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Reimarus, Johann Albert Heinrich: Die Ursache des Einschlagens vom Blitze. Langensalza, 1769.

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Delaval machet nur bey dem angezeigten Falle
die Folgerung, daß ein Wetterstrahl das Ei-

senwerk,
1760. von Südwesten nach Nordosten durch-
gefahren (Phil. Trans. Vol. LIII. p. 99.) Zu Ox-
ford
hatte ein Wetterstrahl in allen Zimmern
des Gebäudes, wo er eingeschlagen, eben den
Strich genommen, da doch der Wind nordost-
lich gewesen. (ib. Vol. LV. p. 273.) Bey unse-
rer Nicolaikirche war der Blitz auch zwischen
Norden und Osten ausgefahren. Ich habe da-
mals nicht bemerket, wo der Wind oder der
Zug der Gewitterwolke hergekommen. Aber,
wie oben (§. 8.) erwähnet ist, es waren schon
zu mehrernmalen die Wetterschläge bey dieser
Kirche denselben Strich herabgefahren. Den
Schlag beym Petri Thurme (§. 13. not. *) will
ich hier nicht einmal anführen. Bey verschie-
denen Privatgebäuden entsinnet man sich, eben
dergleichen Richtung eines Wetterstrahls wahr-
genommen zu haben. Die electrische Erschüt-
terung scheinet auch nicht so beschaffen zu seyn,
daß sie sich nach dem Winde, oder dem lang-
samen Zuge der Wolke richten könnte. Ich
wünsche demnach, daß man uns bey genauen
Beobachtungen von Wetterschlägen, sowohl den
Windstrich, als den Zug der Gewitterwolke,
und endlich, so viel möglich, den Strich des
Blitzes im Gebäude bemerken möge. Man sie-
het leicht, daß einige Umstände, z. E. Metall,
dadurch der Blitz geleitet würde, die Sache
verändern können: ferner, daß man nicht die
etwa in Südwesten zerschmetterten Dinge da-
gegen anführen müsse, wenn der Blitz gleich
beym Einfahren daselbst zerstreuetes Metall,
als die Nägel bey den Schindel- oder Schiefer-
dächern,

Delaval machet nur bey dem angezeigten Falle
die Folgerung, daß ein Wetterſtrahl das Ei-

ſenwerk,
1760. von Suͤdweſten nach Nordoſten durch-
gefahren (Phil. Tranſ. Vol. LIII. p. 99.) Zu Ox-
ford
hatte ein Wetterſtrahl in allen Zimmern
des Gebaͤudes, wo er eingeſchlagen, eben den
Strich genommen, da doch der Wind nordoſt-
lich geweſen. (ib. Vol. LV. p. 273.) Bey unſe-
rer Nicolaikirche war der Blitz auch zwiſchen
Norden und Oſten ausgefahren. Ich habe da-
mals nicht bemerket, wo der Wind oder der
Zug der Gewitterwolke hergekommen. Aber,
wie oben (§. 8.) erwaͤhnet iſt, es waren ſchon
zu mehrernmalen die Wetterſchlaͤge bey dieſer
Kirche denſelben Strich herabgefahren. Den
Schlag beym Petri Thurme (§. 13. not. *) will
ich hier nicht einmal anfuͤhren. Bey verſchie-
denen Privatgebaͤuden entſinnet man ſich, eben
dergleichen Richtung eines Wetterſtrahls wahr-
genommen zu haben. Die electriſche Erſchuͤt-
terung ſcheinet auch nicht ſo beſchaffen zu ſeyn,
daß ſie ſich nach dem Winde, oder dem lang-
ſamen Zuge der Wolke richten koͤnnte. Ich
wuͤnſche demnach, daß man uns bey genauen
Beobachtungen von Wetterſchlaͤgen, ſowohl den
Windſtrich, als den Zug der Gewitterwolke,
und endlich, ſo viel moͤglich, den Strich des
Blitzes im Gebaͤude bemerken moͤge. Man ſie-
het leicht, daß einige Umſtaͤnde, z. E. Metall,
dadurch der Blitz geleitet wuͤrde, die Sache
veraͤndern koͤnnen: ferner, daß man nicht die
etwa in Suͤdweſten zerſchmetterten Dinge da-
gegen anfuͤhren muͤſſe, wenn der Blitz gleich
beym Einfahren daſelbſt zerſtreuetes Metall,
als die Naͤgel bey den Schindel- oder Schiefer-
daͤchern,
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[40/0040] Delaval machet nur bey dem angezeigten Falle die Folgerung, daß ein Wetterſtrahl das Ei- ſenwerk, *) *) 1760. von Suͤdweſten nach Nordoſten durch- gefahren (Phil. Tranſ. Vol. LIII. p. 99.) Zu Ox- ford hatte ein Wetterſtrahl in allen Zimmern des Gebaͤudes, wo er eingeſchlagen, eben den Strich genommen, da doch der Wind nordoſt- lich geweſen. (ib. Vol. LV. p. 273.) Bey unſe- rer Nicolaikirche war der Blitz auch zwiſchen Norden und Oſten ausgefahren. Ich habe da- mals nicht bemerket, wo der Wind oder der Zug der Gewitterwolke hergekommen. Aber, wie oben (§. 8.) erwaͤhnet iſt, es waren ſchon zu mehrernmalen die Wetterſchlaͤge bey dieſer Kirche denſelben Strich herabgefahren. Den Schlag beym Petri Thurme (§. 13. not. *) will ich hier nicht einmal anfuͤhren. Bey verſchie- denen Privatgebaͤuden entſinnet man ſich, eben dergleichen Richtung eines Wetterſtrahls wahr- genommen zu haben. Die electriſche Erſchuͤt- terung ſcheinet auch nicht ſo beſchaffen zu ſeyn, daß ſie ſich nach dem Winde, oder dem lang- ſamen Zuge der Wolke richten koͤnnte. Ich wuͤnſche demnach, daß man uns bey genauen Beobachtungen von Wetterſchlaͤgen, ſowohl den Windſtrich, als den Zug der Gewitterwolke, und endlich, ſo viel moͤglich, den Strich des Blitzes im Gebaͤude bemerken moͤge. Man ſie- het leicht, daß einige Umſtaͤnde, z. E. Metall, dadurch der Blitz geleitet wuͤrde, die Sache veraͤndern koͤnnen: ferner, daß man nicht die etwa in Suͤdweſten zerſchmetterten Dinge da- gegen anfuͤhren muͤſſe, wenn der Blitz gleich beym Einfahren daſelbſt zerſtreuetes Metall, als die Naͤgel bey den Schindel- oder Schiefer- daͤchern,

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Zitationshilfe: Reimarus, Johann Albert Heinrich: Die Ursache des Einschlagens vom Blitze. Langensalza, 1769, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reimarus_blitze_1769/40>, abgerufen am 24.11.2024.