Raabe, Wilhelm: Stopfkuchen. Eine See- und Mordgeschichte. Berlin, 1891.lieber Herr Schaumann, ich kann ja nichts dafür, "Gehorcht hast Du. Nun, weißt Du, dann "O Gott, darauf achten Sie noch? Darauf "Da, setz Dich her, Krabbe, und sperre jetzt lieber Herr Schaumann, ich kann ja nichts dafür, „Gehorcht haſt Du. Nun, weißt Du, dann „O Gott, darauf achten Sie noch? Darauf „Da, ſetz Dich her, Krabbe, und ſperre jetzt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0258" n="248"/> lieber Herr Schaumann, ich kann ja nichts dafür,<lb/> aber —“</p><lb/> <p>„Gehorcht haſt Du. Nun, weißt Du, dann<lb/> mach es Dir bequemer, ſetz Dich her und höre weiter.<lb/> Aber erſt noch einen Schoppen und dem Herrn da<lb/> — nein, der ſcheint nicht mehr zu wollen; aber er<lb/> hat auch nur zugehört und ſeinen genaueſten Freund<lb/> reden laſſen. So! jetzt rücke her, Herz, und laß <hi rendition="#g">Dir</hi><lb/> erzählen. Deine Abend-Stammgäſte kommen ja wohl<lb/> bald? Ich höre die Schritte der großen Bruderſchaft<lb/> der Erde nahen, und ſiehſt Du, Eduard: beſſer konnte<lb/> ſich die Sache garnicht machen: der alte Störzer iſt<lb/> todt, hat ſeinen fünfmaligen Marſch um die Erde<lb/> vollendet, und zu dem Tinchen kommt morgen Frau<lb/> Fama auf ein halbes Stündchen zum Beſuch und<lb/> ſetzt ſich zu der Erbtochter der rothen Schanze eine<lb/> Weile auf den Grabenrand des Prinzen Xaver von<lb/> Sachſen; und ich habe es nachher wirklich behaglicher<lb/> mit meinen dazugehörigen Kommentaren. Das<lb/> Glas iſt aber ſchlecht eingeſchenkt, Jungfer!“</p><lb/> <p>„O Gott, darauf achten Sie noch? Darauf<lb/> können Sie jetzt achten, Herr Schaumann?“ ſchluchzte<lb/> das entſetzte, zitternde junge Ding.</p><lb/> <p>„Da, ſetz Dich her, Krabbe, und ſperre jetzt<lb/> weiter die Ohren auf, und nachher den Schnabel<lb/> meinetwegen ſo weit Du willſt: des Menſchen Maul<lb/> thut heute in dieſer Angelegenheit keinen Schaden<lb/> mehr. Wenn das Schickſal will, daß Leute zuſammen-<lb/> kommen, weiß es das ſchon einzurichten. Ich that<lb/> in dieſem Falle garnichts dazu: ich ging meine Wege<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [248/0258]
lieber Herr Schaumann, ich kann ja nichts dafür,
aber —“
„Gehorcht haſt Du. Nun, weißt Du, dann
mach es Dir bequemer, ſetz Dich her und höre weiter.
Aber erſt noch einen Schoppen und dem Herrn da
— nein, der ſcheint nicht mehr zu wollen; aber er
hat auch nur zugehört und ſeinen genaueſten Freund
reden laſſen. So! jetzt rücke her, Herz, und laß Dir
erzählen. Deine Abend-Stammgäſte kommen ja wohl
bald? Ich höre die Schritte der großen Bruderſchaft
der Erde nahen, und ſiehſt Du, Eduard: beſſer konnte
ſich die Sache garnicht machen: der alte Störzer iſt
todt, hat ſeinen fünfmaligen Marſch um die Erde
vollendet, und zu dem Tinchen kommt morgen Frau
Fama auf ein halbes Stündchen zum Beſuch und
ſetzt ſich zu der Erbtochter der rothen Schanze eine
Weile auf den Grabenrand des Prinzen Xaver von
Sachſen; und ich habe es nachher wirklich behaglicher
mit meinen dazugehörigen Kommentaren. Das
Glas iſt aber ſchlecht eingeſchenkt, Jungfer!“
„O Gott, darauf achten Sie noch? Darauf
können Sie jetzt achten, Herr Schaumann?“ ſchluchzte
das entſetzte, zitternde junge Ding.
„Da, ſetz Dich her, Krabbe, und ſperre jetzt
weiter die Ohren auf, und nachher den Schnabel
meinetwegen ſo weit Du willſt: des Menſchen Maul
thut heute in dieſer Angelegenheit keinen Schaden
mehr. Wenn das Schickſal will, daß Leute zuſammen-
kommen, weiß es das ſchon einzurichten. Ich that
in dieſem Falle garnichts dazu: ich ging meine Wege
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