Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.
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5. Cap. Von den Schaͤlken
„nen ordinairen Kraut-Beeten, da doch der Sa-
„me in einerley Lande gezogen und einerley ge-
„ſtecket worden. Jndem ich aber noch in tiefer
„Betrachtung der dreyerley Gattung aufgeſchoſſe-
„nen Samen-Koͤpfe war, und bemerkete, daß A
„nothwendig ein ſehr dicker Kopf geweſen ſeyn
„muͤſſe, deſſen feſtcomprimirte Blaͤtter und Aeſte
„ihren Saft insgeſamt ins Herz oder Mittelpunct
„hinauf geſchickt, und in ſo ſchoͤne anſehnliche
„Stengel getrieben worden; B. aber nicht ſo viel
„Aeſte und Blaͤtter, folglich auch wenig Saft ge-
„ben, und geringere Herz-auch etwas Nebenſten-
„gel treiben muͤſſen; hingegen C. gar aus der
„Art geſchlagen war, indem der Strunk lebendig
„von Samen-Aeſten geworfen, und, an ſtatt ei-
„nes Herzens, viel andere Stengel ſich eingefunden
„hatten, mithin ganz ſchalkhaftig, wild und fluͤch-
„tig ſchien: ſo erinnerte ich mich des Fruͤhjahres,
„daß, wie ſothane Samen-Koͤpfe hergelanget wur-
„den, bald aus Unvorſichtigkeit der Leute, bald aber
„des muͤrben Weſens halber, oder weil die Blaͤt-
„ter und Aeſte ihren Saft bereits im Strunke ge-
„laſſen und ſich abgeloͤſet, mithin blos noch an den
„Herzen oben hiengen, abbrachen und nur blos der
„Strunk in der Hand blieb, dieſer aber ſeines fri-
„ſchen Weſens wegen dennoch aus Hoffnung zu Sa-
„men in die Erde nebſt andern geſetzet ward, folglich
„dieſer verwahrloſete und zum Strunk gewordene
„Kopf den Samen verderben und Schaͤlke und
„monſtra derer Krauthaͤupter progeneriren muͤſ-
„ſen. Um nun auch a poſteriori die Sache zu
„erfah-
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