Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite
Pallast Giustiniani.

Auf der Treppe.

Ein Aesculap, ein Marcus Aurclius, Ca-
ligula, ein seltener Domitian,
6) Antinous,
Jupiter, Mercur.
Sämmtlich von geringem
Werthe und zweideutiger Benennung.

+ Amalthea, die dem Jupiter als Kind
aus dem Horne der Ziege
(die andere selbst
Amalthea nennen,) zu trinken reicht. Ein Bas-
relief von guter Erfindung aber mittelmäßiger Aus-
führung. Ein geschickter Künstler, der sich des Ge-
dankens bemeistern wollte, könnte daraus ein sehr
reizendes Werk machen.


In dem großen Vorsaale.

+ Zwei Faunen, beide in der gewöhnlichen
Stellung, den einen Arm auf den Stamm eines
Baums gelehnt, den andern in die Seite gestützt.
Sie tragen ein Ziegenfell. Einer derselben gehört
unter die besten Vorstellungen dieser Art.

Eine sitzende Roma.

Eine Consularstatue.

Eine Gruppe von zwei Streitern, deren
einer im Begriff ist, den andern, den er nie-
dergeworfen hat, zu durchstechen.
Man nennt
sie ohne Grund Hercules und Antäus. Das ganze
Werk ist mittelmäßig und wahrscheinlich modern.
Wenigstens sind die Köpfe unstreitig neu.

In
6) Winkelmann, G. d. K. S. 822. hält ihn für ächt.
C 2
Pallaſt Giuſtiniani.

Auf der Treppe.

Ein Aeſculap, ein Marcus Aurclius, Ca-
ligula, ein ſeltener Domitian,
6) Antinous,
Jupiter, Mercur.
Saͤmmtlich von geringem
Werthe und zweideutiger Benennung.

Amalthea, die dem Jupiter als Kind
aus dem Horne der Ziege
(die andere ſelbſt
Amalthea nennen,) zu trinken reicht. Ein Bas-
relief von guter Erfindung aber mittelmaͤßiger Aus-
fuͤhrung. Ein geſchickter Kuͤnſtler, der ſich des Ge-
dankens bemeiſtern wollte, koͤnnte daraus ein ſehr
reizendes Werk machen.


In dem großen Vorſaale.

Zwei Faunen, beide in der gewoͤhnlichen
Stellung, den einen Arm auf den Stamm eines
Baums gelehnt, den andern in die Seite geſtuͤtzt.
Sie tragen ein Ziegenfell. Einer derſelben gehoͤrt
unter die beſten Vorſtellungen dieſer Art.

Eine ſitzende Roma.

Eine Conſularſtatue.

Eine Gruppe von zwei Streitern, deren
einer im Begriff iſt, den andern, den er nie-
dergeworfen hat, zu durchſtechen.
Man nennt
ſie ohne Grund Hercules und Antaͤus. Das ganze
Werk iſt mittelmaͤßig und wahrſcheinlich modern.
Wenigſtens ſind die Koͤpfe unſtreitig neu.

In
6) Winkelmann, G. d. K. S. 822. haͤlt ihn fuͤr aͤcht.
C 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0059" n="35"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Palla&#x017F;t Giu&#x017F;tiniani.</hi> </fw><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Auf der Treppe.</hi> </hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Ein Ae&#x017F;culap, ein Marcus Aurclius, Ca-<lb/>
ligula, ein &#x017F;eltener Domitian,</hi><note place="foot" n="6)">Winkelmann, G. d. K. S. 822. ha&#x0364;lt ihn fu&#x0364;r a&#x0364;cht.</note><hi rendition="#fr">Antinous,<lb/>
Jupiter, Mercur.</hi> Sa&#x0364;mmtlich von geringem<lb/>
Werthe und zweideutiger Benennung.</p><lb/>
          <p>&#x2020; <hi rendition="#fr">Amalthea, die dem Jupiter als Kind<lb/>
aus dem Horne der Ziege</hi> (die andere &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
Amalthea nennen,) <hi rendition="#fr">zu trinken reicht.</hi> Ein Bas-<lb/>
relief von guter Erfindung aber mittelma&#x0364;ßiger Aus-<lb/>
fu&#x0364;hrung. Ein ge&#x017F;chickter Ku&#x0364;n&#x017F;tler, der &#x017F;ich des Ge-<lb/>
dankens bemei&#x017F;tern wollte, ko&#x0364;nnte daraus ein &#x017F;ehr<lb/>
reizendes Werk machen.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">In dem großen Vor&#x017F;aale.</hi> </head><lb/>
          <p>&#x2020; <hi rendition="#fr">Zwei Faunen,</hi> beide in der gewo&#x0364;hnlichen<lb/>
Stellung, den einen Arm auf den Stamm eines<lb/>
Baums gelehnt, den andern in die Seite ge&#x017F;tu&#x0364;tzt.<lb/>
Sie tragen ein Ziegenfell. Einer der&#x017F;elben geho&#x0364;rt<lb/>
unter die be&#x017F;ten Vor&#x017F;tellungen die&#x017F;er Art.</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#fr">Eine &#x017F;itzende Roma.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#fr">Eine Con&#x017F;ular&#x017F;tatue.</hi> </p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Eine Gruppe von zwei Streitern, deren<lb/>
einer im Begriff i&#x017F;t, den andern, den er nie-<lb/>
dergeworfen hat, zu durch&#x017F;techen.</hi> Man nennt<lb/>
&#x017F;ie ohne Grund Hercules und Anta&#x0364;us. Das ganze<lb/>
Werk i&#x017F;t mittelma&#x0364;ßig und wahr&#x017F;cheinlich modern.<lb/>
Wenig&#x017F;tens &#x017F;ind die Ko&#x0364;pfe un&#x017F;treitig neu.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">C 2</fw>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">In</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[35/0059] Pallaſt Giuſtiniani. Auf der Treppe. Ein Aeſculap, ein Marcus Aurclius, Ca- ligula, ein ſeltener Domitian, 6) Antinous, Jupiter, Mercur. Saͤmmtlich von geringem Werthe und zweideutiger Benennung. † Amalthea, die dem Jupiter als Kind aus dem Horne der Ziege (die andere ſelbſt Amalthea nennen,) zu trinken reicht. Ein Bas- relief von guter Erfindung aber mittelmaͤßiger Aus- fuͤhrung. Ein geſchickter Kuͤnſtler, der ſich des Ge- dankens bemeiſtern wollte, koͤnnte daraus ein ſehr reizendes Werk machen. In dem großen Vorſaale. † Zwei Faunen, beide in der gewoͤhnlichen Stellung, den einen Arm auf den Stamm eines Baums gelehnt, den andern in die Seite geſtuͤtzt. Sie tragen ein Ziegenfell. Einer derſelben gehoͤrt unter die beſten Vorſtellungen dieſer Art. Eine ſitzende Roma. Eine Conſularſtatue. Eine Gruppe von zwei Streitern, deren einer im Begriff iſt, den andern, den er nie- dergeworfen hat, zu durchſtechen. Man nennt ſie ohne Grund Hercules und Antaͤus. Das ganze Werk iſt mittelmaͤßig und wahrſcheinlich modern. Wenigſtens ſind die Koͤpfe unſtreitig neu. In 6) Winkelmann, G. d. K. S. 822. haͤlt ihn fuͤr aͤcht. C 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei03_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei03_1787/59
Zitationshilfe: Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 3. Leipzig, 1787, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_mahlerei03_1787/59>, abgerufen am 21.11.2024.