Ramdohr, Basilius von: Venus Urania. Ueber die Natur der Liebe, über ihre Veredlung und Verschönerung. Erster Theil: Naturkunde der Liebe. Leipzig, 1798.den gehörigen Anlagen, der Gesellschaft nützlich zu seyn, ihr wirklich nützlich wird, indem er irgend einem physischen oder geistigen Bedürfnisse (sollte es auch nur das seyn, den Menschen vollständig und zweckmäßig zu finden,) abhilft; oder irgend einen physischen und geistigen Trieb, (sollte es auch nur der nach Vollkommenheit, nach dem Außerordentlichen und Seltenen seyn,) in ungewöhnlicher Maße begünstigt. Ob er davon Verdienst habe, ob er dadurch an moralischer Würde gewinne, darauf nehme ich bey der bloßen Schätzung keine Rücksicht. Genug, daß die Gattung, daß die Gesellschaft davon dauernden, sichern Vortheil hat. So ist denn der Mensch mit einem ausgezeichnet schönen Körper, mit einer ausgezeichnet fähigen Seele, ob er gleich zur Ausbildung beyder nichts beygetragen hat, zwar nicht achtungswürdig, aber er hat doch einen schätzbaren Werth, weil die ganze Gattung sich dauernd an ihm vergnügt oder ergetzt. So haben der brave Soldat, der fleißige Richter, die emsige Hausfrau einen schätzbaren Werth, wenn sie sich gleich nicht viel über das Gewöhnliche erheben, bloß den Trieben ihrer Natur folgen, und sich durch keine Selbstbestimmung zur Nutzbarkeit gefertigt, oder der Nützlichkeit gewidmet haben. Dieß Gefühl, daß ein Wesen einen schätzbaren Werth habe, wird dann auch auf leblose Geschöpfe, auf Naturerscheinungen, auf Anstalten, Maschinen, Kunstwerke, u. s. w. übertragen, ja, auf allgemeine Maximen, Anleitungen, Recepte, u. s. w. Alle diese Dinge haben kein Verdienst und keine Würde. Aber sie haben einen schätzbaren Werth. Sie sind einer innern Bonität, eines innern Gehalts, einer Nutzbarkeit, einer dauernden Bestimmung ihrer Anwendung zum wirklichen Gebrauch, den gehörigen Anlagen, der Gesellschaft nützlich zu seyn, ihr wirklich nützlich wird, indem er irgend einem physischen oder geistigen Bedürfnisse (sollte es auch nur das seyn, den Menschen vollständig und zweckmäßig zu finden,) abhilft; oder irgend einen physischen und geistigen Trieb, (sollte es auch nur der nach Vollkommenheit, nach dem Außerordentlichen und Seltenen seyn,) in ungewöhnlicher Maße begünstigt. Ob er davon Verdienst habe, ob er dadurch an moralischer Würde gewinne, darauf nehme ich bey der bloßen Schätzung keine Rücksicht. Genug, daß die Gattung, daß die Gesellschaft davon dauernden, sichern Vortheil hat. So ist denn der Mensch mit einem ausgezeichnet schönen Körper, mit einer ausgezeichnet fähigen Seele, ob er gleich zur Ausbildung beyder nichts beygetragen hat, zwar nicht achtungswürdig, aber er hat doch einen schätzbaren Werth, weil die ganze Gattung sich dauernd an ihm vergnügt oder ergetzt. So haben der brave Soldat, der fleißige Richter, die emsige Hausfrau einen schätzbaren Werth, wenn sie sich gleich nicht viel über das Gewöhnliche erheben, bloß den Trieben ihrer Natur folgen, und sich durch keine Selbstbestimmung zur Nutzbarkeit gefertigt, oder der Nützlichkeit gewidmet haben. Dieß Gefühl, daß ein Wesen einen schätzbaren Werth habe, wird dann auch auf leblose Geschöpfe, auf Naturerscheinungen, auf Anstalten, Maschinen, Kunstwerke, u. s. w. übertragen, ja, auf allgemeine Maximen, Anleitungen, Recepte, u. s. w. Alle diese Dinge haben kein Verdienst und keine Würde. Aber sie haben einen schätzbaren Werth. 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So ist denn der Mensch mit einem ausgezeichnet schönen Körper, mit einer ausgezeichnet fähigen Seele, ob er gleich zur Ausbildung beyder nichts beygetragen hat, zwar nicht achtungswürdig, aber er hat doch einen schätzbaren Werth, weil die ganze Gattung sich dauernd an ihm vergnügt oder ergetzt. So haben der brave Soldat, der fleißige Richter, die emsige Hausfrau einen schätzbaren Werth, wenn sie sich gleich nicht viel über das Gewöhnliche erheben, bloß den Trieben ihrer Natur folgen, und sich durch keine Selbstbestimmung zur Nutzbarkeit gefertigt, oder der Nützlichkeit gewidmet haben.</p> <p>Dieß Gefühl, daß ein Wesen einen schätzbaren Werth habe, wird dann auch auf leblose Geschöpfe, auf Naturerscheinungen, auf Anstalten, Maschinen, Kunstwerke, u. s. w. übertragen, ja, auf allgemeine Maximen, Anleitungen, Recepte, u. s. w. Alle diese Dinge haben kein Verdienst und keine Würde. Aber sie haben einen schätzbaren Werth. 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den gehörigen Anlagen, der Gesellschaft nützlich zu seyn, ihr wirklich nützlich wird, indem er irgend einem physischen oder geistigen Bedürfnisse (sollte es auch nur das seyn, den Menschen vollständig und zweckmäßig zu finden,) abhilft; oder irgend einen physischen und geistigen Trieb, (sollte es auch nur der nach Vollkommenheit, nach dem Außerordentlichen und Seltenen seyn,) in ungewöhnlicher Maße begünstigt. Ob er davon Verdienst habe, ob er dadurch an moralischer Würde gewinne, darauf nehme ich bey der bloßen Schätzung keine Rücksicht. Genug, daß die Gattung, daß die Gesellschaft davon dauernden, sichern Vortheil hat. So ist denn der Mensch mit einem ausgezeichnet schönen Körper, mit einer ausgezeichnet fähigen Seele, ob er gleich zur Ausbildung beyder nichts beygetragen hat, zwar nicht achtungswürdig, aber er hat doch einen schätzbaren Werth, weil die ganze Gattung sich dauernd an ihm vergnügt oder ergetzt. So haben der brave Soldat, der fleißige Richter, die emsige Hausfrau einen schätzbaren Werth, wenn sie sich gleich nicht viel über das Gewöhnliche erheben, bloß den Trieben ihrer Natur folgen, und sich durch keine Selbstbestimmung zur Nutzbarkeit gefertigt, oder der Nützlichkeit gewidmet haben.
Dieß Gefühl, daß ein Wesen einen schätzbaren Werth habe, wird dann auch auf leblose Geschöpfe, auf Naturerscheinungen, auf Anstalten, Maschinen, Kunstwerke, u. s. w. übertragen, ja, auf allgemeine Maximen, Anleitungen, Recepte, u. s. w. Alle diese Dinge haben kein Verdienst und keine Würde. Aber sie haben einen schätzbaren Werth. Sie sind einer innern Bonität, eines innern Gehalts, einer Nutzbarkeit, einer dauernden Bestimmung ihrer Anwendung zum wirklichen Gebrauch,
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