Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.

Bild:
<< vorherige Seite
Von dem Weltlichen Stande.
Axioma LXIX.
Durch listige verschlagene Weiber werden zuweilen auch faule Sachen
bey Hoff angebracht/ vnd negotiiret.
Axioma LXX.
Falsche Leute Verleumbder/ Ohrenbläser/ Vbertretter vnd Vppige/ sol-
len grosse Herrn nicht vmb sich haben/ vnd gedulden.
Axioma LXXI.
Fromme gütige Herrn meynen jhre Räht vnd Diener auch mit Trewen/
vnd nehmen sich deren an.
Axioma LXXII.
Grosse Herrn vnd Potentaten haben jhre getrewe Rähte vnd Diener jhre
Freunde vnd Vättern genennet.
Axioma LXXIII.
Bey Hoff trachten viel darnach/ daß sie gern allein das Fac totum seyn/
vnd alles in jhren Händen zu jhrer vnersättlichen Begierde/ Groß-
mach-vnd anderer Vnterdrückung haben mögen.
Axioma LXXIV.
Ein Diener thut wol/ wann durch seine Dienste/ eine dem gemeinen We-
sen ersprießliche Verrichtung erfolget/ daß er die Glori vnd Ehr
nicht seinen Meriten, sondern seines Herrn Verstand vnd Glück-
seligkeit zuschreibe.
Axioma LXXV.
Ein Diener/ der seines Herrn Gnade durch sein hohe Merite vnnd dapf-
fere Dienste erworben/ soll darumb nicht vermessen werden/ viel we-
niger es dahin spielen/ daß sein Herr sich für jhm förchte.
Axioma LXXVI.
Ein Herr thut wol/ daß er alle seine Rähte höre/ darff aber doch nicht alles
allen vertrawen.
Axioma LXXVII.
Was ein Herr seinen Rähten vnd Dienern vertrawet/ das muß geheim
gehalten vnd nicht außgeplaudert werden.
Axioma LXXVIII.
Ein trewer Diener kan auch wol vntrew an seinem Herrn werden.
Axio-
Von dem Weltlichen Stande.
Axioma LXIX.
Durch liſtige verſchlagene Weiber werden zuweilen auch faule Sachen
bey Hoff angebracht/ vnd negotiiret.
Axioma LXX.
Falſche Leute Verleumbder/ Ohrenblaͤſer/ Vbertretter vnd Vppige/ ſol-
len groſſe Herrn nicht vmb ſich haben/ vnd gedulden.
Axioma LXXI.
Fromme guͤtige Herrn meynen jhre Raͤht vnd Diener auch mit Trewen/
vnd nehmen ſich deren an.
Axioma LXXII.
Groſſe Herrn vnd Potentaten haben jhre getrewe Raͤhte vnd Diener jhre
Freunde vnd Vaͤttern genennet.
Axioma LXXIII.
Bey Hoff trachten viel darnach/ daß ſie gern allein das Fac totum ſeyn/
vnd alles in jhren Haͤnden zu jhrer vnerſaͤttlichen Begierde/ Groß-
mach-vnd anderer Vnterdruͤckung haben moͤgen.
Axioma LXXIV.
Ein Diener thut wol/ wann durch ſeine Dienſte/ eine dem gemeinen We-
ſen erſprießliche Verrichtung erfolget/ daß er die Glori vnd Ehr
nicht ſeinen Meriten, ſondern ſeines Herrn Verſtand vnd Gluͤck-
ſeligkeit zuſchreibe.
Axioma LXXV.
Ein Diener/ der ſeines Herrn Gnade durch ſein hohe Merite vnnd dapf-
fere Dienſte erworben/ ſoll darumb nicht vermeſſen werden/ viel we-
niger es dahin ſpielen/ daß ſein Herr ſich fuͤr jhm foͤrchte.
Axioma LXXVI.
Ein Herr thut wol/ daß er alle ſeine Raͤhte hoͤre/ darff aber doch nicht alles
allen vertrawen.
Axioma LXXVII.
Was ein Herr ſeinen Raͤhten vnd Dienern vertrawet/ das muß geheim
gehalten vnd nicht außgeplaudert werden.
Axioma LXXVIII.
Ein trewer Diener kan auch wol vntrew an ſeinem Herrn werden.
Axio-
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="contents">
        <div n="2">
          <list>
            <item>
              <list>
                <pb facs="#f0045"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von dem Weltlichen Stande.</hi> </fw><lb/>
                <item><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Axioma LXIX.</hi></hi><lb/>
Durch li&#x017F;tige ver&#x017F;chlagene Weiber werden zuweilen auch faule Sachen<lb/>
bey Hoff angebracht/ vnd negotiiret.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Axioma <hi rendition="#g">LXX</hi>.</hi></hi><lb/>
Fal&#x017F;che Leute Verleumbder/ Ohrenbla&#x0364;&#x017F;er/ Vbertretter vnd Vppige/ &#x017F;ol-<lb/>
len gro&#x017F;&#x017F;e Herrn nicht vmb &#x017F;ich haben/ vnd gedulden.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Axioma <hi rendition="#g">LXXI</hi>.</hi></hi><lb/>
Fromme gu&#x0364;tige Herrn meynen jhre Ra&#x0364;ht vnd Diener auch mit Trewen/<lb/>
vnd nehmen &#x017F;ich deren an.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Axioma <hi rendition="#g">LXXII</hi>.</hi></hi><lb/>
Gro&#x017F;&#x017F;e Herrn vnd Potentaten haben jhre getrewe Ra&#x0364;hte vnd Diener jhre<lb/>
Freunde vnd Va&#x0364;ttern genennet.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Axioma LXXIII.</hi></hi><lb/>
Bey Hoff trachten viel darnach/ daß &#x017F;ie gern allein das <hi rendition="#aq">Fac totum</hi> &#x017F;eyn/<lb/>
vnd alles in jhren Ha&#x0364;nden zu jhrer vner&#x017F;a&#x0364;ttlichen Begierde/ Groß-<lb/>
mach-vnd anderer Vnterdru&#x0364;ckung haben mo&#x0364;gen.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Axioma LXXIV.</hi></hi><lb/>
Ein Diener thut wol/ wann durch &#x017F;eine Dien&#x017F;te/ eine dem gemeinen We-<lb/>
&#x017F;en er&#x017F;prießliche Verrichtung erfolget/ daß er die <hi rendition="#aq">Glori</hi> vnd Ehr<lb/>
nicht &#x017F;einen <hi rendition="#aq">Meriten,</hi> &#x017F;ondern &#x017F;eines Herrn Ver&#x017F;tand vnd Glu&#x0364;ck-<lb/>
&#x017F;eligkeit zu&#x017F;chreibe.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Axioma LXXV.</hi></hi><lb/>
Ein Diener/ der &#x017F;eines Herrn Gnade durch &#x017F;ein hohe <hi rendition="#aq">Merite</hi> vnnd dapf-<lb/>
fere Dien&#x017F;te erworben/ &#x017F;oll darumb nicht verme&#x017F;&#x017F;en werden/ viel we-<lb/>
niger es dahin &#x017F;pielen/ daß &#x017F;ein Herr &#x017F;ich fu&#x0364;r jhm fo&#x0364;rchte.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Axioma LXXVI.</hi></hi><lb/>
Ein Herr thut wol/ daß er alle &#x017F;eine Ra&#x0364;hte ho&#x0364;re/ darff aber doch nicht alles<lb/>
allen vertrawen.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Axioma LXXVII.</hi></hi><lb/>
Was ein Herr &#x017F;einen Ra&#x0364;hten vnd Dienern vertrawet/ das muß geheim<lb/>
gehalten vnd nicht außgeplaudert werden.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Axioma LXXVIII.</hi></hi><lb/>
Ein trewer Diener kan auch wol vntrew an &#x017F;einem Herrn werden.</item><lb/>
                <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Axio-</hi> </fw><lb/>
              </list>
            </item>
          </list>
        </div>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0045] Von dem Weltlichen Stande. Axioma LXIX. Durch liſtige verſchlagene Weiber werden zuweilen auch faule Sachen bey Hoff angebracht/ vnd negotiiret. Axioma LXX. Falſche Leute Verleumbder/ Ohrenblaͤſer/ Vbertretter vnd Vppige/ ſol- len groſſe Herrn nicht vmb ſich haben/ vnd gedulden. Axioma LXXI. Fromme guͤtige Herrn meynen jhre Raͤht vnd Diener auch mit Trewen/ vnd nehmen ſich deren an. Axioma LXXII. Groſſe Herrn vnd Potentaten haben jhre getrewe Raͤhte vnd Diener jhre Freunde vnd Vaͤttern genennet. Axioma LXXIII. Bey Hoff trachten viel darnach/ daß ſie gern allein das Fac totum ſeyn/ vnd alles in jhren Haͤnden zu jhrer vnerſaͤttlichen Begierde/ Groß- mach-vnd anderer Vnterdruͤckung haben moͤgen. Axioma LXXIV. Ein Diener thut wol/ wann durch ſeine Dienſte/ eine dem gemeinen We- ſen erſprießliche Verrichtung erfolget/ daß er die Glori vnd Ehr nicht ſeinen Meriten, ſondern ſeines Herrn Verſtand vnd Gluͤck- ſeligkeit zuſchreibe. Axioma LXXV. Ein Diener/ der ſeines Herrn Gnade durch ſein hohe Merite vnnd dapf- fere Dienſte erworben/ ſoll darumb nicht vermeſſen werden/ viel we- niger es dahin ſpielen/ daß ſein Herr ſich fuͤr jhm foͤrchte. Axioma LXXVI. Ein Herr thut wol/ daß er alle ſeine Raͤhte hoͤre/ darff aber doch nicht alles allen vertrawen. Axioma LXXVII. Was ein Herr ſeinen Raͤhten vnd Dienern vertrawet/ das muß geheim gehalten vnd nicht außgeplaudert werden. Axioma LXXVIII. Ein trewer Diener kan auch wol vntrew an ſeinem Herrn werden. Axio-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reinkingk_policey_1653
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reinkingk_policey_1653/45
Zitationshilfe: Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reinkingk_policey_1653/45>, abgerufen am 21.11.2024.