Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.gehörigen Kräutern und Wurzeln. cken ein Hafer-Korn darzwischen; einige pflegenauch Küh-Flaten darum zu schmieren, und mey- nen, daß sie hiervon eher bekleiben und aufwachsen solten, welches aber lauter vergebliche Einbildun- gen sind. Jch habe solche ohne dergleichen Qua- ckeley im Ueberfluß erzogen, und komt alles ledi- glich auf die oben beschriebene Wartung an. Man kan auch ohne sonderliche Mühe aller- Hierbey ist noch zu erinnern, daß man, wenn Die dritte Erziehung geschiehet durch das Es P 4
gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln. cken ein Hafer-Korn darzwiſchen; einige pflegenauch Kuͤh-Flaten darum zu ſchmieren, und mey- nen, daß ſie hiervon eher bekleiben und aufwachſen ſolten, welches aber lauter vergebliche Einbildun- gen ſind. Jch habe ſolche ohne dergleichen Qua- ckeley im Ueberfluß erzogen, und komt alles ledi- glich auf die oben beſchriebene Wartung an. Man kan auch ohne ſonderliche Muͤhe aller- Hierbey iſt noch zu erinnern, daß man, wenn Die dritte Erziehung geſchiehet durch das Es P 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0241" n="231"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln.</hi></fw><lb/> cken ein Hafer-Korn darzwiſchen; einige pflegen<lb/> auch Kuͤh-Flaten darum zu ſchmieren, und mey-<lb/> nen, daß ſie hiervon eher bekleiben und aufwachſen<lb/> ſolten, welches aber lauter vergebliche Einbildun-<lb/> gen ſind. Jch habe ſolche ohne dergleichen Qua-<lb/> ckeley im Ueberfluß erzogen, und komt alles ledi-<lb/> glich auf die oben beſchriebene Wartung an.</p><lb/> <p>Man kan auch ohne ſonderliche Muͤhe aller-<lb/> hand Baͤume, als Kugeln, Pyramiden, Spalie-<lb/> re u. d. gl. daraus erziehen, und komt nur darauf<lb/> an, daß man die rechten Zweige an den Stoͤcken<lb/> zur gehoͤrigen Zeit weis hinweg zu nehmen. Es<lb/> iſt gewis, daß dergleichen wohlerzogene Baͤum-<lb/> lein einem Garten ein ſchoͤnes Anſehen geben,<lb/> ſonderlich wenn die unten an dem Stamme oder<lb/> Schafte unordentlich gewachſene Zweige einen<lb/> Schuh hoch von der Erde abgeſchnitten werden,<lb/> welche gemeiniglich einen Uebelſtand verurſachen.</p><lb/> <p>Hierbey iſt noch zu erinnern, daß man, wenn<lb/> die alten Stoͤcke alzuſehr bluͤhen, die Bluͤten,<lb/> welche zum Gebrauch des Schlag-Waſſers gu-<lb/> te Dienſte thun, fein fleißig abnehmen muß, weil<lb/> ſie die Stoͤcke uͤberaus ſehr ſchwaͤchen und den auf-<lb/> ſchieſſenden Zweigen die Nahrung hinwegnehmen.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#fr">dritte</hi> Erziehung geſchiehet durch das<lb/> Abſenken und Einſchneiden, zu welchen man die<lb/> unten am Ende des Stammes befindlichen krum-<lb/> men Zweige erwehlet. An ſolchen Zweigen muß<lb/> man denjenigen Theil, welchen man in die Erde<lb/> bringen wil, von den Blaͤttern, wie oben bey den<lb/> Roßmarie-Pflanzen gemeldet worden, befreyen.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">P 4</fw> <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [231/0241]
gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln.
cken ein Hafer-Korn darzwiſchen; einige pflegen
auch Kuͤh-Flaten darum zu ſchmieren, und mey-
nen, daß ſie hiervon eher bekleiben und aufwachſen
ſolten, welches aber lauter vergebliche Einbildun-
gen ſind. Jch habe ſolche ohne dergleichen Qua-
ckeley im Ueberfluß erzogen, und komt alles ledi-
glich auf die oben beſchriebene Wartung an.
Man kan auch ohne ſonderliche Muͤhe aller-
hand Baͤume, als Kugeln, Pyramiden, Spalie-
re u. d. gl. daraus erziehen, und komt nur darauf
an, daß man die rechten Zweige an den Stoͤcken
zur gehoͤrigen Zeit weis hinweg zu nehmen. Es
iſt gewis, daß dergleichen wohlerzogene Baͤum-
lein einem Garten ein ſchoͤnes Anſehen geben,
ſonderlich wenn die unten an dem Stamme oder
Schafte unordentlich gewachſene Zweige einen
Schuh hoch von der Erde abgeſchnitten werden,
welche gemeiniglich einen Uebelſtand verurſachen.
Hierbey iſt noch zu erinnern, daß man, wenn
die alten Stoͤcke alzuſehr bluͤhen, die Bluͤten,
welche zum Gebrauch des Schlag-Waſſers gu-
te Dienſte thun, fein fleißig abnehmen muß, weil
ſie die Stoͤcke uͤberaus ſehr ſchwaͤchen und den auf-
ſchieſſenden Zweigen die Nahrung hinwegnehmen.
Die dritte Erziehung geſchiehet durch das
Abſenken und Einſchneiden, zu welchen man die
unten am Ende des Stammes befindlichen krum-
men Zweige erwehlet. An ſolchen Zweigen muß
man denjenigen Theil, welchen man in die Erde
bringen wil, von den Blaͤttern, wie oben bey den
Roßmarie-Pflanzen gemeldet worden, befreyen.
Es
P 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |