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[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 2. Leipzig, 1751.

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von Swifts letztem Willen.
als nur möglich ist, und man hat auf die Narren ein
wachsames Auge, damit keiner entwische. Wo man
wegen Aehnlichkeit der Namen zweifelhaft ist, da wer-
den gewisse Aufseher gehalten, welche auf ihre Hand-
lungen Acht haben müssen. Man kann noch bis die-
se Stunde nicht erfahren, wer der Johann Gale
ist, und es steht ein Preis von zehen Pfund darauf,
wer ihn entdeckt. Mit der Lady Flower hat es
seine gute Richtigkeit. O-Säfety wird genau
beobachtet. John Sun, der wider sein Ver-
muthen etwas vom Codicille erfahren, hat sich
selbst angegeben, und bittet, ihn anzunehmen, da-
mit er von seiner bösen und verschwenderischen Frau
wegkomme. Man untersucht die Sache. Die
Frau sieht noch ganz reinlich aus; sie hat ein paar
große schwarze Augen, und die Meynungen der
Richter sind schon getheilt. Dem Gerichtsschreiber
hat bey dem letzten Verhöre ihr Busen gefallen; man
glaubt, der Mann werde Unrecht behalten. Sie war
sonst seine Köchinn, und er heirathete sie bloß we-
gen ihres guten ehrlichen Gemüths. Es giebt in
Dublin zween Caspar Wickstaffs. Man ist
lange zweifelhaft gewesen, welcher gemeynt sey.
Der eine wohnt bey Williams Caffeehause, der an-
dre auf der Fleet-Strasse. Man hat den ersten im
Verdachte, weil er sich gewisse Gratulanten hält,
die ihm viel gutes vorsagen, und alle Jahr ein
paarmal wünschen müssen, daß der Himmel dieses
theure Haupt noch lange Jahre hindurch bey ho-
hem Wohlseyn erhalten wolle. Die übrigen Narren

sind

von Swifts letztem Willen.
als nur moͤglich iſt, und man hat auf die Narren ein
wachſames Auge, damit keiner entwiſche. Wo man
wegen Aehnlichkeit der Namen zweifelhaft iſt, da wer-
den gewiſſe Aufſeher gehalten, welche auf ihre Hand-
lungen Acht haben muͤſſen. Man kann noch bis die-
ſe Stunde nicht erfahren, wer der Johann Gale
iſt, und es ſteht ein Preis von zehen Pfund darauf,
wer ihn entdeckt. Mit der Lady Flower hat es
ſeine gute Richtigkeit. O-Saͤfety wird genau
beobachtet. John Sun, der wider ſein Ver-
muthen etwas vom Codicille erfahren, hat ſich
ſelbſt angegeben, und bittet, ihn anzunehmen, da-
mit er von ſeiner boͤſen und verſchwenderiſchen Frau
wegkomme. Man unterſucht die Sache. Die
Frau ſieht noch ganz reinlich aus; ſie hat ein paar
große ſchwarze Augen, und die Meynungen der
Richter ſind ſchon getheilt. Dem Gerichtsſchreiber
hat bey dem letzten Verhoͤre ihr Buſen gefallen; man
glaubt, der Mann werde Unrecht behalten. Sie war
ſonſt ſeine Koͤchinn, und er heirathete ſie bloß we-
gen ihres guten ehrlichen Gemuͤths. Es giebt in
Dublin zween Caſpar Wickſtaffs. Man iſt
lange zweifelhaft geweſen, welcher gemeynt ſey.
Der eine wohnt bey Williams Caffeehauſe, der an-
dre auf der Fleet-Straſſe. Man hat den erſten im
Verdachte, weil er ſich gewiſſe Gratulanten haͤlt,
die ihm viel gutes vorſagen, und alle Jahr ein
paarmal wuͤnſchen muͤſſen, daß der Himmel dieſes
theure Haupt noch lange Jahre hindurch bey ho-
hem Wohlſeyn erhalten wolle. Die uͤbrigen Narren

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[267/0267] von Swifts letztem Willen. als nur moͤglich iſt, und man hat auf die Narren ein wachſames Auge, damit keiner entwiſche. Wo man wegen Aehnlichkeit der Namen zweifelhaft iſt, da wer- den gewiſſe Aufſeher gehalten, welche auf ihre Hand- lungen Acht haben muͤſſen. Man kann noch bis die- ſe Stunde nicht erfahren, wer der Johann Gale iſt, und es ſteht ein Preis von zehen Pfund darauf, wer ihn entdeckt. Mit der Lady Flower hat es ſeine gute Richtigkeit. O-Saͤfety wird genau beobachtet. John Sun, der wider ſein Ver- muthen etwas vom Codicille erfahren, hat ſich ſelbſt angegeben, und bittet, ihn anzunehmen, da- mit er von ſeiner boͤſen und verſchwenderiſchen Frau wegkomme. Man unterſucht die Sache. Die Frau ſieht noch ganz reinlich aus; ſie hat ein paar große ſchwarze Augen, und die Meynungen der Richter ſind ſchon getheilt. Dem Gerichtsſchreiber hat bey dem letzten Verhoͤre ihr Buſen gefallen; man glaubt, der Mann werde Unrecht behalten. Sie war ſonſt ſeine Koͤchinn, und er heirathete ſie bloß we- gen ihres guten ehrlichen Gemuͤths. Es giebt in Dublin zween Caſpar Wickſtaffs. Man iſt lange zweifelhaft geweſen, welcher gemeynt ſey. Der eine wohnt bey Williams Caffeehauſe, der an- dre auf der Fleet-Straſſe. Man hat den erſten im Verdachte, weil er ſich gewiſſe Gratulanten haͤlt, die ihm viel gutes vorſagen, und alle Jahr ein paarmal wuͤnſchen muͤſſen, daß der Himmel dieſes theure Haupt noch lange Jahre hindurch bey ho- hem Wohlſeyn erhalten wolle. Die uͤbrigen Narren ſind

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Zitationshilfe: [Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satyrischer Schriften. Bd. 2. Leipzig, 1751, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rabener_sammlung02_1751/267>, abgerufen am 21.11.2024.