Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.
Dieses Mittel läßt sich so anhören, und dörf- nem-
Dieſes Mittel laͤßt ſich ſo anhoͤren, und doͤrf- nem-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <cit> <quote><pb facs="#f0158" n="123"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">ins beſondere.</hi></fw><lb/> ”wie er das Getraide vor dem Reif und kalten<lb/> ”Thau, wo er ſonſten von der heiſſen darauf<lb/> ”ſcheinenden Sonne erhitzet, abſonderlich wenn<lb/> ”es ſchon geſchoſt hat, ſchwartz und brandicht<lb/> ”wird, bewahre, damit es hiervon keinen Scha-<lb/> ”den nehme: Worbey die Feld-Verſtaͤndigen<lb/> ”dieſes Mittel an die Hand gegeben, daß zwey<lb/> ”Knechte mit einem langen Stricke oder Seil,<lb/> ”das Feld auf beyden Seiten uͤbergehen, die Spi-<lb/> ”tzen von den Aehren, wie man in Sachſen mit<lb/> ”den Stoppeln bey dem Lerchen-Streichen zu ma-<lb/> ”chen pfleget, damit beruͤhren, und den ange-<lb/> ”hangeuen Reif, ehe er von der heiſſen Sonne<lb/> ”beſchienen und entzuͤndet wird, abſchuͤtteln laſ-<lb/> ”ſen ſolle; allermaſſen auch die fleiſigen Gaͤrt-<lb/> ”ner, an den bluͤhenden Baͤumen zu thun pfle-<lb/> ”gen, daß ſie, nemlich den daran hangenden<lb/> ”Reif vor der Sonnen-Aufgang abſchuͤtteln.<lb/> ”Wenn aber das Feld groß, koͤnte das vorige<lb/> ”Spiel wohl zu Pferde gefuͤhret werden, welches,<lb/> ”wenn das Feld nicht mit Baͤumen untermarkt,<lb/> ”iſt, eine bequemliche Sache iſt.</quote> <bibl/> </cit><lb/> <p>Dieſes Mittel laͤßt ſich ſo anhoͤren, und doͤrf-<lb/> te bey manchen einen Eindruck machen, allein in<lb/> der Ausuͤbung haͤlt es keinen Stich, und verurſa-<lb/> chet den groͤſten Schaden, und will ich vor derglei-<lb/> chen Bemuͤhung einen jeden Haus-Vater gewar-<lb/> net haben; denn es verhaͤlt ſich hiermit eben alſo,<lb/> wie ich oben p. 84. im <hi rendition="#fr">Erſten Theile</hi> meines<lb/><hi rendition="#fr">Land- und Garten-Schatzes</hi> bey der Roßma-<lb/> rie und andern Gewaͤchſen gemeldet habe, daß ſie<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nem-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [123/0158]
ins beſondere.
”wie er das Getraide vor dem Reif und kalten
”Thau, wo er ſonſten von der heiſſen darauf
”ſcheinenden Sonne erhitzet, abſonderlich wenn
”es ſchon geſchoſt hat, ſchwartz und brandicht
”wird, bewahre, damit es hiervon keinen Scha-
”den nehme: Worbey die Feld-Verſtaͤndigen
”dieſes Mittel an die Hand gegeben, daß zwey
”Knechte mit einem langen Stricke oder Seil,
”das Feld auf beyden Seiten uͤbergehen, die Spi-
”tzen von den Aehren, wie man in Sachſen mit
”den Stoppeln bey dem Lerchen-Streichen zu ma-
”chen pfleget, damit beruͤhren, und den ange-
”hangeuen Reif, ehe er von der heiſſen Sonne
”beſchienen und entzuͤndet wird, abſchuͤtteln laſ-
”ſen ſolle; allermaſſen auch die fleiſigen Gaͤrt-
”ner, an den bluͤhenden Baͤumen zu thun pfle-
”gen, daß ſie, nemlich den daran hangenden
”Reif vor der Sonnen-Aufgang abſchuͤtteln.
”Wenn aber das Feld groß, koͤnte das vorige
”Spiel wohl zu Pferde gefuͤhret werden, welches,
”wenn das Feld nicht mit Baͤumen untermarkt,
”iſt, eine bequemliche Sache iſt.
Dieſes Mittel laͤßt ſich ſo anhoͤren, und doͤrf-
te bey manchen einen Eindruck machen, allein in
der Ausuͤbung haͤlt es keinen Stich, und verurſa-
chet den groͤſten Schaden, und will ich vor derglei-
chen Bemuͤhung einen jeden Haus-Vater gewar-
net haben; denn es verhaͤlt ſich hiermit eben alſo,
wie ich oben p. 84. im Erſten Theile meines
Land- und Garten-Schatzes bey der Roßma-
rie und andern Gewaͤchſen gemeldet habe, daß ſie
nem-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |