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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881.

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7. Periode. Japan seit dem Jahre 1854.
feierlich ab, wandte sich nach den Riukiu, schrieb seinen Bericht
nach Amerika, bat darin um weitere Schiffe und bestimmte Nafa zum
Sammelplatze. Hier erhielt er durch ein russisches Kriegsschiff, das
im September bei Nagasaki angelaufen war, um für Russland Han-
delsverbindungen anzuknüpfen, die Nachricht, dass in Yedo Jyeyashi,
der 12. Shogun, gestorben und dessen Sohn Jyesada demselben in
der Regierung gefolgt sei. Nachdem er die gewünschte Verstärkung
erhalten, wandte er sich im Februar 1854 mit einer Flotte, so stolz,
wie die Japaner nie zuvor sie gesehen, bestehend aus 8 Schiffen,
darunter drei Dampfer, wieder zur Yedobucht und warf am 13. Februar
12 engl. Meilen näher der Hauptstadt, als das erste Mal, wieder Anker.
Vergebens versuchte man Perry zur Rückkehr nach Uraga zu be-
wegen, er bestand darauf und es gelang ihm endlich, dass die Unter-
handlungen zu Kanagawa angeknüpft wurden, während die Flotte
nahebei im vortrefflichen Hafen von Yokohama lag. Zu Kanagawa
war es, wo man zum grössten Erstaunen und Ergötzen der Japaner
denselben Telegraph und Eisenbahn vorführte, ein wirksames Mittel
zur Förderung der Verhandlungen, welche endlich am 31. März 1854
zum sogenannten Vertrag von Kanagawa führten, welcher den Ameri-
kanern vorerst zwei Häfen, Shimoda und Hakodate, öffnete. Perry
sandte Commander Adams mit der Saratoga und dem Vertrage zur
Ratificierung nach Washington und machte dann mit der Flottille dem
Hafen von Shimoda eine fünfundzwanzigtägige Visite, um Vermes-
sungen etc. vorzunehmen. Hierauf besuchte er zu gleichem Zwecke
Hakodate. Von hier kehrte derselbe noch einmal nach Shimoda zu-
rück, schloss mit den japanischen Behörden einen Zusatz-Vertrag
bezüglich der beiden Häfen und verliess dann Japan Ende Juni 1854,
indem er sich mit seiner Flottille über Nafa nach China begab.

Commander Adams hatte nach einer Reise von 31/2 Monaten
Washington erreicht, wo der von Perry abgeschlossene Vertrag allseits
Beifall fand, so dass er denselben alsbald mit des Präsidenten Unter-
schrift versehen zurück nach Japan bringen konnte. Er wählte den
Postweg über England nach Hongkong, erhielt hier das nordameri-
kanische Kriegsschiff Powhatan und erreichte mit demselben Shimoda
am 26. Januar 1855. Die Auswechselung der Verträge mit den japa-
nischen Behörden erfolgte alsbald, so dass der Powhatan schon am
22. Februar wieder absegeln konnte.

Commodore Perry war der geistige Urheber der nach ihm be-
nannten und hiermit endenden Expedition. Er hatte sie mit grossem
Geschick geleitet und zu einem befriedigenden Abschlusse gebracht
und damit ein Ziel erreicht, das von den grössten Folgen war und

7. Periode. Japan seit dem Jahre 1854.
feierlich ab, wandte sich nach den Riukiu, schrieb seinen Bericht
nach Amerika, bat darin um weitere Schiffe und bestimmte Nafa zum
Sammelplatze. Hier erhielt er durch ein russisches Kriegsschiff, das
im September bei Nagasaki angelaufen war, um für Russland Han-
delsverbindungen anzuknüpfen, die Nachricht, dass in Yedo Jyeyashi,
der 12. Shôgun, gestorben und dessen Sohn Jyesada demselben in
der Regierung gefolgt sei. Nachdem er die gewünschte Verstärkung
erhalten, wandte er sich im Februar 1854 mit einer Flotte, so stolz,
wie die Japaner nie zuvor sie gesehen, bestehend aus 8 Schiffen,
darunter drei Dampfer, wieder zur Yedobucht und warf am 13. Februar
12 engl. Meilen näher der Hauptstadt, als das erste Mal, wieder Anker.
Vergebens versuchte man Perry zur Rückkehr nach Uraga zu be-
wegen, er bestand darauf und es gelang ihm endlich, dass die Unter-
handlungen zu Kanagawa angeknüpft wurden, während die Flotte
nahebei im vortrefflichen Hafen von Yokohama lag. Zu Kanagawa
war es, wo man zum grössten Erstaunen und Ergötzen der Japaner
denselben Telegraph und Eisenbahn vorführte, ein wirksames Mittel
zur Förderung der Verhandlungen, welche endlich am 31. März 1854
zum sogenannten Vertrag von Kanagawa führten, welcher den Ameri-
kanern vorerst zwei Häfen, Shimoda und Hakodate, öffnete. Perry
sandte Commander Adams mit der Saratoga und dem Vertrage zur
Ratificierung nach Washington und machte dann mit der Flottille dem
Hafen von Shimoda eine fünfundzwanzigtägige Visite, um Vermes-
sungen etc. vorzunehmen. Hierauf besuchte er zu gleichem Zwecke
Hakodate. Von hier kehrte derselbe noch einmal nach Shimoda zu-
rück, schloss mit den japanischen Behörden einen Zusatz-Vertrag
bezüglich der beiden Häfen und verliess dann Japan Ende Juni 1854,
indem er sich mit seiner Flottille über Nafa nach China begab.

Commander Adams hatte nach einer Reise von 3½ Monaten
Washington erreicht, wo der von Perry abgeschlossene Vertrag allseits
Beifall fand, so dass er denselben alsbald mit des Präsidenten Unter-
schrift versehen zurück nach Japan bringen konnte. Er wählte den
Postweg über England nach Hongkong, erhielt hier das nordameri-
kanische Kriegsschiff Powhatan und erreichte mit demselben Shimoda
am 26. Januar 1855. Die Auswechselung der Verträge mit den japa-
nischen Behörden erfolgte alsbald, so dass der Powhatan schon am
22. Februar wieder absegeln konnte.

Commodore Perry war der geistige Urheber der nach ihm be-
nannten und hiermit endenden Expedition. Er hatte sie mit grossem
Geschick geleitet und zu einem befriedigenden Abschlusse gebracht
und damit ein Ziel erreicht, das von den grössten Folgen war und

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[395/0423] 7. Periode. Japan seit dem Jahre 1854. feierlich ab, wandte sich nach den Riukiu, schrieb seinen Bericht nach Amerika, bat darin um weitere Schiffe und bestimmte Nafa zum Sammelplatze. Hier erhielt er durch ein russisches Kriegsschiff, das im September bei Nagasaki angelaufen war, um für Russland Han- delsverbindungen anzuknüpfen, die Nachricht, dass in Yedo Jyeyashi, der 12. Shôgun, gestorben und dessen Sohn Jyesada demselben in der Regierung gefolgt sei. Nachdem er die gewünschte Verstärkung erhalten, wandte er sich im Februar 1854 mit einer Flotte, so stolz, wie die Japaner nie zuvor sie gesehen, bestehend aus 8 Schiffen, darunter drei Dampfer, wieder zur Yedobucht und warf am 13. Februar 12 engl. Meilen näher der Hauptstadt, als das erste Mal, wieder Anker. Vergebens versuchte man Perry zur Rückkehr nach Uraga zu be- wegen, er bestand darauf und es gelang ihm endlich, dass die Unter- handlungen zu Kanagawa angeknüpft wurden, während die Flotte nahebei im vortrefflichen Hafen von Yokohama lag. Zu Kanagawa war es, wo man zum grössten Erstaunen und Ergötzen der Japaner denselben Telegraph und Eisenbahn vorführte, ein wirksames Mittel zur Förderung der Verhandlungen, welche endlich am 31. März 1854 zum sogenannten Vertrag von Kanagawa führten, welcher den Ameri- kanern vorerst zwei Häfen, Shimoda und Hakodate, öffnete. Perry sandte Commander Adams mit der Saratoga und dem Vertrage zur Ratificierung nach Washington und machte dann mit der Flottille dem Hafen von Shimoda eine fünfundzwanzigtägige Visite, um Vermes- sungen etc. vorzunehmen. Hierauf besuchte er zu gleichem Zwecke Hakodate. Von hier kehrte derselbe noch einmal nach Shimoda zu- rück, schloss mit den japanischen Behörden einen Zusatz-Vertrag bezüglich der beiden Häfen und verliess dann Japan Ende Juni 1854, indem er sich mit seiner Flottille über Nafa nach China begab. Commander Adams hatte nach einer Reise von 3½ Monaten Washington erreicht, wo der von Perry abgeschlossene Vertrag allseits Beifall fand, so dass er denselben alsbald mit des Präsidenten Unter- schrift versehen zurück nach Japan bringen konnte. Er wählte den Postweg über England nach Hongkong, erhielt hier das nordameri- kanische Kriegsschiff Powhatan und erreichte mit demselben Shimoda am 26. Januar 1855. Die Auswechselung der Verträge mit den japa- nischen Behörden erfolgte alsbald, so dass der Powhatan schon am 22. Februar wieder absegeln konnte. Commodore Perry war der geistige Urheber der nach ihm be- nannten und hiermit endenden Expedition. Er hatte sie mit grossem Geschick geleitet und zu einem befriedigenden Abschlusse gebracht und damit ein Ziel erreicht, das von den grössten Folgen war und

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/423>, abgerufen am 22.11.2024.