von Kawasaki ist der berühmte Tempelhain von Ikegami mit dem Grabe des Nichiren (siehe pag. 526 und 528).
Als frühere Daimiositze von Musashi merken wir Kawanoye (Matsudaira, 170000 koku), Oshi (Matsudaira, 100000 koku), Iwatsuki (Oka, 23000 koku), Okabe (Ambe, 20200 koku) und Kanazawa oder Mutsura (Yonegura, 12000 koku). Von diesen liegt Kawagoye mit 9400 Einwohnern nordwestlich von Tokio und in etwa gleicher Entfernung, doch mehr nördlich, Iwatsuki mit 5000 Einwohnern. Nach den Bestimmungen des Iyeyasu sollten die Schlösser dieser Städte, sowie von Sakura, Sekiyado und Koga in Shimosa, von Takasaki und Usui (?) in Kodzuke, Utsunomiya in Shimotsuke und Odawara in Sagami zum besonderen Schutze seiner Hauptstadt dienen. Oshi (Gioda) nördlich von Iwatsuki hat 7300 Einwohner und Okabe nordwestlich davon am Nakasendo und nahe der Grenze 2500 Einwohner. Kanazawa mit 4700 Einwohnern, die sich theilweise von der Seesalzbereitung nähren, liegt 4 ri süd- lich von Yokohama an der Yedobucht. Die Nakasendo-Orte von Be- deutung, welche man von Tokio aus berührt, sind der Reihe nach Urawa mit 1800 Einwohnern, Regierungssitz von Saitama-ken, Omiya mit 3400 Einwohnern, Konosu mit 3200 Einwohnern, Ku- mugaye mit 4200 Einwohnern, dann Fukaya und Okabe. Am Koschiu-kaido liegt im Westen von Tokio, da wo das Hügelland beginnt, die Stadt Hachioji mit 8000 Einwohnern, deren Haupt- ressource die vielen Fuji-Pilger sind, welche hier Station machen; noch näher nach Tokio hin die Stadt Fuchiu mit 4600 Einwohnern. Am Oshiu-kaido folgen auf die Vorstadt Senji die grösseren Orte Soka, 4000 Einwohner, Kasukabe, 3500 Einwohner, Sate, 4300 Ein- wohner, und Kurihashi am Uebergang über den Tone.
2. Shimosa. Der Tone-gawa bildet die Westgrenze gegen Musashi, sein Nebenfluss, der Kinu-gawa, und sein östlicher Arm die Ost-, beziehungsweise Nordgrenze gegen Hitachi. Ausserdem grenzt Shimosa im Osten ans Meer, im Süden an Kadsusa und die Yedo- bucht und mit seinem nordwestlichsten Zipfel an Shimotsuke und Kodzuke. Die Provinz liegt ganz in der Ebene des Kuwanto und lebt desshalb mit Ausnahme der aufs Meer hingewiesenen Küstenorte fast ausschliesslich vom Ackerbau. Unter ihren Städten ist Choshi, eine grosse Fischercolonie bei Choshiguchi an der östlichen Mündung des Tone mit 18000 Einwohnern die grösste, Chiba an der Yedo- bucht mit 3100 Einwohnern ist Hauptstadt des gleichnamigen ken. Frühere Jokas sind folgende Orte: Sakura (Hotta, 11000 koku) nordöstlich von Chiba mit 6700 Einwohneru, Koga (Doi, 80000 koku)
III. Topographie.
von Kawasaki ist der berühmte Tempelhain von Ikegami mit dem Grabe des Nichiren (siehe pag. 526 und 528).
Als frühere Daimiositze von Musashi merken wir Kawanoye (Matsudaira, 170000 koku), Oshi (Matsudaira, 100000 koku), Iwatsuki (Ôka, 23000 koku), Okabe (Ambe, 20200 koku) und Kanazawa oder Mutsura (Yonegura, 12000 koku). Von diesen liegt Kawagoye mit 9400 Einwohnern nordwestlich von Tôkio und in etwa gleicher Entfernung, doch mehr nördlich, Iwatsuki mit 5000 Einwohnern. Nach den Bestimmungen des Iyeyasu sollten die Schlösser dieser Städte, sowie von Sakura, Sekiyado und Koga in Shimosa, von Takasaki und Usui (?) in Kôdzuke, Utsunomiya in Shimotsuke und Odawara in Sagami zum besonderen Schutze seiner Hauptstadt dienen. Oshi (Gioda) nördlich von Iwatsuki hat 7300 Einwohner und Okabe nordwestlich davon am Nakasendô und nahe der Grenze 2500 Einwohner. Kanazawa mit 4700 Einwohnern, die sich theilweise von der Seesalzbereitung nähren, liegt 4 ri süd- lich von Yokohama an der Yedobucht. Die Nakasendô-Orte von Be- deutung, welche man von Tôkio aus berührt, sind der Reihe nach Urawa mit 1800 Einwohnern, Regierungssitz von Saitama-ken, Omiya mit 3400 Einwohnern, Konosu mit 3200 Einwohnern, Ku- mugaye mit 4200 Einwohnern, dann Fukaya und Okabe. Am Kôschiu-kaidô liegt im Westen von Tôkio, da wo das Hügelland beginnt, die Stadt Hachioji mit 8000 Einwohnern, deren Haupt- ressource die vielen Fuji-Pilger sind, welche hier Station machen; noch näher nach Tôkio hin die Stadt Fuchiu mit 4600 Einwohnern. Am Oshiu-kaidô folgen auf die Vorstadt Senji die grösseren Orte Soka, 4000 Einwohner, Kasukabe, 3500 Einwohner, Sate, 4300 Ein- wohner, und Kurihashi am Uebergang über den Tone.
2. Shimosa. Der Tone-gawa bildet die Westgrenze gegen Musashi, sein Nebenfluss, der Kinu-gawa, und sein östlicher Arm die Ost-, beziehungsweise Nordgrenze gegen Hitachi. Ausserdem grenzt Shimosa im Osten ans Meer, im Süden an Kadsusa und die Yedo- bucht und mit seinem nordwestlichsten Zipfel an Shimotsuke und Kôdzuke. Die Provinz liegt ganz in der Ebene des Kuwantô und lebt desshalb mit Ausnahme der aufs Meer hingewiesenen Küstenorte fast ausschliesslich vom Ackerbau. Unter ihren Städten ist Choshi, eine grosse Fischercolonie bei Choshiguchi an der östlichen Mündung des Tone mit 18000 Einwohnern die grösste, Chiba an der Yedo- bucht mit 3100 Einwohnern ist Hauptstadt des gleichnamigen ken. Frühere Jôkas sind folgende Orte: Sakura (Hotta, 11000 koku) nordöstlich von Chiba mit 6700 Einwohneru, Koga (Doi, 80000 koku)
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III. Topographie.
von Kawasaki ist der berühmte Tempelhain von Ikegami mit dem
Grabe des Nichiren (siehe pag. 526 und 528).
Als frühere Daimiositze von Musashi merken wir Kawanoye
(Matsudaira, 170000 koku), Oshi (Matsudaira, 100000 koku),
Iwatsuki (Ôka, 23000 koku), Okabe (Ambe, 20200 koku) und
Kanazawa oder Mutsura (Yonegura, 12000 koku). Von diesen
liegt Kawagoye mit 9400 Einwohnern nordwestlich von Tôkio und
in etwa gleicher Entfernung, doch mehr nördlich, Iwatsuki mit
5000 Einwohnern. Nach den Bestimmungen des Iyeyasu sollten
die Schlösser dieser Städte, sowie von Sakura, Sekiyado und Koga
in Shimosa, von Takasaki und Usui (?) in Kôdzuke, Utsunomiya
in Shimotsuke und Odawara in Sagami zum besonderen Schutze
seiner Hauptstadt dienen. Oshi (Gioda) nördlich von Iwatsuki hat
7300 Einwohner und Okabe nordwestlich davon am Nakasendô und
nahe der Grenze 2500 Einwohner. Kanazawa mit 4700 Einwohnern,
die sich theilweise von der Seesalzbereitung nähren, liegt 4 ri süd-
lich von Yokohama an der Yedobucht. Die Nakasendô-Orte von Be-
deutung, welche man von Tôkio aus berührt, sind der Reihe nach
Urawa mit 1800 Einwohnern, Regierungssitz von Saitama-ken,
Omiya mit 3400 Einwohnern, Konosu mit 3200 Einwohnern, Ku-
mugaye mit 4200 Einwohnern, dann Fukaya und Okabe. Am
Kôschiu-kaidô liegt im Westen von Tôkio, da wo das Hügelland
beginnt, die Stadt Hachioji mit 8000 Einwohnern, deren Haupt-
ressource die vielen Fuji-Pilger sind, welche hier Station machen;
noch näher nach Tôkio hin die Stadt Fuchiu mit 4600 Einwohnern.
Am Oshiu-kaidô folgen auf die Vorstadt Senji die grösseren Orte
Soka, 4000 Einwohner, Kasukabe, 3500 Einwohner, Sate, 4300 Ein-
wohner, und Kurihashi am Uebergang über den Tone.
2. Shimosa. Der Tone-gawa bildet die Westgrenze gegen
Musashi, sein Nebenfluss, der Kinu-gawa, und sein östlicher Arm die
Ost-, beziehungsweise Nordgrenze gegen Hitachi. Ausserdem grenzt
Shimosa im Osten ans Meer, im Süden an Kadsusa und die Yedo-
bucht und mit seinem nordwestlichsten Zipfel an Shimotsuke und
Kôdzuke. Die Provinz liegt ganz in der Ebene des Kuwantô und
lebt desshalb mit Ausnahme der aufs Meer hingewiesenen Küstenorte
fast ausschliesslich vom Ackerbau. Unter ihren Städten ist Choshi,
eine grosse Fischercolonie bei Choshiguchi an der östlichen Mündung
des Tone mit 18000 Einwohnern die grösste, Chiba an der Yedo-
bucht mit 3100 Einwohnern ist Hauptstadt des gleichnamigen ken.
Frühere Jôkas sind folgende Orte: Sakura (Hotta, 11000 koku)
nordöstlich von Chiba mit 6700 Einwohneru, Koga (Doi, 80000 koku)
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 558. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/600>, abgerufen am 01.11.2024.
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