange von 20&#x2032;&#x2014;24&#x2032; Mächtigkeit, der durch<lb/>
Gneus in den Bunten Sand&#x017F;tein auf&#x017F;etzt. Das &#x017F;chneeweiße Mineral<lb/>
wird zur Ver&#x017F;etzung des Bleiweiß benutzt. Be&#x017F;onders lieben die Kobald-,<lb/>
Manganerze, und das gediegene Silber die&#x017F;es Gangge&#x017F;tein. Zu Schemnitz<lb/>
in Ungarn durchdringt das &#x017F;o leicht &#x017F;chmelzbare Grau&#x017F;pießglanz und Rau&#x017F;ch-<lb/>
roth die &#x017F;chön&#x017F;ten Schwer&#x017F;pathafeln, &#x017F;o daß dort eine Bildung auf heißem<lb/>
Wege zur Unmöglichkeit wird. Dazu kommt noch das häufige Auftreten<lb/>
von kry&#x017F;tallini&#x017F;chen Ma&#x017F;&#x017F;en in Kammern von Ammoniten, man zer&#x017F;chlägt<lb/>
wenige <hi rendition="#aq">Ammonites angulatus, arietis, amalthei etc.</hi> des Lias vergeblich<lb/>
nach ihnen, &#x017F;elb&#x017F;t in den Terebrateln des braunen Jura habe ich die<lb/>
&#x017F;chön&#x017F;ten Kry&#x017F;talle gefunden. Baryterdehaltig &#x017F;ind ferner ganze Schichten-<lb/>
&#x017F;y&#x017F;teme des Keuper und Bunten&#x017F;and&#x017F;tein, &#x017F;o daß wir nach der Quelle der<lb/>
Schwererde nicht weit zu &#x017F;uchen haben. Eigentliches Ver&#x017F;teinerungsmittel<lb/>
von Petrefakten i&#x017F;t Schwer&#x017F;path &#x017F;elten, er tritt mei&#x017F;t wohl nur in die<lb/>
hohlen Räume, welche die Petrefakten früher einnahmen. Auch bei After-<lb/>
kry&#x017F;tallen &#x017F;pielt er keine &#x017F;onderliche Rolle, obgleich be&#x017F;chrieben werden.<lb/>
Wie man &#x017F;ich den Ab&#x017F;atz chemi&#x017F;ch zu denken habe, i&#x017F;t noch Problem,<lb/>
vielleicht i&#x017F;t er gleich als Schwefel&#x017F;aures Salz hingeführt, denn ab&#x017F;olut<lb/>
unlöslich i&#x017F;t wohl keine Sub&#x017F;tanz.</p><lb/>
            <p>Kry&#x017F;talle bildeten &#x017F;ich überall, wo die Ma&#x017F;&#x017F;e nur Platz hatte zum<lb/>
freien An&#x017F;chuß, wenig&#x017F;tens i&#x017F;t die Ma&#x017F;&#x017F;e &#x017F;päthig, doch zeigt der er&#x017F;te<lb/>
Blätterbruch häufig Neigung zum Krummen, was vielleicht auch mit der<lb/>
vorherr&#x017F;chenden Tendenz, Tafeln zu bilden, in innerm Zu&#x017F;ammenhange<lb/>
&#x017F;teht. Je dünner die Tafeln, de&#x017F;to lieber &#x017F;tellen &#x017F;ie &#x017F;ich auf die Kante,<lb/>
dieß hat auch wohl Naumann bewogen, von der Hauy&#x2019;&#x017F;chen Stellung ab-<lb/>
zuweichen, und <hi rendition="#aq">u</hi> als die Säule, folglich <hi rendition="#aq">b</hi> als die Hauptaxe zu wählen.<lb/>
Allein wenn man einmal abweichen will, &#x017F;o &#x017F;cheint es be&#x017F;&#x017F;er <hi rendition="#aq">a</hi> als Haupt-<lb/>
axe zu wählen, damit die opti&#x017F;che Mittellinie (wie gewöhnlich) damit zu-<lb/>
&#x017F;ammenfalle. Die Tafeln gruppiren &#x017F;ich zu halbkugeligen Ro&#x017F;etten, die<lb/>
&#x017F;ich auf das Mannigfaltig&#x017F;te in einander ver&#x017F;chränken, aber in die&#x017F;en Ver-<lb/>
&#x017F;chränkungen immer Buckel erzeugen. Es war dieß Werner&#x2019;s &#x201E;<hi rendition="#g">krumm-<lb/>
&#x017F;chaliger Schwer&#x017F;path</hi>&#x201C;, kammförmiger des l&#x2019;Isle, lin&#x017F;enförmiger<lb/>
des Linné. Oft nur von Papierdicke gruppiren &#x017F;ie &#x017F;ich wie Tropfen auf<lb/>
Fluß&#x017F;path, kommen auch leicht ziegelroth gefärbt in den dolomiti&#x017F;chen<lb/>
Steinmergeln des Keuper vor.</p><lb/>
            <p>Der graue <hi rendition="#g">Bologne&#x017F;er Spath</hi> aus dem Thone des Monte Pa-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">24*</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[371/0383] II. Cl. Saliniſche Steine: Schwerſpath. ſaffrangelb, die himmelblauen von Naurod bei Wiesbaden ſollen auch ſtark wirken. Gew. 4,48, Härte 3—4. Glasglanz und farblos, weiß, grau, gelb, fleiſchroth, ſmalteblau, aber ſtets nur blaſſe Farben. Die Fleiſchrothen kann man leicht mit Feldſpath verwechſeln. Vor dem Löthrohr ſchmilzt er ſchwer, leuchtet ſtark, färbt die Flamme gelblich grün, und reducirt ſich zu Schwefelbarium. Ḃa S⃛ mit 65,6 Baryterde, 34,4 S⃛. In Waſſer, Säuren und Alkalien gänzlich unlöslich, daher bildet Chlor- baryum ein ſo empfindlich Reagenzmittel auf Schwefelſäure, und doch haben wohl alle Schwerſpäthe ſich nur auf naſſem Wege gebildet. Man findet ſie hauptſächlich als Gangmittel von großer Mächtigkeit. Die Grube Clara im Rankachthal (Nebenbach der Kinzig) auf dem Schwarz- walde baut auf einem Gange von 20′—24′ Mächtigkeit, der durch Gneus in den Bunten Sandſtein aufſetzt. Das ſchneeweiße Mineral wird zur Verſetzung des Bleiweiß benutzt. Beſonders lieben die Kobald-, Manganerze, und das gediegene Silber dieſes Ganggeſtein. Zu Schemnitz in Ungarn durchdringt das ſo leicht ſchmelzbare Grauſpießglanz und Rauſch- roth die ſchönſten Schwerſpathafeln, ſo daß dort eine Bildung auf heißem Wege zur Unmöglichkeit wird. Dazu kommt noch das häufige Auftreten von kryſtalliniſchen Maſſen in Kammern von Ammoniten, man zerſchlägt wenige Ammonites angulatus, arietis, amalthei etc. des Lias vergeblich nach ihnen, ſelbſt in den Terebrateln des braunen Jura habe ich die ſchönſten Kryſtalle gefunden. Baryterdehaltig ſind ferner ganze Schichten- ſyſteme des Keuper und Buntenſandſtein, ſo daß wir nach der Quelle der Schwererde nicht weit zu ſuchen haben. Eigentliches Verſteinerungsmittel von Petrefakten iſt Schwerſpath ſelten, er tritt meiſt wohl nur in die hohlen Räume, welche die Petrefakten früher einnahmen. Auch bei After- kryſtallen ſpielt er keine ſonderliche Rolle, obgleich beſchrieben werden. Wie man ſich den Abſatz chemiſch zu denken habe, iſt noch Problem, vielleicht iſt er gleich als Schwefelſaures Salz hingeführt, denn abſolut unlöslich iſt wohl keine Subſtanz. Kryſtalle bildeten ſich überall, wo die Maſſe nur Platz hatte zum freien Anſchuß, wenigſtens iſt die Maſſe ſpäthig, doch zeigt der erſte Blätterbruch häufig Neigung zum Krummen, was vielleicht auch mit der vorherrſchenden Tendenz, Tafeln zu bilden, in innerm Zuſammenhange ſteht. Je dünner die Tafeln, deſto lieber ſtellen ſie ſich auf die Kante, dieß hat auch wohl Naumann bewogen, von der Hauy’ſchen Stellung ab- zuweichen, und u als die Säule, folglich b als die Hauptaxe zu wählen. Allein wenn man einmal abweichen will, ſo ſcheint es beſſer a als Haupt- axe zu wählen, damit die optiſche Mittellinie (wie gewöhnlich) damit zu- ſammenfalle. Die Tafeln gruppiren ſich zu halbkugeligen Roſetten, die ſich auf das Mannigfaltigſte in einander verſchränken, aber in dieſen Ver- ſchränkungen immer Buckel erzeugen. Es war dieß Werner’s „krumm- ſchaliger Schwerſpath“, kammförmiger des l’Isle, linſenförmiger des Linné. Oft nur von Papierdicke gruppiren ſie ſich wie Tropfen auf Flußſpath, kommen auch leicht ziegelroth gefärbt in den dolomitiſchen Steinmergeln des Keuper vor. Der graue Bologneſer Spath aus dem Thone des Monte Pa- 24*

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/383
Zitationshilfe: Quenstedt, Friedrich August: Handbuch der Mineralogie. Tübingen, 1855, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/quenstedt_mineralogie_1854/383>, abgerufen am 01.06.2024.