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Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785.

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daß er sich selbst aufopfere, und zum Wohl des
Staats sich eine Gemahlin aus unserm nachbarli-
chen Riesengeschlechte erwähle. Diese Verbin-
dung wird uns das gröste Glück, den Frieden
und die Freundschaft so mächtiger Menschen ver-
schaffen. Seht, liebsten Mitbürger, was ich,
und mein ältester Sohn für das allgemeine Wohl
zu thun bereit sind. Redet, und sagt, als die
Häupter der Kolonie, frei heraus, was ihr da-
von denkt.

Sogleich erhob sich ein beifälliges Gemur-
mel: die Vornehmsten umringten den guten
Herrn, den Vater der Königin, und trugen
ihm auf, den Dank der Nation dem Vater
und dem Sohne abzustatten.

Mit Entzücken, rief der Alte aus, über-
nehm' ich von würklich französisch gesinntem Her-
zen den Auftrag, dem Könige meinem Schwie-
gersohne, und seinem Erbprinzen dem Dauphin,
meinem Enkel, die hohe Achtung zu bezeugen,
welche ihr edler und gnädiger Entschlus, den
Häuptern der Kolonie eingeflößt hat! Geht, un-
sterbliche Helden, geht euer Werk zu vollenden,
dies ist der Wunsch aller Einwohner der Chri-
stineninsel, und besonders der meinige!

Die Königin war zugegen: sie umarmte
mit thränenden Augen ihren Sohn, und sagte:
Gehorche deinem Vater und deinem Großvater.

Victorin nahm also das Wort: Was mei-
ne beiden andern Kinder betrift, so bestimm'

ich



daß er ſich ſelbſt aufopfere, und zum Wohl des
Staats ſich eine Gemahlin aus unſerm nachbarli-
chen Rieſengeſchlechte erwaͤhle. Dieſe Verbin-
dung wird uns das groͤſte Gluͤck, den Frieden
und die Freundſchaft ſo maͤchtiger Menſchen ver-
ſchaffen. Seht, liebſten Mitbuͤrger, was ich,
und mein aͤlteſter Sohn fuͤr das allgemeine Wohl
zu thun bereit ſind. Redet, und ſagt, als die
Haͤupter der Kolonie, frei heraus, was ihr da-
von denkt.

Sogleich erhob ſich ein beifaͤlliges Gemur-
mel: die Vornehmſten umringten den guten
Herrn, den Vater der Koͤnigin, und trugen
ihm auf, den Dank der Nation dem Vater
und dem Sohne abzuſtatten.

Mit Entzuͤcken, rief der Alte aus, uͤber-
nehm’ ich von wuͤrklich franzoͤſiſch geſinntem Her-
zen den Auftrag, dem Koͤnige meinem Schwie-
gerſohne, und ſeinem Erbprinzen dem Dauphin,
meinem Enkel, die hohe Achtung zu bezeugen,
welche ihr edler und gnaͤdiger Entſchlus, den
Haͤuptern der Kolonie eingefloͤßt hat! Geht, un-
ſterbliche Helden, geht euer Werk zu vollenden,
dies iſt der Wunſch aller Einwohner der Chri-
ſtineninſel, und beſonders der meinige!

Die Koͤnigin war zugegen: ſie umarmte
mit thraͤnenden Augen ihren Sohn, und ſagte:
Gehorche deinem Vater und deinem Großvater.

Victorin nahm alſo das Wort: Was mei-
ne beiden andern Kinder betrift, ſo beſtimm’

ich
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[148/0156] daß er ſich ſelbſt aufopfere, und zum Wohl des Staats ſich eine Gemahlin aus unſerm nachbarli- chen Rieſengeſchlechte erwaͤhle. Dieſe Verbin- dung wird uns das groͤſte Gluͤck, den Frieden und die Freundſchaft ſo maͤchtiger Menſchen ver- ſchaffen. Seht, liebſten Mitbuͤrger, was ich, und mein aͤlteſter Sohn fuͤr das allgemeine Wohl zu thun bereit ſind. Redet, und ſagt, als die Haͤupter der Kolonie, frei heraus, was ihr da- von denkt. Sogleich erhob ſich ein beifaͤlliges Gemur- mel: die Vornehmſten umringten den guten Herrn, den Vater der Koͤnigin, und trugen ihm auf, den Dank der Nation dem Vater und dem Sohne abzuſtatten. Mit Entzuͤcken, rief der Alte aus, uͤber- nehm’ ich von wuͤrklich franzoͤſiſch geſinntem Her- zen den Auftrag, dem Koͤnige meinem Schwie- gerſohne, und ſeinem Erbprinzen dem Dauphin, meinem Enkel, die hohe Achtung zu bezeugen, welche ihr edler und gnaͤdiger Entſchlus, den Haͤuptern der Kolonie eingefloͤßt hat! Geht, un- ſterbliche Helden, geht euer Werk zu vollenden, dies iſt der Wunſch aller Einwohner der Chri- ſtineninſel, und beſonders der meinige! Die Koͤnigin war zugegen: ſie umarmte mit thraͤnenden Augen ihren Sohn, und ſagte: Gehorche deinem Vater und deinem Großvater. Victorin nahm alſo das Wort: Was mei- ne beiden andern Kinder betrift, ſo beſtimm’ ich

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Zitationshilfe: Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/retif_mensch_1785/156>, abgerufen am 24.11.2024.