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Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721.

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in GOttes Krafft die Sünde aufflösen könte: aber diese priesterliche Macht wird nur zum Mißbrauch der Messe/ und abergläubischen Ohrenbeicht verwendet. Es ist im Pabstthum der Catechismus/ worinnen wohl etwas gutes von Einigkeit der Gottheit/ und Dreyfaltigkeit der Personen anzutreffen ist / der Uberrest aber ist meistentheils Greuel und Aberglauben. Es ist im Pabstthum das Vater Unser: aber nicht mit warem Vertrauen auf die Gütigkeit des himmlischen Vaters durch das Verdienst Christi/ sondern vielmehr durch die Verdienste der Heiligen. Es seynd im Pabstthum die Zehn Gebot: es ist aber auch dabey die eitele Einbildung einer vollkommenen Haltunge der Geboten/ und Gerechtfertigung durch dieselbe. Es seynd im Pabstthum die Artickel des Glaubens: sie seynd aber durch Irr-Lehr der Päbsten/ und Satzungen der Menschen verunreiniget. Weil diesem nun also/ und solches von Luthero sattsam bewiesen ist: warum solte man dann wegen so wenig gutes/ und so viel böses sich zum Pabstthum wenden?

Vierzehende Papistische Ursache

Weilen die Lutheraner eine solche Bibel haben/ welche Luther einen Gauckelsack (Tom. 2. Witt.) eine Larve/ oder Affengesicht Tom. 4. einen Teuffels-Mist Tom. 2. eine Bibel / Bubel/ Babel/ ein Gifft ibid. und endlich/ mit reverent, einen Dreck in der Latern nennet Tom. 2. Jen. gezogen aus dem unsterblichen Luther.

Vierzehnte Lutherische Gegen-Ursache

Der diese Worte aus den Schrifften Lutheri herausgeklaubet hat/ selbiger hat die Schrifften des Luthers/ nicht mit auffrichtigen/ sondern mit papistischen Augen angesehen: dan Luther redet niemahls in seiner eigenen Person so schimpfflich von der Bibel: sondern er redet nur aus frembden Munde und in frembder Person/ wie die Schrifft in frembder Person spricht von Christo/ Er sey ein Samariter und habe den Teuffel Joh. 8. v. 48. und entrüstet sich Luther nur darüber/ daß die Schwärmer und Rotten-Geister so übel mit der Bibel hausen/ das sie durch ihre Bosheit ein solches Abendtheuer daraus machen: und also schreibt auch Gregorius Nazianzenus orat. 4. de Theolog. die Bibel sey ein Bundschuh darauf die Ketzer tantzen/ und sich herumdrehen wie sie wollen. Wie auch Chrysostomus homil. contra haeret. t. 5. spricht: die Bibel seye eine vielfärbige Oberdecke/ womit die Ketzer ihre Götzen bekleyden. Weilen dan in keiner eintzigen Religion mehr Gauckelwercks getrieben wird/ als in der päbstischen/ da der Pabst aus dem Römischen Gauckelsack immerhin neues Blendwerck den seinigen vorspielet: warum solte dan einer bloß wegen Gauckelwercks den Pabstthum zulauffen?

Funffzehende Papistische Ursache

Weilen die Luthrische ohne gebührenden Gewalt/ und bloß nach ihrem Belieben einige Bücher/ so doch von der Kirchen GOttes von Alters hero für GOttes Wort gehalten worden / aus der Bibel ausgemustert/ als da ist das Buch Esther/ Judith/ Tobias/ JEsus Sirach und dergleichen mehr.

Funffzehende Lutherische Gegen-Ursache

Die obgenennte Bücher seynd nicht von der Kirchen GOttes von alters hero: sondern nur erst von den jungen Papisten anno 402. für GOttes Wort ausgegeben worden: wie dan die Papisten selbsten mit Caranza in summa Concil. und dem Jesuiten Adamo Burghaber in Theol. polem. controv. 4. doctr. I.

in GOttes Krafft die Sünde aufflösen könte: aber diese priesterliche Macht wird nur zum Mißbrauch der Messe/ und abergläubischen Ohrenbeicht verwendet. Es ist im Pabstthum der Catechismus/ worinnen wohl etwas gutes von Einigkeit der Gottheit/ und Dreyfaltigkeit der Personen anzutreffen ist / der Uberrest aber ist meistentheils Greuel und Aberglauben. Es ist im Pabstthum das Vater Unser: aber nicht mit warem Vertrauen auf die Gütigkeit des himmlischen Vaters durch das Verdienst Christi/ sondern vielmehr durch die Verdienste der Heiligen. Es seynd im Pabstthum die Zehn Gebot: es ist aber auch dabey die eitele Einbildung einer vollkommenen Haltunge der Geboten/ und Gerechtfertigung durch dieselbe. Es seynd im Pabstthum die Artickel des Glaubens: sie seynd aber durch Irr-Lehr der Päbsten/ und Satzungen der Menschen verunreiniget. Weil diesem nun also/ und solches von Luthero sattsam bewiesen ist: warum solte man dann wegen so wenig gutes/ und so viel böses sich zum Pabstthum wenden?

Vierzehende Papistische Ursache

Weilen die Lutheraner eine solche Bibel haben/ welche Luther einen Gauckelsack (Tom. 2. Witt.) eine Larve/ oder Affengesicht Tom. 4. einen Teuffels-Mist Tom. 2. eine Bibel / Bubel/ Babel/ ein Gifft ibid. und endlich/ mit reverent, einen Dreck in der Latern nennet Tom. 2. Jen. gezogen aus dem unsterblichen Luther.

Vierzehnte Lutherische Gegen-Ursache

Der diese Worte aus den Schrifften Lutheri herausgeklaubet hat/ selbiger hat die Schrifften des Luthers/ nicht mit auffrichtigen/ sondern mit papistischen Augen angesehen: dan Luther redet niemahls in seiner eigenen Person so schimpfflich von der Bibel: sondern er redet nur aus frembden Munde und in frembder Person/ wie die Schrifft in frembder Person spricht von Christo/ Er sey ein Samariter und habe den Teuffel Joh. 8. v. 48. und entrüstet sich Luther nur darüber/ daß die Schwärmer und Rotten-Geister so übel mit der Bibel hausen/ das sie durch ihre Bosheit ein solches Abendtheuer daraus machen: und also schreibt auch Gregorius Nazianzenus orat. 4. de Theolog. die Bibel sey ein Bundschuh darauf die Ketzer tantzen/ und sich herumdrehen wie sie wollen. Wie auch Chrysostomus homil. contra haeret. t. 5. spricht: die Bibel seye eine vielfärbige Oberdecke/ womit die Ketzer ihre Götzen bekleyden. Weilen dan in keiner eintzigen Religion mehr Gauckelwercks getrieben wird/ als in der päbstischen/ da der Pabst aus dem Römischen Gauckelsack immerhin neues Blendwerck den seinigen vorspielet: warum solte dan einer bloß wegen Gauckelwercks den Pabstthum zulauffen?

Funffzehende Papistische Ursache

Weilen die Luthrische ohne gebührenden Gewalt/ und bloß nach ihrem Belieben einige Bücher/ so doch von der Kirchen GOttes von Alters hero für GOttes Wort gehalten worden / aus der Bibel ausgemustert/ als da ist das Buch Esther/ Judith/ Tobias/ JEsus Sirach und dergleichen mehr.

Funffzehende Lutherische Gegen-Ursache

Die obgenennte Bücher seynd nicht von der Kirchen GOttes von alters hero: sondern nur erst von den jungen Papisten anno 402. für GOttes Wort ausgegeben worden: wie dan die Papisten selbsten mit Caranza in summa Concil. und dem Jesuiten Adamo Burghaber in Theol. polem. controv. 4. doctr. I.

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        <p>Vierzehnte Lutherische Gegen-Ursache</p>
        <p>Der diese Worte aus den Schrifften Lutheri herausgeklaubet hat/ selbiger hat die            Schrifften des Luthers/ nicht mit auffrichtigen/ sondern mit papistischen Augen            angesehen: dan Luther redet niemahls in seiner eigenen Person so schimpfflich von der            Bibel: sondern er redet nur aus frembden Munde und in frembder Person/ wie die Schrifft            in frembder Person spricht von Christo/ Er sey ein Samariter und habe den Teuffel Joh. 8.            v. 48. und entrüstet sich Luther nur darüber/ daß die Schwärmer und Rotten-Geister so            übel mit der Bibel hausen/ das sie durch ihre Bosheit ein solches Abendtheuer daraus            machen: und also schreibt auch Gregorius Nazianzenus orat. 4. de Theolog. die Bibel sey            ein Bundschuh darauf die Ketzer tantzen/ und sich herumdrehen wie sie wollen. Wie auch            Chrysostomus homil. contra haeret. t. 5. spricht: die Bibel seye eine vielfärbige            Oberdecke/ womit die Ketzer ihre Götzen bekleyden. Weilen dan in keiner eintzigen            Religion mehr Gauckelwercks getrieben wird/ als in der päbstischen/ da der Pabst aus dem            Römischen Gauckelsack immerhin neues Blendwerck den seinigen vorspielet: warum solte dan            einer bloß wegen Gauckelwercks den Pabstthum zulauffen?</p>
        <p>Funffzehende Papistische Ursache</p>
        <p>Weilen die Luthrische ohne gebührenden Gewalt/ und bloß nach ihrem Belieben einige            Bücher/ so doch von der Kirchen GOttes von Alters hero für GOttes Wort gehalten worden /            aus der Bibel ausgemustert/ als da ist das Buch Esther/ Judith/ Tobias/ JEsus Sirach            und dergleichen mehr.</p>
        <p>Funffzehende Lutherische Gegen-Ursache</p>
        <p>Die obgenennte Bücher seynd nicht von der Kirchen GOttes von alters hero: sondern nur            erst von den jungen Papisten anno 402. für GOttes Wort ausgegeben worden: wie dan die            Papisten selbsten mit Caranza in summa Concil. und dem Jesuiten Adamo Burghaber in Theol.            polem. controv. 4. doctr. I.
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[10/0598] in GOttes Krafft die Sünde aufflösen könte: aber diese priesterliche Macht wird nur zum Mißbrauch der Messe/ und abergläubischen Ohrenbeicht verwendet. Es ist im Pabstthum der Catechismus/ worinnen wohl etwas gutes von Einigkeit der Gottheit/ und Dreyfaltigkeit der Personen anzutreffen ist / der Uberrest aber ist meistentheils Greuel und Aberglauben. Es ist im Pabstthum das Vater Unser: aber nicht mit warem Vertrauen auf die Gütigkeit des himmlischen Vaters durch das Verdienst Christi/ sondern vielmehr durch die Verdienste der Heiligen. Es seynd im Pabstthum die Zehn Gebot: es ist aber auch dabey die eitele Einbildung einer vollkommenen Haltunge der Geboten/ und Gerechtfertigung durch dieselbe. Es seynd im Pabstthum die Artickel des Glaubens: sie seynd aber durch Irr-Lehr der Päbsten/ und Satzungen der Menschen verunreiniget. Weil diesem nun also/ und solches von Luthero sattsam bewiesen ist: warum solte man dann wegen so wenig gutes/ und so viel böses sich zum Pabstthum wenden? Vierzehende Papistische Ursache Weilen die Lutheraner eine solche Bibel haben/ welche Luther einen Gauckelsack (Tom. 2. Witt.) eine Larve/ oder Affengesicht Tom. 4. einen Teuffels-Mist Tom. 2. eine Bibel / Bubel/ Babel/ ein Gifft ibid. und endlich/ mit reverent, einen Dreck in der Latern nennet Tom. 2. Jen. gezogen aus dem unsterblichen Luther. Vierzehnte Lutherische Gegen-Ursache Der diese Worte aus den Schrifften Lutheri herausgeklaubet hat/ selbiger hat die Schrifften des Luthers/ nicht mit auffrichtigen/ sondern mit papistischen Augen angesehen: dan Luther redet niemahls in seiner eigenen Person so schimpfflich von der Bibel: sondern er redet nur aus frembden Munde und in frembder Person/ wie die Schrifft in frembder Person spricht von Christo/ Er sey ein Samariter und habe den Teuffel Joh. 8. v. 48. und entrüstet sich Luther nur darüber/ daß die Schwärmer und Rotten-Geister so übel mit der Bibel hausen/ das sie durch ihre Bosheit ein solches Abendtheuer daraus machen: und also schreibt auch Gregorius Nazianzenus orat. 4. de Theolog. die Bibel sey ein Bundschuh darauf die Ketzer tantzen/ und sich herumdrehen wie sie wollen. Wie auch Chrysostomus homil. contra haeret. t. 5. spricht: die Bibel seye eine vielfärbige Oberdecke/ womit die Ketzer ihre Götzen bekleyden. Weilen dan in keiner eintzigen Religion mehr Gauckelwercks getrieben wird/ als in der päbstischen/ da der Pabst aus dem Römischen Gauckelsack immerhin neues Blendwerck den seinigen vorspielet: warum solte dan einer bloß wegen Gauckelwercks den Pabstthum zulauffen? Funffzehende Papistische Ursache Weilen die Luthrische ohne gebührenden Gewalt/ und bloß nach ihrem Belieben einige Bücher/ so doch von der Kirchen GOttes von Alters hero für GOttes Wort gehalten worden / aus der Bibel ausgemustert/ als da ist das Buch Esther/ Judith/ Tobias/ JEsus Sirach und dergleichen mehr. Funffzehende Lutherische Gegen-Ursache Die obgenennte Bücher seynd nicht von der Kirchen GOttes von alters hero: sondern nur erst von den jungen Papisten anno 402. für GOttes Wort ausgegeben worden: wie dan die Papisten selbsten mit Caranza in summa Concil. und dem Jesuiten Adamo Burghaber in Theol. polem. controv. 4. doctr. I.

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Zitationshilfe: Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rempen_schaubuehne_1721/598>, abgerufen am 22.11.2024.