und andere Schwimmkrabben und üben an den kranken und todten Fischen die Gesundheitspolizei aus, wie dies andere Gattungen an der Küste und auf dem Meeresboden thun.
Nicht wenige dieser marinen Krustenthiere haben eine weite Ver- breitung. So kommen nach Milne Edwards folgende japanische Arten auch in den australischen Gewässern vor: Cancer integerrimus, C. Ocyrhoe, Lupa pelagica, L. Tranquebarica, L. sanguinolenta, Tha- lamita crucifera, T. truncata, T. prymna, Podophthalmus vigil, Calappa lophus, womit übrigens die Liste noch lange nicht erschöpft ist. Auch ein Pfeilschwanz, japanisch Kabuto-gani, d. h. Helmkrabbe (Limulus longispina Hoeven), der namentlich im Seto-uchi oft gefangen wird, gehört zu diesen tropischen Formen. Denselben Verbreitungsbezirk von Japan durch den Malayischen Archipel hat Macrocheirus Kaempferi Sbd., der Riese unter den Seespinnen, welche die Japaner mit Recht Taka-ashi (Langbein) nennen, denn die Beine des Männchens werden 11/2 Meter lang. Ebenso sind die Namen Ibara-gani (Dornkrabbe) und Yado-kari (Hausmiether) für Lithodes histrix und Paguren sehr passend gewählt.
Wie der Flusskrebs dem Lande, so fehlt der Hummer den Küsten des eigentlichen Japans. An seine Stelle treten, wie anderwärts in wärmeren Meeren, verschiedene Arten Heuschreckenkrebse (Palinurus) und Brillenkrebse (Scyllarus). Die grösste und wichtigste davon ist wohl Palinurus Burgeri, welcher unter den Namen Umi-yebi (Seekrebs) und Ise-yebi (Krebs der Provinz Ise) viel auf die Märkte gelangt.
Von Cirrhipeden fehlen natürlich Lepas und Balanus nicht; auch kommt ein Pollicipes vor, den v. Martens bei Mogi auf Kiushiu und ich an der Küste von Enoshima fand.
Im 41. Band der Denkschriften der K. K. Academie beschreibt Dr. E. v. Marenzeller 30 Arten Anneliden aus Japan, welche in den letzten Jahren durch seine beiden Landsleute Dr. v. Drasche und Dr. v. Roretz gesammelt wurden. Es ist auch hier ein Ge- menge specifisch tropischer und nordischer Formen zu constatieren. 24 der beschriebenen Species waren neu. Sonst haben die Würmer Japans noch wenig Beachtung gefunden.
h. Mollusken.
Lange Zeit war das Verzeichniss von 90 Species mariner Mollusken, welches Thunberg im 4. Bande seiner Resa, pag. 98 und 99 im Jahre 1793 gab, das Einzige, was man von diesem Theile der Thier- welt des Landes wusste. Zwar gelangte später noch manche andere
VIII. Fauna.
und andere Schwimmkrabben und üben an den kranken und todten Fischen die Gesundheitspolizei aus, wie dies andere Gattungen an der Küste und auf dem Meeresboden thun.
Nicht wenige dieser marinen Krustenthiere haben eine weite Ver- breitung. So kommen nach Milne Edwards folgende japanische Arten auch in den australischen Gewässern vor: Cancer integerrimus, C. Ocyrhoë, Lupa pelagica, L. Tranquebarica, L. sanguinolenta, Tha- lamita crucifera, T. truncata, T. prymna, Podophthalmus vigil, Calappa lophus, womit übrigens die Liste noch lange nicht erschöpft ist. Auch ein Pfeilschwanz, japanisch Kabuto-gani, d. h. Helmkrabbe (Limulus longispina Hoeven), der namentlich im Seto-uchi oft gefangen wird, gehört zu diesen tropischen Formen. Denselben Verbreitungsbezirk von Japan durch den Malayischen Archipel hat Macrocheirus Kaempferi Sbd., der Riese unter den Seespinnen, welche die Japaner mit Recht Taka-ashi (Langbein) nennen, denn die Beine des Männchens werden 1½ Meter lang. Ebenso sind die Namen Ibara-gani (Dornkrabbe) und Yado-kari (Hausmiether) für Lithodes histrix und Paguren sehr passend gewählt.
Wie der Flusskrebs dem Lande, so fehlt der Hummer den Küsten des eigentlichen Japans. An seine Stelle treten, wie anderwärts in wärmeren Meeren, verschiedene Arten Heuschreckenkrebse (Palinurus) und Brillenkrebse (Scyllarus). Die grösste und wichtigste davon ist wohl Palinurus Burgeri, welcher unter den Namen Umi-yebi (Seekrebs) und Ise-yebi (Krebs der Provinz Ise) viel auf die Märkte gelangt.
Von Cirrhipeden fehlen natürlich Lepas und Balanus nicht; auch kommt ein Pollicipes vor, den v. Martens bei Mogi auf Kiushiu und ich an der Küste von Enoshima fand.
Im 41. Band der Denkschriften der K. K. Academie beschreibt Dr. E. v. Marenzeller 30 Arten Anneliden aus Japan, welche in den letzten Jahren durch seine beiden Landsleute Dr. v. Drasche und Dr. v. Roretz gesammelt wurden. Es ist auch hier ein Ge- menge specifisch tropischer und nordischer Formen zu constatieren. 24 der beschriebenen Species waren neu. Sonst haben die Würmer Japans noch wenig Beachtung gefunden.
h. Mollusken.
Lange Zeit war das Verzeichniss von 90 Species mariner Mollusken, welches Thunberg im 4. Bande seiner Resa, pag. 98 und 99 im Jahre 1793 gab, das Einzige, was man von diesem Theile der Thier- welt des Landes wusste. Zwar gelangte später noch manche andere
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VIII. Fauna.
und andere Schwimmkrabben und üben an den kranken und todten
Fischen die Gesundheitspolizei aus, wie dies andere Gattungen an
der Küste und auf dem Meeresboden thun.
Nicht wenige dieser marinen Krustenthiere haben eine weite Ver-
breitung. So kommen nach Milne Edwards folgende japanische
Arten auch in den australischen Gewässern vor: Cancer integerrimus,
C. Ocyrhoë, Lupa pelagica, L. Tranquebarica, L. sanguinolenta, Tha-
lamita crucifera, T. truncata, T. prymna, Podophthalmus vigil, Calappa
lophus, womit übrigens die Liste noch lange nicht erschöpft ist. Auch
ein Pfeilschwanz, japanisch Kabuto-gani, d. h. Helmkrabbe (Limulus
longispina Hoeven), der namentlich im Seto-uchi oft gefangen wird,
gehört zu diesen tropischen Formen. Denselben Verbreitungsbezirk
von Japan durch den Malayischen Archipel hat Macrocheirus Kaempferi
Sbd., der Riese unter den Seespinnen, welche die Japaner mit Recht
Taka-ashi (Langbein) nennen, denn die Beine des Männchens werden
1½ Meter lang. Ebenso sind die Namen Ibara-gani (Dornkrabbe)
und Yado-kari (Hausmiether) für Lithodes histrix und Paguren sehr
passend gewählt.
Wie der Flusskrebs dem Lande, so fehlt der Hummer den Küsten
des eigentlichen Japans. An seine Stelle treten, wie anderwärts in
wärmeren Meeren, verschiedene Arten Heuschreckenkrebse (Palinurus)
und Brillenkrebse (Scyllarus). Die grösste und wichtigste davon ist
wohl Palinurus Burgeri, welcher unter den Namen Umi-yebi (Seekrebs)
und Ise-yebi (Krebs der Provinz Ise) viel auf die Märkte gelangt.
Von Cirrhipeden fehlen natürlich Lepas und Balanus nicht;
auch kommt ein Pollicipes vor, den v. Martens bei Mogi auf Kiushiu
und ich an der Küste von Enoshima fand.
Im 41. Band der Denkschriften der K. K. Academie beschreibt
Dr. E. v. Marenzeller 30 Arten Anneliden aus Japan, welche
in den letzten Jahren durch seine beiden Landsleute Dr. v. Drasche
und Dr. v. Roretz gesammelt wurden. Es ist auch hier ein Ge-
menge specifisch tropischer und nordischer Formen zu constatieren.
24 der beschriebenen Species waren neu. Sonst haben die Würmer
Japans noch wenig Beachtung gefunden.
h. Mollusken.
Lange Zeit war das Verzeichniss von 90 Species mariner Mollusken,
welches Thunberg im 4. Bande seiner Resa, pag. 98 und 99 im
Jahre 1793 gab, das Einzige, was man von diesem Theile der Thier-
welt des Landes wusste. Zwar gelangte später noch manche andere
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/258>, abgerufen am 24.11.2024.
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