Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 2. Leipzig, 1787.Pallast Colonna. sehen, ist für die Kunst eben so wenig ein schicklicherGegenstand, als ein ganz unbeweglicher steifer Leich- nam. Dies abgerechnet, ist der Ausdruck edel, schön und ergreifend wahr. Die Färbung ist aus der schönsten Zeit dieses Meisters, und die Figuren heben sich hoch vom Grunde ab. Hagar mit dem Engel und die Samarite- Zwei Bildnisse auf einem Gemählde vom Eine Bamboschade von Rubens. Sie ist Eine Heilige, die das heil. Abendmahl Ein heiliger Franciscus vom Muziano. Eben dieser Heilige vom Guido. Die Mahlerei und die Bildhauerkunst vom Einige Köpfe von Männern und Wei- Die Himmelfahrt Mariä. Man schreibt lich
Pallaſt Colonna. ſehen, iſt fuͤr die Kunſt eben ſo wenig ein ſchicklicherGegenſtand, als ein ganz unbeweglicher ſteifer Leich- nam. Dies abgerechnet, iſt der Ausdruck edel, ſchoͤn und ergreifend wahr. Die Faͤrbung iſt aus der ſchoͤnſten Zeit dieſes Meiſters, und die Figuren heben ſich hoch vom Grunde ab. Hagar mit dem Engel und die Samarite- Zwei Bildniſſe auf einem Gemaͤhlde vom Eine Bamboſchade von Rubens. Sie iſt Eine Heilige, die das heil. Abendmahl Ein heiliger Franciscus vom Muziano. Eben dieſer Heilige vom Guido. Die Mahlerei und die Bildhauerkunſt vom Einige Koͤpfe von Maͤnnern und Wei- Die Himmelfahrt Mariaͤ. Man ſchreibt lich
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Pallaſt Colonna.
ſehen, iſt fuͤr die Kunſt eben ſo wenig ein ſchicklicher
Gegenſtand, als ein ganz unbeweglicher ſteifer Leich-
nam. Dies abgerechnet, iſt der Ausdruck edel,
ſchoͤn und ergreifend wahr. Die Faͤrbung iſt aus
der ſchoͤnſten Zeit dieſes Meiſters, und die Figuren
heben ſich hoch vom Grunde ab.
Hagar mit dem Engel und die Samarite-
rin, zwei Gemaͤhlde des Mola.
Zwei Bildniſſe auf einem Gemaͤhlde vom
Tintoret. Voll geiſtreicher Behandlung, aber
nicht ohne Incorrektionen.
Eine Bamboſchade von Rubens. Sie iſt
von ihm, aber eins ſeiner ſchwaͤchſten Bilder. An-
dere nennen Jordaens als den Meiſter.
Eine Heilige, die das heil. Abendmahl
aus den Haͤnden der Engel empfaͤngt von Carlo
Maratti. Die Koͤpfe des Engels und der Heiligen
haben eine gewiſſe Lieblichkeit ohne Bedeutung. Die
Sucht, die Figuren in ihrer Stellung, und ihre ein-
zelnen Gliedmaßen in ihrer Lage unter einander, recht
abwechſelnd zu machen, — das ſogenannte Contra-
poſto der Italiener — hat den Meiſter zu den un-
natuͤrlichſten und gezwungenſten Drehungen verleitet.
Ein heiliger Franciscus vom Muziano.
Eben dieſer Heilige vom Guido.
Die Mahlerei und die Bildhauerkunſt vom
Guercino. Sehr verdorben.
Einige Koͤpfe von Maͤnnern und Wei-
bern auf demſelben Gemaͤhlde, aus der Vene-
tianiſchen Schule.
Die Himmelfahrt Mariaͤ. Man ſchreibt
ſie dem Rubens auch dem Vandyck zu, wahrſchein-
lich
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