Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.Das ander Buch/ TIT. Von Rähten/ Beampten vnd Dienern. Axioma LVIII. Regenten vnd Herrn können ohne Rähte/ Beampten vnnd Dienern jhr Regiment nicht führen. Axioma LIX. Fromme Regenten sehen sich vmb nach getrewen Gottsförchtigen vnd weisen Rähten vnd Dienern. Axioma LX. Gottlose Herrn haben ins gemein/ Gottlose Diener. Axioma LXI. Ein frommer Diener kan auch wol einem Gottlosen Herrn/ oder der nicht seiner wahren Religion zugethan ist/ mit gutem Gewissen dienen. Axioma LXII. Rähte sollen nicht gleich seyn den Mundköchen/ die in Zurichtung der Speiß bloß nach jhrer Herrn Mund sich schicken. Axioma LXIII. Die Majora vota, oder mehrere Stimmen im Raht/ sind nicht allemal die Saniora, heylsamste vnd beste. Axioma LXIV. Was einmal im Raht mit gutem Vorbedacht beschlossen/ auch sonsten mit Hand vnd Siegel vollnzogen ist/ darüber sollen Regenten vest halten. Axioma LXV. Wol gemeynet/ ist nicht allemal wolgethan vnd gerahten. Axioma LXVI. Vbel gemeynt/ ist zuweilen wol gerahten. Axioma LXVII. Priester vnd Weiber rahten zuweilen mit. Axioma LXVIII. Wer gute Addresse vnd Zutritt im Frawenzimmer hat/ der kan zuweilen guten Raht schaffen/ zuweilen auch viel böses stifften. Axio-
Das ander Buch/ TIT. Von Raͤhten/ Beampten vnd Dienern. Axioma LVIII. Regenten vnd Herꝛn koͤnnen ohne Raͤhte/ Beampten vnnd Dienern jhr Regiment nicht fuͤhren. Axioma LIX. Fromme Regenten ſehen ſich vmb nach getrewen Gottsfoͤrchtigen vnd weiſen Raͤhten vnd Dienern. Axioma LX. Gottloſe Herrn haben ins gemein/ Gottloſe Diener. Axioma LXI. Ein frommer Diener kan auch wol einem Gottloſen Herrn/ oder der nicht ſeiner wahren Religion zugethan iſt/ mit gutem Gewiſſen dienen. Axioma LXII. Raͤhte ſollen nicht gleich ſeyn den Mundkoͤchen/ die in Zurichtung der Speiß bloß nach jhrer Herrn Mund ſich ſchicken. Axioma LXIII. Die Majora vota, oder mehrere Stimmen im Raht/ ſind nicht allemal die Saniora, heylſamſte vnd beſte. Axioma LXIV. Was einmal im Raht mit gutem Vorbedacht beſchloſſen/ auch ſonſten mit Hand vnd Siegel vollnzogen iſt/ daruͤber ſollen Regenten veſt halten. Axioma LXV. Wol gemeynet/ iſt nicht allemal wolgethan vnd gerahten. Axioma LXVI. Vbel gemeynt/ iſt zuweilen wol gerahten. Axioma LXVII. Prieſter vnd Weiber rahten zuweilen mit. Axioma LXVIII. Wer gute Addreſſe vnd Zutritt im Frawenzimmer hat/ der kan zuweilen guten Raht ſchaffen/ zuweilen auch viel boͤſes ſtifften. Axio-
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Das ander Buch/
TIT.
Von Raͤhten/ Beampten vnd Dienern.
Axioma LVIII.
Regenten vnd Herꝛn koͤnnen ohne Raͤhte/ Beampten vnnd Dienern jhr
Regiment nicht fuͤhren.
Axioma LIX.
Fromme Regenten ſehen ſich vmb nach getrewen Gottsfoͤrchtigen vnd
weiſen Raͤhten vnd Dienern.
Axioma LX.
Gottloſe Herrn haben ins gemein/ Gottloſe Diener.
Axioma LXI.
Ein frommer Diener kan auch wol einem Gottloſen Herrn/ oder der
nicht ſeiner wahren Religion zugethan iſt/ mit gutem Gewiſſen
dienen.
Axioma LXII.
Raͤhte ſollen nicht gleich ſeyn den Mundkoͤchen/ die in Zurichtung der
Speiß bloß nach jhrer Herrn Mund ſich ſchicken.
Axioma LXIII.
Die Majora vota, oder mehrere Stimmen im Raht/ ſind nicht allemal
die Saniora, heylſamſte vnd beſte.
Axioma LXIV.
Was einmal im Raht mit gutem Vorbedacht beſchloſſen/ auch ſonſten
mit Hand vnd Siegel vollnzogen iſt/ daruͤber ſollen Regenten veſt
halten.
Axioma LXV.
Wol gemeynet/ iſt nicht allemal wolgethan vnd gerahten.
Axioma LXVI.
Vbel gemeynt/ iſt zuweilen wol gerahten.
Axioma LXVII.
Prieſter vnd Weiber rahten zuweilen mit.
Axioma LXVIII.
Wer gute Addreſſe vnd Zutritt im Frawenzimmer hat/ der kan zuweilen
guten Raht ſchaffen/ zuweilen auch viel boͤſes ſtifften.
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