so werden sie diese Eigenliebe nicht wohlfeiler, als mit - 4 fl. - - büßen können.
Jch will sehen, wie weit ich mit dieser Taxe komme. Finde ich, daß sie noch zu schwach ist; so werde ich sie künftig erhöhen, und nach den ver- schiednen Anmerkungen, die ich in einigen Fami- lien machen werde, neue Taxen bestimmen.
Jch habe mir ein gewisses Haus auf dem Ringe zu F - - - t gemerkt, wo der Vater beym Kamine, und die Mutter bey ihrem Nacht- tische alle Anstalten machen, ihre Kinder auf der- gleichen Art zu verführen. Der Vater lacht über seine begangenen Thorheiten, bey einer Pfeife Ta- bak, und in Gegenwart seines Sohnes so herzlich, daß ich große Ursache habe zu befürchten, der Kna- be werde gewiß im Hospitale sterben: Und die Mutter buhlt vor ihrem Spiegel, in Gegenwart ihrer Tochter, so unvorsichtig mit dem Buchhalter, daß ich schon im voraus den unglücklichen Mann herzlich bedaure, welcher dereinst verdammt ist, ihr Schwiegersohn zu werden. An diesem Hau- se will ich wahrnehmen, ob meine Vorschläge von einiger Wirksamkeit seyn werden. Sind sie es nicht; so will ich meine Streiche verdoppeln, und machen, daß man dieses Haus fliehen soll, wie man das Haus eines Mannes flieht, der an einer ansteckenden Seuche krank liegt.
Ein
Antons Panßa von Mancha
ſo werden ſie dieſe Eigenliebe nicht wohlfeiler, als mit ‒ 4 fl. ‒ ‒ buͤßen koͤnnen.
Jch will ſehen, wie weit ich mit dieſer Taxe komme. Finde ich, daß ſie noch zu ſchwach iſt; ſo werde ich ſie kuͤnftig erhoͤhen, und nach den ver- ſchiednen Anmerkungen, die ich in einigen Fami- lien machen werde, neue Taxen beſtimmen.
Jch habe mir ein gewiſſes Haus auf dem Ringe zu F ‒ ‒ ‒ t gemerkt, wo der Vater beym Kamine, und die Mutter bey ihrem Nacht- tiſche alle Anſtalten machen, ihre Kinder auf der- gleichen Art zu verfuͤhren. Der Vater lacht uͤber ſeine begangenen Thorheiten, bey einer Pfeife Ta- bak, und in Gegenwart ſeines Sohnes ſo herzlich, daß ich große Urſache habe zu befuͤrchten, der Kna- be werde gewiß im Hoſpitale ſterben: Und die Mutter buhlt vor ihrem Spiegel, in Gegenwart ihrer Tochter, ſo unvorſichtig mit dem Buchhalter, daß ich ſchon im voraus den ungluͤcklichen Mann herzlich bedaure, welcher dereinſt verdammt iſt, ihr Schwiegerſohn zu werden. An dieſem Hau- ſe will ich wahrnehmen, ob meine Vorſchlaͤge von einiger Wirkſamkeit ſeyn werden. Sind ſie es nicht; ſo will ich meine Streiche verdoppeln, und machen, daß man dieſes Haus fliehen ſoll, wie man das Haus eines Mannes flieht, der an einer anſteckenden Seuche krank liegt.
Ein
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Antons Panßa von Mancha
ſo werden ſie dieſe Eigenliebe nicht wohlfeiler, als
mit ‒ 4 fl. ‒ ‒ buͤßen koͤnnen.
Jch will ſehen, wie weit ich mit dieſer Taxe
komme. Finde ich, daß ſie noch zu ſchwach iſt;
ſo werde ich ſie kuͤnftig erhoͤhen, und nach den ver-
ſchiednen Anmerkungen, die ich in einigen Fami-
lien machen werde, neue Taxen beſtimmen.
Jch habe mir ein gewiſſes Haus auf dem
Ringe zu F ‒ ‒ ‒ t gemerkt, wo der Vater
beym Kamine, und die Mutter bey ihrem Nacht-
tiſche alle Anſtalten machen, ihre Kinder auf der-
gleichen Art zu verfuͤhren. Der Vater lacht uͤber
ſeine begangenen Thorheiten, bey einer Pfeife Ta-
bak, und in Gegenwart ſeines Sohnes ſo herzlich,
daß ich große Urſache habe zu befuͤrchten, der Kna-
be werde gewiß im Hoſpitale ſterben: Und die
Mutter buhlt vor ihrem Spiegel, in Gegenwart
ihrer Tochter, ſo unvorſichtig mit dem Buchhalter,
daß ich ſchon im voraus den ungluͤcklichen Mann
herzlich bedaure, welcher dereinſt verdammt iſt,
ihr Schwiegerſohn zu werden. An dieſem Hau-
ſe will ich wahrnehmen, ob meine Vorſchlaͤge
von einiger Wirkſamkeit ſeyn werden. Sind ſie
es nicht; ſo will ich meine Streiche verdoppeln,
und machen, daß man dieſes Haus fliehen ſoll,
wie man das Haus eines Mannes flieht, der an
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[Rabener, Gottlieb Wilhelm]: Sammlung satirischer Schriften. Bd. 4. Leipzig, 1755, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rabener_sammlung04_1755/312>, abgerufen am 22.11.2024.
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