Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 3. Berlin, 1836.Dom. Trivixan Relatione 1510. Motive entwickelt, dieser sich mehr eine allgemeine Schilderung an-gelegen seyn läßt. Auch dieß ist doch merkwürdig. Er stimmt seinem Collegen in der Berechnung des päpstlichen Schatzes Il papa a entrada duc. 200000 di ordinario, et extraordina- Item e misero: a pocha spesa. Si acorda col suo maestro 7. Summario de la relatione di S. Marin Zorzi, dotor, venuto ora- tor di corte, fata in pregadi a di 17 Marzo 1517. Marin Zorzi wurde am 4. Januar 1514, und nachdem er die Seine Relation bezieht sich auf diese Zeit. Sie ist um so wich- Dom. Trivixan Relatione 1510. Motive entwickelt, dieſer ſich mehr eine allgemeine Schilderung an-gelegen ſeyn laͤßt. Auch dieß iſt doch merkwuͤrdig. Er ſtimmt ſeinem Collegen in der Berechnung des paͤpſtlichen Schatzes Il papa a entrada duc. 200000 di ordinario, et extraordina- Item è misero: a pocha spesa. Si acorda col suo maestro 7. Summario de la relatione di S. Marin Zorzi, dotor, venuto ora- tor di corte, fata in pregadi a dì 17 Marzo 1517. Marin Zorzi wurde am 4. Januar 1514, und nachdem er die Seine Relation bezieht ſich auf dieſe Zeit. Sie iſt um ſo wich- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0245" n="233"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Dom. Trivixan Relatione</hi></hi> 1510.</fw><lb/> Motive entwickelt, dieſer ſich mehr eine allgemeine Schilderung an-<lb/> gelegen ſeyn laͤßt. Auch dieß iſt doch merkwuͤrdig.</p><lb/> <p>Er ſtimmt ſeinem Collegen in der Berechnung des paͤpſtlichen Schatzes<lb/> bei, er fuͤgt nur hinzu: der Papſt habe das Geld zu einem Kriege<lb/> wider die Unglaͤubigen beſtimmt. <hi rendition="#aq">Il papa è sagaze praticho: ha<lb/> mal vecchio galico e gota, tamen è prosperoso, fa gran fadi-<lb/> cha: niun pol con lui: alde tutti, ma fa quello li par. — E te-<lb/> nuto e di la bocha e di altro per voler viver piu moderatamente.</hi><lb/> (Soll dieß heißen, daß er ſelbſt geaͤußert, er werde ſich kuͤnftig<lb/> — etwa im Trunke — maͤßigen?) <hi rendition="#aq">A modo di haver quanti da-<lb/> nari il vole: perche come vacha un beneficio, non li da si non<lb/> a chi (a) officio e quel officio da a un altro, si che tocca per<lb/> esso</hi> (hiedurch) <hi rendition="#aq">assai danari; ed è divenudo li officii sensari piu<lb/> del solito in Roma.</hi> D. i. die Aemter die man hat werden zu Maͤk-<lb/> lern von Pfruͤnden, verſchaffen ſie.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Il papa a entrada duc. 200000 di ordinario, et extraordina-<lb/> rio si dice 150 m.</hi> (d. h. die Paͤpſte haben gewoͤhnlich ſo viel);<lb/><hi rendition="#aq">ma questo a di do terzi piu di extraordinario e di ordinario an-<lb/> cora l’entrade:</hi> ſo daß er gegen eine Million gehabt haben wuͤrde.<lb/> Er erlaͤutert ſogleich: <hi rendition="#aq">Soleano pagare il censo carlini X al du-<lb/> cato e la chiesia era ingannata: era carlini XIII½ el duc., vole<lb/> paghino quello convien, et a fatto una stampa nova che val X<lb/> el duc. e son boni di arzento, del che amiora da X a XIII½ la<lb/> intrada del papa, et diti carlini novi si chiamano juli.</hi> Man ſieht,<lb/> welches der Urſprung der noch heute gewoͤhnlichen Muͤnze iſt. Denn<lb/> die heutigen Paoli haben erſt ſpaͤt den Namen und Gebrauch der<lb/> Giuli verdraͤngt. Die Carlini, welche die Rechnungsmuͤnze bildeten,<lb/> hatten ſich ſo verſchlechtert, daß man in der Caſſe ſtark zu Schaden<lb/> kam. Im Intereſſe der Caſſe machte Julius <hi rendition="#aq">II.</hi> gute Muͤnze.</p><lb/> <p> <hi rendition="#aq">Item è misero: a pocha spesa. Si acorda col suo maestro<lb/> di caxa: li da el mexe per le spexe duc. 1500 e non piu. Item<lb/> fa la chiexia di S. Piero di novo, cosa bellissima, per la qual<lb/> a posto certa cruciata, et un solo frate di S. Francesco di quelli<lb/> habia racolto diti frati per il mondo li portò in una bota duc.<lb/> 27 m. si che per questo tocca quanti danari el vuol. A data<lb/> a questa fabrica una parte de l’intrada di S. M. di Loreto e<lb/> tolto parte del vescovado di Recanati.</hi> </p> </div><lb/> <div n="3"> <head>7.<lb/><hi rendition="#aq">Summario de la relatione di S. Marin Zorzi, dotor, venuto ora-<lb/> tor di corte, fata in pregadi a dì 17 Marzo 1517.</hi></head><lb/> <p>Marin Zorzi wurde am 4. Januar 1514, und nachdem er die<lb/> Wahl abgelehnt hatte, am 25. Januar nochmals zum Botſchafter<lb/> am Hofe Leos <hi rendition="#aq">X.</hi> gewaͤhlt. Wenn es wahr iſt, daß ihm Commiſ-<lb/> ſionen in Bezug auf die Expedition Franz <hi rendition="#aq">I.</hi> gegeben worden, wie<lb/> Paruta ſagt (<hi rendition="#aq">lib. III, p.</hi> 109), ſo muͤßte er erſt im Anfang des<lb/> Jahres 1515 nach Rom gegangen ſeyn.</p><lb/> <p>Seine Relation bezieht ſich auf dieſe Zeit. Sie iſt um ſo wich-<lb/> tiger, da er ſich vornahm das zu berichten, was er nicht zu ſchreiben<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [233/0245]
Dom. Trivixan Relatione 1510.
Motive entwickelt, dieſer ſich mehr eine allgemeine Schilderung an-
gelegen ſeyn laͤßt. Auch dieß iſt doch merkwuͤrdig.
Er ſtimmt ſeinem Collegen in der Berechnung des paͤpſtlichen Schatzes
bei, er fuͤgt nur hinzu: der Papſt habe das Geld zu einem Kriege
wider die Unglaͤubigen beſtimmt. Il papa è sagaze praticho: ha
mal vecchio galico e gota, tamen è prosperoso, fa gran fadi-
cha: niun pol con lui: alde tutti, ma fa quello li par. — E te-
nuto e di la bocha e di altro per voler viver piu moderatamente.
(Soll dieß heißen, daß er ſelbſt geaͤußert, er werde ſich kuͤnftig
— etwa im Trunke — maͤßigen?) A modo di haver quanti da-
nari il vole: perche come vacha un beneficio, non li da si non
a chi (a) officio e quel officio da a un altro, si che tocca per
esso (hiedurch) assai danari; ed è divenudo li officii sensari piu
del solito in Roma. D. i. die Aemter die man hat werden zu Maͤk-
lern von Pfruͤnden, verſchaffen ſie.
Il papa a entrada duc. 200000 di ordinario, et extraordina-
rio si dice 150 m. (d. h. die Paͤpſte haben gewoͤhnlich ſo viel);
ma questo a di do terzi piu di extraordinario e di ordinario an-
cora l’entrade: ſo daß er gegen eine Million gehabt haben wuͤrde.
Er erlaͤutert ſogleich: Soleano pagare il censo carlini X al du-
cato e la chiesia era ingannata: era carlini XIII½ el duc., vole
paghino quello convien, et a fatto una stampa nova che val X
el duc. e son boni di arzento, del che amiora da X a XIII½ la
intrada del papa, et diti carlini novi si chiamano juli. Man ſieht,
welches der Urſprung der noch heute gewoͤhnlichen Muͤnze iſt. Denn
die heutigen Paoli haben erſt ſpaͤt den Namen und Gebrauch der
Giuli verdraͤngt. Die Carlini, welche die Rechnungsmuͤnze bildeten,
hatten ſich ſo verſchlechtert, daß man in der Caſſe ſtark zu Schaden
kam. Im Intereſſe der Caſſe machte Julius II. gute Muͤnze.
Item è misero: a pocha spesa. Si acorda col suo maestro
di caxa: li da el mexe per le spexe duc. 1500 e non piu. Item
fa la chiexia di S. Piero di novo, cosa bellissima, per la qual
a posto certa cruciata, et un solo frate di S. Francesco di quelli
habia racolto diti frati per il mondo li portò in una bota duc.
27 m. si che per questo tocca quanti danari el vuol. A data
a questa fabrica una parte de l’intrada di S. M. di Loreto e
tolto parte del vescovado di Recanati.
7.
Summario de la relatione di S. Marin Zorzi, dotor, venuto ora-
tor di corte, fata in pregadi a dì 17 Marzo 1517.
Marin Zorzi wurde am 4. Januar 1514, und nachdem er die
Wahl abgelehnt hatte, am 25. Januar nochmals zum Botſchafter
am Hofe Leos X. gewaͤhlt. Wenn es wahr iſt, daß ihm Commiſ-
ſionen in Bezug auf die Expedition Franz I. gegeben worden, wie
Paruta ſagt (lib. III, p. 109), ſo muͤßte er erſt im Anfang des
Jahres 1515 nach Rom gegangen ſeyn.
Seine Relation bezieht ſich auf dieſe Zeit. Sie iſt um ſo wich-
tiger, da er ſich vornahm das zu berichten, was er nicht zu ſchreiben
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