Canton und Futscheu und eine grosse Anzahl der geschätztesten und gebräuchlichsten japanischen. Hierher gehören vornehmlich die Flächen- decorationen mit Goldstaub und zwar:
1) Nashi-ji, Birnengrund (siehe pg. 417). Man versteht darunter einmal einen in der Regel schwarzlackierten Grund, auf welchem ein gröberes oder feineres Goldpulver gleichmässig eingestreut erscheint, sodann auch einen Transparentlack, welcher dabei in Anwendung kommt. Hier haben wir es mit Nashi-ji im ersteren, ursprünglichen Sinne zu thun. Je nach der Menge des eingestreuten Goldes wird der schwarze Untergrund entweder vorherrschen oder mehr verdeckt wer- den, ja beim geschätztesten Nashi-ji ganz verschwinden. Das Aussehen eines solchen Nashi-ji erinnert dann im frischen Zustande wohl an Aventurin, so dass die Benennung "Aventurin-Lack", welche wir bei Wagener (Dingl. Polytechn. Journ. 1875 pg. 366) finden, recht passend erscheint. Tafel VIb. gibt ein Muster mit Bronze. Das Ori- ginal, mit Pulver von Dukatengold hergestellt, zeigt nur in frischem Zustande eine ähnliche Farbe, wird aber mit der Zeit viel gelber und glänzender. Die Herstellung des Nashi-ji ist einfach. Auf den An- strich mit Shita-makiye-urushi folgt mit Hülfe eines kleinen Hand- siebchens gleichmässiges Ueberstreuen mit mittelfeinem Goldpulver, wozu gewöhnlich Nr. 4 unserer Liste genommen wird. Nach dem Trocknen wird das Ueberflüssige, nicht haftende, sorgfältig abgekehrt und dann ein Anstrich von Nashi-ji-urushi gegeben, der die unge- wöhnlich lange Zeit von 6--7 Tagen trocknen muss. Nunmehr nimmt man das bekannte Abschleifen mit Magnolienholzkohle und Wasser vor, darauf das Polieren. Beide Arbeiten erheischen selbstredend viel Sorgfalt und Geschick.
Nashi-ji ist eine der häufigsten und beliebtesten Weisen der Flächenverzierung. Die Goldstäubchen und -blättchen haben anfangs eine braungelbe Farbe, werden aber mit dem Alter in Folge grösserer Durchsichtigkeit der Lackdecke immer heller und glänzender, so dass man nach ihrer gleichmässigen Verteilung, Feinheit und Färbung die Güte und das Alter der besseren Lackgegenstände beurteilen kann. Bei vielen dieser älteren Goldlackwaaren, wie Dosen und Kästchen mancherlei Art, sind auch die Innenseiten mit Nashi-ji der besten Art sorgfältig bedeckt. Das Verfahren ist so alt, wie die Verzierung mit Perlmutter. Beide werden zurückgeführt auf das Ende des 8. Jahr- hunderts, d. h. bis zu der Zeit, wo Kaiser Kuwammu-Tenno für sich und seine Nachfolger die Stadt Kioto dauernd zur Residenz machte. Dass Nashi-ji in ordinärer Lackwaare mit Zinn- oder Bronzepulver nachgeahmt wird, wurde bereits früher angedeutet.
3. Lackindustrie.
Canton und Futscheu und eine grosse Anzahl der geschätztesten und gebräuchlichsten japanischen. Hierher gehören vornehmlich die Flächen- decorationen mit Goldstaub und zwar:
1) Nashi-ji, Birnengrund (siehe pg. 417). Man versteht darunter einmal einen in der Regel schwarzlackierten Grund, auf welchem ein gröberes oder feineres Goldpulver gleichmässig eingestreut erscheint, sodann auch einen Transparentlack, welcher dabei in Anwendung kommt. Hier haben wir es mit Nashi-ji im ersteren, ursprünglichen Sinne zu thun. Je nach der Menge des eingestreuten Goldes wird der schwarze Untergrund entweder vorherrschen oder mehr verdeckt wer- den, ja beim geschätztesten Nashi-ji ganz verschwinden. Das Aussehen eines solchen Nashi-ji erinnert dann im frischen Zustande wohl an Aventurin, so dass die Benennung »Aventurin-Lack«, welche wir bei Wagener (Dingl. Polytechn. Journ. 1875 pg. 366) finden, recht passend erscheint. Tafel VIb. gibt ein Muster mit Bronze. Das Ori- ginal, mit Pulver von Dukatengold hergestellt, zeigt nur in frischem Zustande eine ähnliche Farbe, wird aber mit der Zeit viel gelber und glänzender. Die Herstellung des Nashi-ji ist einfach. Auf den An- strich mit Shita-makiye-urushi folgt mit Hülfe eines kleinen Hand- siebchens gleichmässiges Ueberstreuen mit mittelfeinem Goldpulver, wozu gewöhnlich Nr. 4 unserer Liste genommen wird. Nach dem Trocknen wird das Ueberflüssige, nicht haftende, sorgfältig abgekehrt und dann ein Anstrich von Nashi-ji-urushi gegeben, der die unge- wöhnlich lange Zeit von 6—7 Tagen trocknen muss. Nunmehr nimmt man das bekannte Abschleifen mit Magnolienholzkohle und Wasser vor, darauf das Polieren. Beide Arbeiten erheischen selbstredend viel Sorgfalt und Geschick.
Nashi-ji ist eine der häufigsten und beliebtesten Weisen der Flächenverzierung. Die Goldstäubchen und -blättchen haben anfangs eine braungelbe Farbe, werden aber mit dem Alter in Folge grösserer Durchsichtigkeit der Lackdecke immer heller und glänzender, so dass man nach ihrer gleichmässigen Verteilung, Feinheit und Färbung die Güte und das Alter der besseren Lackgegenstände beurteilen kann. Bei vielen dieser älteren Goldlackwaaren, wie Dosen und Kästchen mancherlei Art, sind auch die Innenseiten mit Nashi-ji der besten Art sorgfältig bedeckt. Das Verfahren ist so alt, wie die Verzierung mit Perlmutter. Beide werden zurückgeführt auf das Ende des 8. Jahr- hunderts, d. h. bis zu der Zeit, wo Kaiser Kuwammu-Tennô für sich und seine Nachfolger die Stadt Kiôto dauernd zur Residenz machte. Dass Nashi-ji in ordinärer Lackwaare mit Zinn- oder Bronzepulver nachgeahmt wird, wurde bereits früher angedeutet.
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3. Lackindustrie.
Canton und Futscheu und eine grosse Anzahl der geschätztesten und
gebräuchlichsten japanischen. Hierher gehören vornehmlich die Flächen-
decorationen mit Goldstaub und zwar:
1) Nashi-ji, Birnengrund (siehe pg. 417). Man versteht darunter
einmal einen in der Regel schwarzlackierten Grund, auf welchem ein
gröberes oder feineres Goldpulver gleichmässig eingestreut erscheint,
sodann auch einen Transparentlack, welcher dabei in Anwendung
kommt. Hier haben wir es mit Nashi-ji im ersteren, ursprünglichen
Sinne zu thun. Je nach der Menge des eingestreuten Goldes wird der
schwarze Untergrund entweder vorherrschen oder mehr verdeckt wer-
den, ja beim geschätztesten Nashi-ji ganz verschwinden. Das Aussehen
eines solchen Nashi-ji erinnert dann im frischen Zustande wohl an
Aventurin, so dass die Benennung »Aventurin-Lack«, welche wir
bei Wagener (Dingl. Polytechn. Journ. 1875 pg. 366) finden, recht
passend erscheint. Tafel VIb. gibt ein Muster mit Bronze. Das Ori-
ginal, mit Pulver von Dukatengold hergestellt, zeigt nur in frischem
Zustande eine ähnliche Farbe, wird aber mit der Zeit viel gelber und
glänzender. Die Herstellung des Nashi-ji ist einfach. Auf den An-
strich mit Shita-makiye-urushi folgt mit Hülfe eines kleinen Hand-
siebchens gleichmässiges Ueberstreuen mit mittelfeinem Goldpulver,
wozu gewöhnlich Nr. 4 unserer Liste genommen wird. Nach dem
Trocknen wird das Ueberflüssige, nicht haftende, sorgfältig abgekehrt
und dann ein Anstrich von Nashi-ji-urushi gegeben, der die unge-
wöhnlich lange Zeit von 6—7 Tagen trocknen muss. Nunmehr nimmt
man das bekannte Abschleifen mit Magnolienholzkohle und Wasser
vor, darauf das Polieren. Beide Arbeiten erheischen selbstredend viel
Sorgfalt und Geschick.
Nashi-ji ist eine der häufigsten und beliebtesten Weisen der
Flächenverzierung. Die Goldstäubchen und -blättchen haben anfangs
eine braungelbe Farbe, werden aber mit dem Alter in Folge grösserer
Durchsichtigkeit der Lackdecke immer heller und glänzender, so dass
man nach ihrer gleichmässigen Verteilung, Feinheit und Färbung die
Güte und das Alter der besseren Lackgegenstände beurteilen kann.
Bei vielen dieser älteren Goldlackwaaren, wie Dosen und Kästchen
mancherlei Art, sind auch die Innenseiten mit Nashi-ji der besten Art
sorgfältig bedeckt. Das Verfahren ist so alt, wie die Verzierung mit
Perlmutter. Beide werden zurückgeführt auf das Ende des 8. Jahr-
hunderts, d. h. bis zu der Zeit, wo Kaiser Kuwammu-Tennô für sich
und seine Nachfolger die Stadt Kiôto dauernd zur Residenz machte.
Dass Nashi-ji in ordinärer Lackwaare mit Zinn- oder Bronzepulver
nachgeahmt wird, wurde bereits früher angedeutet.
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/465>, abgerufen am 22.11.2024.
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