einstellet, alsdenn lasse ich die Ranuncul-Wur- zeln, ohne solche in das Wasser einzuweichen, ei- nen guten Zol tief, und vier bis fünf Zol weit von einander legen, und bey trockenem Wetter alsobald begiesen.
§. 7.
Kommen sie mit ihren gekerbten Blättern her-Von dem Begiesen derselben. vor, so ist abermal nöthig, solche bey warmen Son- nenschein mit der Gies-Kanne zu besprengen. Wenn sich hernach ihre Blumen-Knospen zeigen und hervor wachsen wollen, so muß das Begiesen alle Tage geschehen. Wo dieses nicht in Obacht genommen wird, so bleiben nicht allein einige Blu- men-Knöpfe zurücke, sondern es werden auch aus den übrigen keine tüchtige Blumen wachsen.
§. 8.
Wenn nach vergangener Flor die Blätter gelbeWie die Wurzeln auszuheben, zu reinigen und aufzu- behalten find? geworden und völlig abgewelket sind, so hebet man die Wurzeln behutsam aus, entlediget sie von der mehresten Erde, und leget sie an einen lüftigen doch schattigen Ort auf ein Bret, damit sie abtrockenen können. Hernach werden sie im Herbste von der annoch daran klebenden Erde völlig, jedoch behut- sam, befreyet. Man thut sie alsdenn in eine Schachtel, und verwahret sie bis zur zukünftigen Einsetzung.
Wenn man die Wurzeln in Verwahrung brin- get, ehe sie recht trocken geworden, so verschimmeln sie und verderben.
Die
Ranunculen und Anemonen.
einſtellet, alsdenn laſſe ich die Ranuncul-Wur- zeln, ohne ſolche in das Waſſer einzuweichen, ei- nen guten Zol tief, und vier bis fuͤnf Zol weit von einander legen, und bey trockenem Wetter alſobald begieſen.
§. 7.
Kommen ſie mit ihren gekerbten Blaͤttern her-Von dem Begieſen derſelben. vor, ſo iſt abermal noͤthig, ſolche bey warmen Son- nenſchein mit der Gies-Kanne zu beſprengen. Wenn ſich hernach ihre Blumen-Knoſpen zeigen und hervor wachſen wollen, ſo muß das Begieſen alle Tage geſchehen. Wo dieſes nicht in Obacht genommen wird, ſo bleiben nicht allein einige Blu- men-Knoͤpfe zuruͤcke, ſondern es werden auch aus den uͤbrigen keine tuͤchtige Blumen wachſen.
§. 8.
Wenn nach vergangener Flor die Blaͤtter gelbeWie die Wurzeln auszuheben, zu reinigen und aufzu- behalten find? geworden und voͤllig abgewelket ſind, ſo hebet man die Wurzeln behutſam aus, entlediget ſie von der mehreſten Erde, und leget ſie an einen luͤftigen doch ſchattigen Ort auf ein Bret, damit ſie abtrockenen koͤnnen. Hernach werden ſie im Herbſte von der annoch daran klebenden Erde voͤllig, jedoch behut- ſam, befreyet. Man thut ſie alsdenn in eine Schachtel, und verwahret ſie bis zur zukuͤnftigen Einſetzung.
Wenn man die Wurzeln in Verwahrung brin- get, ehe ſie recht trocken geworden, ſo verſchimmeln ſie und verderben.
Die
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Ranunculen und Anemonen.
einſtellet, alsdenn laſſe ich die Ranuncul-Wur-
zeln, ohne ſolche in das Waſſer einzuweichen, ei-
nen guten Zol tief, und vier bis fuͤnf Zol weit von
einander legen, und bey trockenem Wetter alſobald
begieſen.
§. 7.
Kommen ſie mit ihren gekerbten Blaͤttern her-
vor, ſo iſt abermal noͤthig, ſolche bey warmen Son-
nenſchein mit der Gies-Kanne zu beſprengen.
Wenn ſich hernach ihre Blumen-Knoſpen zeigen
und hervor wachſen wollen, ſo muß das Begieſen
alle Tage geſchehen. Wo dieſes nicht in Obacht
genommen wird, ſo bleiben nicht allein einige Blu-
men-Knoͤpfe zuruͤcke, ſondern es werden auch aus
den uͤbrigen keine tuͤchtige Blumen wachſen.
Von dem
Begieſen
derſelben.
§. 8.
Wenn nach vergangener Flor die Blaͤtter gelbe
geworden und voͤllig abgewelket ſind, ſo hebet man
die Wurzeln behutſam aus, entlediget ſie von der
mehreſten Erde, und leget ſie an einen luͤftigen doch
ſchattigen Ort auf ein Bret, damit ſie abtrockenen
koͤnnen. Hernach werden ſie im Herbſte von der
annoch daran klebenden Erde voͤllig, jedoch behut-
ſam, befreyet. Man thut ſie alsdenn in eine
Schachtel, und verwahret ſie bis zur zukuͤnftigen
Einſetzung.
Wie die
Wurzeln
auszuheben,
zu reinigen
und aufzu-
behalten
find?
Wenn man die Wurzeln in Verwahrung brin-
get, ehe ſie recht trocken geworden, ſo verſchimmeln
ſie und verderben.
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/121>, abgerufen am 16.02.2025.
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