Reimarus, Johann Albert Heinrich: Die Ursache des Einschlagens vom Blitze. Langensalza, 1769.Sie suchet also, wenn sie in einem Körper, oder vor- ohne die Electricität unterwegs durch einen an-
dern Körper aufzufangen, bey dem Abgehen und Wiederkehren der Kugel am Kissen einerley Licht- schein gesehen wird, zeiget mir nur, daß das Rei- ben hin oder her einerley Würkung in Erweckung dieser oder jener Electricität habe. Er wun- dert sich aber darüber, weil nach der angenom- menen Franklinschen Meynung das Wieder- kehren der Kugel, die Erscheinung einer gegen- seitigen Electricität äussern müßte, wenn näm- lich die Materie an der einen Seite des Kissens ausführe und an der andern einführe. Was die Ursache der merkwürdigen verschiedenen Er- scheinung des Lichts bey der positiven und ne- gativen Electricität sey, die Hr. P. Beccaria, (l. c. p. 106.) und Hr. Wilson (Phil. Trans. Vol. LI. p. 311. Vol. LIII. p. 441.) beobachtet, lasse ich dahin gestellet seyn. Es ist auch noch viel- leicht zu frühe Erklärungen zu wagen, und was wollen uns alle unsere Hypothesen bey der wunderbaren Erscheinung des Turmalins, oder sogenannten Aschenziehers helfen, davon Hr. Torbern Bergman (Phil. Trans. Vol. LVI. p. 239.) entdecket hat, daß der eine Pol dieses Steins, den man einen natürlichen electrischen Magne- ten nennen könnte, durch die Ausdehnung po- sitiv, und durch die Zusammenziehung negativ, der andere aber durch die Ausdehnung negativ, und durch die Zusammenziehung positiv electri- siret wird. Ich will also nur die Beobachter der Natur zu fernern Versuchen aufmuntern, dabey wir ohne vorgefaßte Meynung das, was die Erfahrung zeiget, von unsern zugesetzten Muth- Sie ſuchet alſo, wenn ſie in einem Koͤrper, oder vor- ohne die Electricitaͤt unterwegs durch einen an-
dern Koͤrper aufzufangen, bey dem Abgehen und Wiederkehren der Kugel am Kiſſen einerley Licht- ſchein geſehen wird, zeiget mir nur, daß das Rei- ben hin oder her einerley Wuͤrkung in Erweckung dieſer oder jener Electricitaͤt habe. Er wun- dert ſich aber daruͤber, weil nach der angenom- menen Franklinſchen Meynung das Wieder- kehren der Kugel, die Erſcheinung einer gegen- ſeitigen Electricitaͤt aͤuſſern muͤßte, wenn naͤm- lich die Materie an der einen Seite des Kiſſens ausfuͤhre und an der andern einfuͤhre. Was die Urſache der merkwuͤrdigen verſchiedenen Er- ſcheinung des Lichts bey der poſitiven und ne- gativen Electricitaͤt ſey, die Hr. P. Beccaria, (l. c. p. 106.) und Hr. Wilſon (Phil. Tranſ. Vol. LI. p. 311. Vol. LIII. p. 441.) beobachtet, laſſe ich dahin geſtellet ſeyn. Es iſt auch noch viel- leicht zu fruͤhe Erklaͤrungen zu wagen, und was wollen uns alle unſere Hypotheſen bey der wunderbaren Erſcheinung des Turmalins, oder ſogenannten Aſchenziehers helfen, davon Hr. Torbern Bergman (Phil. Tranſ. Vol. LVI. p. 239.) entdecket hat, daß der eine Pol dieſes Steins, den man einen natuͤrlichen electriſchen Magne- ten nennen koͤnnte, durch die Ausdehnung po- ſitiv, und durch die Zuſammenziehung negativ, der andere aber durch die Ausdehnung negativ, und durch die Zuſammenziehung poſitiv electri- ſiret wird. Ich will alſo nur die Beobachter der Natur zu fernern Verſuchen aufmuntern, dabey wir ohne vorgefaßte Meynung das, was die Erfahrung zeiget, von unſern zugeſetzten Muth- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0058" n="58"/> Sie ſuchet alſo, wenn ſie in einem Koͤrper, oder<lb/> in einem Theile deſſelben, in groͤſſerer Maſſe<lb/> <fw place="bottom" type="catch">vor-</fw><lb/><note next="#seg2pn_9_3" xml:id="seg2pn_9_2" prev="#seg2pn_9_1" place="foot" n="*)">ohne die Electricitaͤt unterwegs durch einen an-<lb/> dern Koͤrper aufzufangen, bey dem Abgehen und<lb/> Wiederkehren der Kugel am Kiſſen einerley Licht-<lb/> ſchein geſehen wird, zeiget mir nur, daß das Rei-<lb/> ben hin oder her einerley Wuͤrkung in Erweckung<lb/> dieſer oder jener Electricitaͤt habe. Er wun-<lb/> dert ſich aber daruͤber, weil nach der angenom-<lb/> menen Franklinſchen Meynung das Wieder-<lb/> kehren der Kugel, die Erſcheinung einer gegen-<lb/> ſeitigen Electricitaͤt aͤuſſern muͤßte, wenn naͤm-<lb/> lich die Materie an der einen Seite des Kiſſens<lb/> ausfuͤhre und an der andern einfuͤhre. Was<lb/> die Urſache der merkwuͤrdigen verſchiedenen Er-<lb/> ſcheinung des Lichts bey der poſitiven und ne-<lb/> gativen Electricitaͤt ſey, die Hr. P. <hi rendition="#fr">Beccaria</hi>,<lb/> (<hi rendition="#aq">l. c. p.</hi> 106.) und Hr. <hi rendition="#fr">Wilſon</hi> (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P</hi>hil. Tranſ. Vol.<lb/> LI. p. 311. Vol. LIII. p.</hi> 441.) beobachtet, laſſe<lb/> ich dahin geſtellet ſeyn. Es iſt auch noch viel-<lb/> leicht zu fruͤhe Erklaͤrungen zu wagen, und was<lb/> wollen uns alle unſere Hypotheſen bey der<lb/> wunderbaren Erſcheinung des Turmalins, oder<lb/> ſogenannten Aſchenziehers helfen, davon Hr.<lb/> Torbern Bergman (<hi rendition="#aq">Phil. Tranſ. Vol. LVI. p.</hi> 239.)<lb/> entdecket hat, daß der eine Pol dieſes Steins,<lb/> den man einen natuͤrlichen electriſchen Magne-<lb/> ten nennen koͤnnte, durch die Ausdehnung po-<lb/> ſitiv, und durch die Zuſammenziehung negativ,<lb/> der andere aber durch die Ausdehnung negativ,<lb/> und durch die Zuſammenziehung <choice><corr>poſitiv</corr><sic>pofitiv</sic></choice> electri-<lb/> ſiret wird. Ich will alſo nur die Beobachter<lb/> der Natur zu fernern Verſuchen aufmuntern,<lb/> dabey wir ohne vorgefaßte Meynung das, was<lb/> die Erfahrung zeiget, von unſern zugeſetzten<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Muth-</fw></note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [58/0058]
Sie ſuchet alſo, wenn ſie in einem Koͤrper, oder
in einem Theile deſſelben, in groͤſſerer Maſſe
vor-
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*) ohne die Electricitaͤt unterwegs durch einen an-
dern Koͤrper aufzufangen, bey dem Abgehen und
Wiederkehren der Kugel am Kiſſen einerley Licht-
ſchein geſehen wird, zeiget mir nur, daß das Rei-
ben hin oder her einerley Wuͤrkung in Erweckung
dieſer oder jener Electricitaͤt habe. Er wun-
dert ſich aber daruͤber, weil nach der angenom-
menen Franklinſchen Meynung das Wieder-
kehren der Kugel, die Erſcheinung einer gegen-
ſeitigen Electricitaͤt aͤuſſern muͤßte, wenn naͤm-
lich die Materie an der einen Seite des Kiſſens
ausfuͤhre und an der andern einfuͤhre. Was
die Urſache der merkwuͤrdigen verſchiedenen Er-
ſcheinung des Lichts bey der poſitiven und ne-
gativen Electricitaͤt ſey, die Hr. P. Beccaria,
(l. c. p. 106.) und Hr. Wilſon (Phil. Tranſ. Vol.
LI. p. 311. Vol. LIII. p. 441.) beobachtet, laſſe
ich dahin geſtellet ſeyn. Es iſt auch noch viel-
leicht zu fruͤhe Erklaͤrungen zu wagen, und was
wollen uns alle unſere Hypotheſen bey der
wunderbaren Erſcheinung des Turmalins, oder
ſogenannten Aſchenziehers helfen, davon Hr.
Torbern Bergman (Phil. Tranſ. Vol. LVI. p. 239.)
entdecket hat, daß der eine Pol dieſes Steins,
den man einen natuͤrlichen electriſchen Magne-
ten nennen koͤnnte, durch die Ausdehnung po-
ſitiv, und durch die Zuſammenziehung negativ,
der andere aber durch die Ausdehnung negativ,
und durch die Zuſammenziehung poſitiv electri-
ſiret wird. Ich will alſo nur die Beobachter
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dabey wir ohne vorgefaßte Meynung das, was
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