Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.Vorrede. tragbare Felder tragbarer zu machen. Fürsdritte, wenn es möglich ist, die Früchte von ei- nem höherem Werthe anzubauen. man unge- bauete Fel- der an- bauet. Soll es unmöglich seyn ungebauete Felder der andere wird geho- ben. Auch das andere ist keine hinreichende Ur- wer-
Vorrede. tragbare Felder tragbarer zu machen. Fuͤrsdritte, wenn es moͤglich iſt, die Fruͤchte von ei- nem hoͤherem Werthe anzubauen. man unge- bauete Fel- der an- bauet. Soll es unmoͤglich ſeyn ungebauete Felder der andere wird geho- ben. Auch das andere iſt keine hinreichende Ur- wer-
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Vorrede.
tragbare Felder tragbarer zu machen. Fuͤrs
dritte, wenn es moͤglich iſt, die Fruͤchte von ei-
nem hoͤherem Werthe anzubauen.
Soll es unmoͤglich ſeyn ungebauete Felder
anzubauen, ſo muß entweder der Grund hiervon
in der weſentlichen Unfruchtbarkeit der Felder,
oder in den unproportionirlichen Koſten, welche
die Anbauung erfordert, oder in der Nothwen-
digkeit zur Weide ſtecken. Das erſte giebt mir
keinen Grund in dieſem Stuͤcke eine Unmoͤglich-
keit anzunehmen. Alles Feld, was ſich bear-
beiten laͤſſet, kan zu einer gewiſſen Art von
Fruͤchten nutzbar gemacht werden, ob ich zwar
dieß geſtehe, daß ſich nicht alle Arten von Fruͤch-
ten dahin ſchicken. Jch habe Felder, die man
alle fuͤr unfruchtbar gehalten. Man hat mich
ausgelacht, da ich ſie gekauft. Jch habe ſie aber
doch dahin gebracht, daß ſie mir jetzo zum Theil
den ſchoͤnſten Duͤnkel, zum Theil vollkommenen
Weitzen, zum Theil das ſchwerſte Korn ſo gut,
wie die beſten Felder, liefern. Und geſetzt, es
waͤre ein Fels. Jſt denn der Gebrauch der Fel-
ſen unmoͤglich? Koͤnnen nicht die Steine ver-
arbeitet werden? Hat man dieſe nicht zum
Bauen noͤthig? Solte man hiedurch nicht ſeine
Jntereſſen von dem Felſen ziehen koͤnnen?
Der erſte
Grund die-
ſer Unmoͤg-
lichkeit.
Auch das andere iſt keine hinreichende Ur-
ſache hier eine Unmoͤglichkeit zu ſuchen. Die
Koſten, die hier eine Aufmerckſamkeit verdienen,
wer-
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