Reimarus, Johann Albert Heinrich: Die Ursache des Einschlagens vom Blitze. Langensalza, 1769.in der Mitte des vorigen Jahrhunderts diese beob- *) Plinius Hift. nat. L XXXVII. c. 2. 3. erwehnet vom Bernstein, nicht allein, daß er leichte Sa- chen anziehe, sondern er saget auch c 2. Sect. 11. Hard. "Philemon ait, flammam ab electro reddi." Sollte wohl Philemon schon den Schein, der beym Reiben entstehet, bemerket, und Plinius ihn nicht recht verstanden haben? Was aber auch den Alten vom Bernsteine mag bekannt gewesen seyn, so liessen sie es sich doch gewiß nicht einfallen, daß diese Eigenschaften, die be- obachteten Castor- und Polluxfeuer (S. §. 20. p. 86. n. *) und der Blitz einerley Ursache hätten, und daraus nützliche Folgen gezogen werden könnten. **) Man sehe die lehrreich abgefaßte Geschichte der Electricität von Hrn. Gralath, in den Ab- handlungen der Danziger naturforschenden Gesellschaft, ersten Th. p. 175. 2ten Th. p. 355. und 3ten Th. p. 492. Sie gehet aber nur bis ins Jahr 1746. H 5
in der Mitte des vorigen Jahrhunderts dieſe beob- *) Plinius Hift. nat. L XXXVII. c. 2. 3. erwehnet vom Bernſtein, nicht allein, daß er leichte Sa- chen anziehe, ſondern er ſaget auch c 2. Sect. 11. Hard. “Philemon ait, flammam ab electro reddi.“ Sollte wohl Philemon ſchon den Schein, der beym Reiben entſtehet, bemerket, und Plinius ihn nicht recht verſtanden haben? Was aber auch den Alten vom Bernſteine mag bekannt geweſen ſeyn, ſo lieſſen ſie es ſich doch gewiß nicht einfallen, daß dieſe Eigenſchaften, die be- obachteten Caſtor- und Polluxfeuer (S. §. 20. p. 86. n. *) und der Blitz einerley Urſache haͤtten, und daraus nuͤtzliche Folgen gezogen werden koͤnnten. **) Man ſehe die lehrreich abgefaßte Geſchichte der Electricitaͤt von Hrn. Gralath, in den Ab- handlungen der Danziger naturforſchenden Geſellſchaft, erſten Th. p. 175. 2ten Th. p. 355. und 3ten Th. p. 492. Sie gehet aber nur bis ins Jahr 1746. H 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0121" n="121"/> in der Mitte des vorigen Jahrhunderts dieſe<lb/> Verſuche, und bemerkte ſchon, daß auch Fun-<lb/> ken und Schall durch das Reiben ſolcher Koͤr-<lb/> per erreget wurden <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#fr">Plinius</hi><hi rendition="#aq">Hift. nat. L XXXVII. c.</hi> 2. 3. erwehnet<lb/> vom Bernſtein, nicht allein, daß er leichte Sa-<lb/> chen anziehe, ſondern er ſaget auch <hi rendition="#aq">c 2. Sect. 11.<lb/> Hard. “<hi rendition="#i">P</hi>hilemon ait, flammam ab electro reddi.“</hi><lb/> Sollte wohl <hi rendition="#fr">Philemon</hi> ſchon den Schein, der<lb/> beym Reiben entſtehet, bemerket, und <hi rendition="#fr">Plinius</hi><lb/> ihn nicht recht verſtanden haben? Was aber<lb/> auch den Alten vom Bernſteine mag bekannt<lb/> geweſen ſeyn, ſo lieſſen ſie es ſich doch gewiß<lb/> nicht einfallen, daß dieſe Eigenſchaften, die be-<lb/> obachteten Caſtor- und Polluxfeuer (S. §. 20.<lb/><hi rendition="#aq">p. 86. n.</hi> *) und der Blitz einerley Urſache haͤtten,<lb/> und daraus nuͤtzliche Folgen gezogen werden<lb/> koͤnnten.</note>. Noch einige Zeitlang<lb/> wurde nicht viel darauf geachtet, bis der ge-<lb/> ſchickte <hi rendition="#fr">Hauksbee</hi> zu Anfange dieſes Jahrhun-<lb/> derts die electriſchen Wahrnehmungen recht in<lb/> Gang gebracht, da ſie dann hernach von vielen<lb/> Gelehrten mit Eifer getrieben ſind <note place="foot" n="**)">Man ſehe die lehrreich abgefaßte Geſchichte<lb/> der Electricitaͤt von Hrn. <hi rendition="#fr">Gralath</hi>, in den Ab-<lb/> handlungen der Danziger naturforſchenden<lb/> Geſellſchaft, erſten Th. p. 175. 2ten Th. p. 355.<lb/> und 3ten Th. p. 492. Sie gehet aber nur bis<lb/> ins Jahr 1746.</note>. Nun<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H 5</fw><fw place="bottom" type="catch">beob-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [121/0121]
in der Mitte des vorigen Jahrhunderts dieſe
Verſuche, und bemerkte ſchon, daß auch Fun-
ken und Schall durch das Reiben ſolcher Koͤr-
per erreget wurden *). Noch einige Zeitlang
wurde nicht viel darauf geachtet, bis der ge-
ſchickte Hauksbee zu Anfange dieſes Jahrhun-
derts die electriſchen Wahrnehmungen recht in
Gang gebracht, da ſie dann hernach von vielen
Gelehrten mit Eifer getrieben ſind **). Nun
beob-
*) Plinius Hift. nat. L XXXVII. c. 2. 3. erwehnet
vom Bernſtein, nicht allein, daß er leichte Sa-
chen anziehe, ſondern er ſaget auch c 2. Sect. 11.
Hard. “Philemon ait, flammam ab electro reddi.“
Sollte wohl Philemon ſchon den Schein, der
beym Reiben entſtehet, bemerket, und Plinius
ihn nicht recht verſtanden haben? Was aber
auch den Alten vom Bernſteine mag bekannt
geweſen ſeyn, ſo lieſſen ſie es ſich doch gewiß
nicht einfallen, daß dieſe Eigenſchaften, die be-
obachteten Caſtor- und Polluxfeuer (S. §. 20.
p. 86. n. *) und der Blitz einerley Urſache haͤtten,
und daraus nuͤtzliche Folgen gezogen werden
koͤnnten.
**) Man ſehe die lehrreich abgefaßte Geſchichte
der Electricitaͤt von Hrn. Gralath, in den Ab-
handlungen der Danziger naturforſchenden
Geſellſchaft, erſten Th. p. 175. 2ten Th. p. 355.
und 3ten Th. p. 492. Sie gehet aber nur bis
ins Jahr 1746.
H 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie vorliegende Ausgabe ist die zweiten Auflage, … [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |