[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 1. Leipzig, 1751.Vorbericht. Ka** befindet sich wohl auf, und sieht doch Gorg ** an ist ungemein freygebig gegen ab- Unsrer Wuchrer F ** ist ein schlauer Kopf! ben d
Vorbericht. Ka** befindet ſich wohl auf, und ſieht doch Gorg ** an iſt ungemein freygebig gegen ab- Unſrer Wuchrer F ** iſt ein ſchlauer Kopf! ben d
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Vorbericht.
Ka** befindet ſich wohl auf, und ſieht doch
blaß. Er trinkt nicht viel, und ſieht doch blaß.
Er verdaut gut, und ſieht doch blaß. Er hat eine
junge artige Haushaͤlterinn, und ſieht doch blaß.
Wo muß das herkommen?
Gorg ** an iſt ungemein freygebig gegen ab-
gelebte Greiſe und verſchwendet ſeine Geſchenke an
alte reiche Witwen. Verlangt Gorg ** an viel-
leicht, daß ich glauben ſoll, er thue ſolches aus Groß-
muth? Der Niedertraͤchtige! Seine Geſchenke ſind
Netze und Fallſtricke, die er ihren Erbſchaften legt.
Will er ſeine Großmuth bezeigen; will er ohne Ei-
gennutz ſchenken, ſo beſchenke er mich; denn ich bin
jung und munter, und ſterbe ohne Teſtament.
Unſrer Wuchrer F ** iſt ein ſchlauer Kopf!
Er hat eine Frau, die ſo reizend ausſieht, daß ihn
niemand zum Hahnreye gemacht haben wuͤrde, wenn
er auch Geld dazu gegeben haͤtte. Der Zutritt war
allen unverwehrt, und dennoch fand ſich kein Menſch,
welcher ſich ſelbſt ſo ſehr verlaͤugnen koͤnnen, daß er
auf dieſen Einfall gekommen waͤre. Was hat F **
zu thun? Er wird eiferſuͤchtig; er bewacht ſie, und
laͤßt ſie von andern bewachen. Welcher Laͤrm!
Es wimmelt unter ſeinen Fenſtern von jungen Stu-
tzern, die ſich faſt zu Kruͤpeln ſeufzen, und den hal-
ben
d
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