Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.Das dritte Buch/ stossen/ Hiob. Cap. 20. v. 15. Schrecken vberfält jhn wie Wasser/ deßNachts nimbt jhn das Vngewitter hinweg/ ibid. Cap. 27. v. 18. & seqq. derowegen der weise Mann Syrach also warnet: Auff vnrecht Gut ver- laß dich nicht dann es hilfft dir nicht wenn die Anfechtunge kommen wer- den/ Cap. 5. v. 10. Der Gottlosen Güter versiegen wie ein Bache/ wie ein Donner verrauschet im Regen/ Cap. 41. v. 13. Auff solche weise ginge es dem reichen lauser Nabal der saß auch vber seinem vngerechtem Mam- mon wie ein Vogel oder Henne vber die Eyer sitzet/ wann sie brütet/ kon- te darvon gantz nichtes zu einer geringen Reuterzehrung für den ver- folgten David/ seinen designirten künfftigen vnd allbereit von GOTT gesalbeten/ König entbehren/ der doch neben Vermeldung seines freund- lichen Gruses/ solches gar höfflich an jhn gesinnete vnd seiner Discretion heimbstellete/ was seine Hand finden würde/ zu Refrichirung seiner mat- ten Knechte zu reichen/ GOTT straffete jhn aber bey solchem grossen Gut plötzlich/ daß sein Hertz in seinem Leibe erstarb wie ein Stein daß er alles vnversehens hinter sich lassen vnnd die Welt mit dem Rucken anse- hen müste/ im 1. Buch Samuel. Cap. 25. Jener Reicher bey dem Evangelisten Luca/ vermeinte er hätte sich vnnd sein Hauß sehr wol pro- vidirt vnnd versorget/ wie er seine Schewre ergrössert dieselbe von vnten biß oben vollgemacht vnnd seiner Seelen vnnd Leibe die grösseste Glückseeligkeit vnnd Wollust auff viel Jahr stipulirte vnnd versprach/ muste aber von GOTT die ohnvermuthete herbe vnnd jhme gar nicht anstendige Sententz vnnd Vrtheil anhören: Du Narr diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern vnnd wes wirds seyn daß du bereytet hast/ Luc. Cap. 12. v. 16. & seqq. AXIO-
Das dritte Buch/ ſtoſſen/ Hiob. Cap. 20. v. 15. Schrecken vberfaͤlt jhn wie Waſſer/ deßNachts nimbt jhn das Vngewitter hinweg/ ibid. Cap. 27. v. 18. & ſeqq. derowegen der weiſe Mann Syrach alſo warnet: Auff vnrecht Gut ver- laß dich nicht dann es hilfft dir nicht wenn die Anfechtunge kommen wer- den/ Cap. 5. v. 10. Der Gottloſen Guͤter verſiegen wie ein Bache/ wie ein Donner verꝛauſchet im Regen/ Cap. 41. v. 13. Auff ſolche weiſe ginge es dem reichen lauſer Nabal der ſaß auch vber ſeinem vngerechtem Mam- mon wie ein Vogel oder Henne vber die Eyer ſitzet/ wann ſie bruͤtet/ kon- te darvon gantz nichtes zu einer geringen Reuterzehrung fuͤr den ver- folgten David/ ſeinen deſignirten kuͤnfftigen vnd allbereit von GOTT geſalbeten/ Koͤnig entbehren/ der doch neben Vermeldung ſeines freund- lichen Gruſes/ ſolches gar hoͤfflich an jhn geſinnete vnd ſeiner Diſcretion heimbſtellete/ was ſeine Hand finden wuͤrde/ zu Refrichirung ſeiner mat- ten Knechte zu reichen/ GOTT ſtraffete jhn aber bey ſolchem groſſen Gut ploͤtzlich/ daß ſein Hertz in ſeinem Leibe erſtarb wie ein Stein daß er alles vnverſehens hinter ſich laſſen vnnd die Welt mit dem Rucken anſe- hen muͤſte/ im 1. Buch Samuel. Cap. 25. Jener Reicher bey dem Evangeliſten Luca/ vermeinte er haͤtte ſich vnnd ſein Hauß ſehr wol pro- vidirt vnnd verſorget/ wie er ſeine Schewre ergroͤſſert dieſelbe von vnten biß oben vollgemacht vnnd ſeiner Seelen vnnd Leibe die groͤſſeſte Gluͤckſeeligkeit vnnd Wolluſt auff viel Jahr ſtipulirte vnnd verſprach/ muſte aber von GOTT die ohnvermuthete herbe vnnd jhme gar nicht anſtendige Sententz vnnd Vrtheil anhoͤren: Du Narꝛ dieſe Nacht wird man deine Seele von dir fordern vnnd wes wirds ſeyn daß du bereytet haſt/ Luc. Cap. 12. v. 16. & ſeqq. AXIO-
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Das dritte Buch/
ſtoſſen/ Hiob. Cap. 20. v. 15. Schrecken vberfaͤlt jhn wie Waſſer/ deß
Nachts nimbt jhn das Vngewitter hinweg/ ibid. Cap. 27. v. 18. & ſeqq.
derowegen der weiſe Mann Syrach alſo warnet: Auff vnrecht Gut ver-
laß dich nicht dann es hilfft dir nicht wenn die Anfechtunge kommen wer-
den/ Cap. 5. v. 10. Der Gottloſen Guͤter verſiegen wie ein Bache/ wie ein
Donner verꝛauſchet im Regen/ Cap. 41. v. 13. Auff ſolche weiſe ginge es
dem reichen lauſer Nabal der ſaß auch vber ſeinem vngerechtem Mam-
mon wie ein Vogel oder Henne vber die Eyer ſitzet/ wann ſie bruͤtet/ kon-
te darvon gantz nichtes zu einer geringen Reuterzehrung fuͤr den ver-
folgten David/ ſeinen deſignirten kuͤnfftigen vnd allbereit von GOTT
geſalbeten/ Koͤnig entbehren/ der doch neben Vermeldung ſeines freund-
lichen Gruſes/ ſolches gar hoͤfflich an jhn geſinnete vnd ſeiner Diſcretion
heimbſtellete/ was ſeine Hand finden wuͤrde/ zu Refrichirung ſeiner mat-
ten Knechte zu reichen/ GOTT ſtraffete jhn aber bey ſolchem groſſen
Gut ploͤtzlich/ daß ſein Hertz in ſeinem Leibe erſtarb wie ein Stein daß er
alles vnverſehens hinter ſich laſſen vnnd die Welt mit dem Rucken anſe-
hen muͤſte/ im 1. Buch Samuel. Cap. 25. Jener Reicher bey dem
Evangeliſten Luca/ vermeinte er haͤtte ſich vnnd ſein Hauß ſehr wol pro-
vidirt vnnd verſorget/ wie er ſeine Schewre ergroͤſſert dieſelbe von
vnten biß oben vollgemacht vnnd ſeiner Seelen vnnd Leibe die groͤſſeſte
Gluͤckſeeligkeit vnnd Wolluſt auff viel Jahr ſtipulirte vnnd verſprach/
muſte aber von GOTT die ohnvermuthete herbe vnnd jhme gar
nicht anſtendige Sententz vnnd Vrtheil anhoͤren: Du
Narꝛ dieſe Nacht wird man deine Seele von dir
fordern vnnd wes wirds ſeyn daß du bereytet
haſt/ Luc. Cap. 12. v. 16.
& ſeqq.
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