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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.

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8. Cap. Von allerhand Zwiebeln.
gen in jedes 4, 5 bis 6 Samen-Zwiebeln gehörig
auseinander. Die Tiefe muß wohl in obacht ge-
nommen werden: denn wenn man sie zu tief setzet,
so treiben sie wenig Spiese, hingegen wenn man
sie zu flach setzet, so werden sie von den Winden
gar leicht umgeworfen. Ehe das Land wiederum
geebnet und gleich gemachet wird, kan man aller-
hand Sallat-Samen wiewol sehr dinne darauf
säen, und mit unterrechnen. Wenn er erwachsen,
muß man ihn zeitig hinweg nehmen, und zugleich
das Land zwischen den Zwiebeln vom Unkraute
reinigen lassen. Zu dieser Arbeit schicket sich viel
besser eine Mannes- als Weibes-Person, indem
leztere mit ihrem Rocke die Spiese würde über den
Haufen werfen und vielen Schaden anrichten.

Ob der Same zu seiner Reifung gelanget,
ist hieran abzunehmen, wenn die Samen-Capseln
gelbe werden und aufspringen. Erblicket man
dieses, so ist es Zeit, die Köpfe abzuschneiden, und
in einen Sack zu thun, indem der Same zum Theil
ausfält. Man schüttet solche hernachmalen din-
ne auf einen lüftigen Boden, damit sie dürre wer-
den. Bey feuchtem Wetter muß man solche mit
einem hölzern Rechen umwenden lassen, damit sie
nicht schimlicht werden. Der Same ist nicht eher
recht aus seinen Hülsen zu bringen, wenn man
sich auch noch so viele Mühe geben wolte, bis es
rechte starke Fröste und helle Tage den Winter
über gibt. Die Samen-Köpfe werden alsdenn
in der Scheure auf den Tennen 1 Schuh dicke ge-
schüttet, und stark gedroschen, jedoch so, daß die

am
O 4

8. Cap. Von allerhand Zwiebeln.
gen in jedes 4, 5 bis 6 Samen-Zwiebeln gehoͤrig
auseinander. Die Tiefe muß wohl in obacht ge-
nommen werden: denn wenn man ſie zu tief ſetzet,
ſo treiben ſie wenig Spieſe, hingegen wenn man
ſie zu flach ſetzet, ſo werden ſie von den Winden
gar leicht umgeworfen. Ehe das Land wiederum
geebnet und gleich gemachet wird, kan man aller-
hand Sallat-Samen wiewol ſehr dinne darauf
ſaͤen, und mit unterrechnen. Wenn er erwachſen,
muß man ihn zeitig hinweg nehmen, und zugleich
das Land zwiſchen den Zwiebeln vom Unkraute
reinigen laſſen. Zu dieſer Arbeit ſchicket ſich viel
beſſer eine Mannes- als Weibes-Perſon, indem
leztere mit ihrem Rocke die Spieſe wuͤrde uͤber den
Haufen werfen und vielen Schaden anrichten.

Ob der Same zu ſeiner Reifung gelanget,
iſt hieran abzunehmen, wenn die Samen-Capſeln
gelbe werden und aufſpringen. Erblicket man
dieſes, ſo iſt es Zeit, die Koͤpfe abzuſchneiden, und
in einen Sack zu thun, indem der Same zum Theil
ausfaͤlt. Man ſchuͤttet ſolche hernachmalen din-
ne auf einen luͤftigen Boden, damit ſie duͤrre wer-
den. Bey feuchtem Wetter muß man ſolche mit
einem hoͤlzern Rechen umwenden laſſen, damit ſie
nicht ſchimlicht werden. Der Same iſt nicht eher
recht aus ſeinen Huͤlſen zu bringen, wenn man
ſich auch noch ſo viele Muͤhe geben wolte, bis es
rechte ſtarke Froͤſte und helle Tage den Winter
uͤber gibt. Die Samen-Koͤpfe werden alsdenn
in der Scheure auf den Tennen 1 Schuh dicke ge-
ſchuͤttet, und ſtark gedroſchen, jedoch ſo, daß die

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[215/0221] 8. Cap. Von allerhand Zwiebeln. gen in jedes 4, 5 bis 6 Samen-Zwiebeln gehoͤrig auseinander. Die Tiefe muß wohl in obacht ge- nommen werden: denn wenn man ſie zu tief ſetzet, ſo treiben ſie wenig Spieſe, hingegen wenn man ſie zu flach ſetzet, ſo werden ſie von den Winden gar leicht umgeworfen. Ehe das Land wiederum geebnet und gleich gemachet wird, kan man aller- hand Sallat-Samen wiewol ſehr dinne darauf ſaͤen, und mit unterrechnen. Wenn er erwachſen, muß man ihn zeitig hinweg nehmen, und zugleich das Land zwiſchen den Zwiebeln vom Unkraute reinigen laſſen. Zu dieſer Arbeit ſchicket ſich viel beſſer eine Mannes- als Weibes-Perſon, indem leztere mit ihrem Rocke die Spieſe wuͤrde uͤber den Haufen werfen und vielen Schaden anrichten. Ob der Same zu ſeiner Reifung gelanget, iſt hieran abzunehmen, wenn die Samen-Capſeln gelbe werden und aufſpringen. Erblicket man dieſes, ſo iſt es Zeit, die Koͤpfe abzuſchneiden, und in einen Sack zu thun, indem der Same zum Theil ausfaͤlt. Man ſchuͤttet ſolche hernachmalen din- ne auf einen luͤftigen Boden, damit ſie duͤrre wer- den. Bey feuchtem Wetter muß man ſolche mit einem hoͤlzern Rechen umwenden laſſen, damit ſie nicht ſchimlicht werden. Der Same iſt nicht eher recht aus ſeinen Huͤlſen zu bringen, wenn man ſich auch noch ſo viele Muͤhe geben wolte, bis es rechte ſtarke Froͤſte und helle Tage den Winter uͤber gibt. Die Samen-Koͤpfe werden alsdenn in der Scheure auf den Tennen 1 Schuh dicke ge- ſchuͤttet, und ſtark gedroſchen, jedoch ſo, daß die am O 4

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/221>, abgerufen am 27.11.2024.