men. Wenn bequemes Wetter und keine Re- gen zu besorgen sind, wird auch sogar das Dre- schen auf dem Felde vorgenommen.
So bald als dieser Same vom Lande ist, kan dasselbe sogleich von einander geahren, und auf den Herbst, wenn die Bestelzeit herbey nahet, mit Winter-Rocken wiederum bestellet werden.
§. 14.
Der Sommer-Rübsamen oder Rüb-Vom Som- mer-Rüb- samen. Saat,Napus sylvestris aestivus, wird eben sowol als der Winter-Rübsamen um des Oels willen erzo- gen. Es verlanget derselbe ein Land, welches noch ei- nige Besserung in sich hat, und kan hierzu der Acker, worauf Winter-Rocken gestanden, nach der Ern- den-Zeit in Herbste tief umgepflüget werden. Auf das Frühjahr, wenn der Acker vom Unkraute wil grüne werden, wird er geruhret oder wiederum umgeackert. Wenn die Bestelzeit herbey gekom- men, welches ohngefehr der halbe Junius ist, so wird der Acker nach einem vorhergehenden Regen abermal, und zwar mit kleinen Furchen, damit er fein klar und milde wird, gepflüget, mit der Ege bestrichen, und alsdenn der Same darauf ge- säet und untergeeget.
Einige Acker-Leute pflegen auch einen solchen Acker hierzu zu erwehlen, auf welchem vorher Ger- ste oder Hafer gestanden, welcher also auf das künftige Jahr Brache liegen solte. Solchen dün- gen sie zur Herbst-Zeit, und bringen den Mist vor dem Winter noch unter die Erde. Auf das Frühjahr begatten sie den Acker eben also, als
wie
Specerey-Fruͤchten.
men. Wenn bequemes Wetter und keine Re- gen zu beſorgen ſind, wird auch ſogar das Dre- ſchen auf dem Felde vorgenommen.
So bald als dieſer Same vom Lande iſt, kan daſſelbe ſogleich von einander geahren, und auf den Herbſt, wenn die Beſtelzeit herbey nahet, mit Winter-Rocken wiederum beſtellet werden.
§. 14.
Der Sommer-Ruͤbſamen oder Ruͤb-Vom Som- mer-Ruͤb- ſamen. Saat,Napus ſylveſtris æſtivus, wird eben ſowol als der Winter-Ruͤbſamen um des Oels willen erzo- gen. Es verlanget derſelbe ein Land, welches noch ei- nige Beſſerung in ſich hat, und kan hierzu der Acker, worauf Winter-Rocken geſtanden, nach der Ern- den-Zeit in Herbſte tief umgepfluͤget werden. Auf das Fruͤhjahr, wenn der Acker vom Unkraute wil gruͤne werden, wird er geruhret oder wiederum umgeackert. Wenn die Beſtelzeit herbey gekom- men, welches ohngefehr der halbe Junius iſt, ſo wird der Acker nach einem vorhergehenden Regen abermal, und zwar mit kleinen Furchen, damit er fein klar und milde wird, gepfluͤget, mit der Ege beſtrichen, und alsdenn der Same darauf ge- ſaͤet und untergeeget.
Einige Acker-Leute pflegen auch einen ſolchen Acker hierzu zu erwehlen, auf welchem vorher Ger- ſte oder Hafer geſtanden, welcher alſo auf das kuͤnftige Jahr Brache liegen ſolte. Solchen duͤn- gen ſie zur Herbſt-Zeit, und bringen den Miſt vor dem Winter noch unter die Erde. Auf das Fruͤhjahr begatten ſie den Acker eben alſo, als
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Specerey-Fruͤchten.
men. Wenn bequemes Wetter und keine Re-
gen zu beſorgen ſind, wird auch ſogar das Dre-
ſchen auf dem Felde vorgenommen.
So bald als dieſer Same vom Lande iſt,
kan daſſelbe ſogleich von einander geahren, und
auf den Herbſt, wenn die Beſtelzeit herbey nahet,
mit Winter-Rocken wiederum beſtellet werden.
§. 14.
Der Sommer-Ruͤbſamen oder Ruͤb-
Saat, Napus ſylveſtris æſtivus, wird eben ſowol
als der Winter-Ruͤbſamen um des Oels willen erzo-
gen. Es verlanget derſelbe ein Land, welches noch ei-
nige Beſſerung in ſich hat, und kan hierzu der Acker,
worauf Winter-Rocken geſtanden, nach der Ern-
den-Zeit in Herbſte tief umgepfluͤget werden. Auf
das Fruͤhjahr, wenn der Acker vom Unkraute wil
gruͤne werden, wird er geruhret oder wiederum
umgeackert. Wenn die Beſtelzeit herbey gekom-
men, welches ohngefehr der halbe Junius iſt, ſo
wird der Acker nach einem vorhergehenden Regen
abermal, und zwar mit kleinen Furchen, damit
er fein klar und milde wird, gepfluͤget, mit der
Ege beſtrichen, und alsdenn der Same darauf ge-
ſaͤet und untergeeget.
Vom Som-
mer-Ruͤb-
ſamen.
Einige Acker-Leute pflegen auch einen ſolchen
Acker hierzu zu erwehlen, auf welchem vorher Ger-
ſte oder Hafer geſtanden, welcher alſo auf das
kuͤnftige Jahr Brache liegen ſolte. Solchen duͤn-
gen ſie zur Herbſt-Zeit, und bringen den Miſt
vor dem Winter noch unter die Erde. Auf das
Fruͤhjahr begatten ſie den Acker eben alſo, als
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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/133>, abgerufen am 16.02.2025.
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