Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785.schaften und feinere Lebensart herabgesetzt werden musten, wie es auch wirklich geschah. Leuten von einer niedern, noch nicht so volkomnen Gat- tung, wurden Arbeiten, die ihrem Verstande an- gemessen waren, aufgegeben, deren Grenzen nicht überschritten werden konten. Man durfte sie zu alzu harten Arbeiten, wodurch sie wohl gar noch dümmer werden möchten, unter dem Vorwande des Nutzens nicht gebrauchen. Die Kinder aus einer gemischten Ehe hingegen waren wie die Franzosen beinah zu allen, die Regierungsgeschäf- te ausgenommen, fähig. Besonders aber blieben die Künste des Vergnügens als Schauspielerei, Musik, Malerei, Bildhauerei etc. denen französi- schen Familien von väterlicher und mütterlicher Seite, und denen welche auf dem gescheiterten Schiffe sich befunden, und an die beiden Weiber unserer Gattung verheiratet hatten, vorbehalten. Da aber in einer Erzählung, wie ich sie Jhnen ver- sprochen habe, die Erwähnung der einzelnen Um- stände kurz sein muß, so höre ich auf, und fahre in den Entdeckungen des Alexander fort. Lange schon hatt' er die Absicht die Welt un- Eilfte P 2
ſchaften und feinere Lebensart herabgeſetzt werden muſten, wie es auch wirklich geſchah. Leuten von einer niedern, noch nicht ſo volkomnen Gat- tung, wurden Arbeiten, die ihrem Verſtande an- gemeſſen waren, aufgegeben, deren Grenzen nicht uͤberſchritten werden konten. Man durfte ſie zu alzu harten Arbeiten, wodurch ſie wohl gar noch duͤmmer werden moͤchten, unter dem Vorwande des Nutzens nicht gebrauchen. Die Kinder aus einer gemiſchten Ehe hingegen waren wie die Franzoſen beinah zu allen, die Regierungsgeſchaͤf- te ausgenommen, faͤhig. Beſonders aber blieben die Kuͤnſte des Vergnuͤgens als Schauſpielerei, Muſik, Malerei, Bildhauerei ꝛc. denen franzoͤſi- ſchen Familien von vaͤterlicher und muͤtterlicher Seite, und denen welche auf dem geſcheiterten Schiffe ſich befunden, und an die beiden Weiber unſerer Gattung verheiratet hatten, vorbehalten. Da aber in einer Erzaͤhlung, wie ich ſie Jhnen ver- ſprochen habe, die Erwaͤhnung der einzelnen Um- ſtaͤnde kurz ſein muß, ſo hoͤre ich auf, und fahre in den Entdeckungen des Alexander fort. Lange ſchon hatt’ er die Abſicht die Welt un- Eilfte P 2
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ſchaften und feinere Lebensart herabgeſetzt werden
muſten, wie es auch wirklich geſchah. Leuten
von einer niedern, noch nicht ſo volkomnen Gat-
tung, wurden Arbeiten, die ihrem Verſtande an-
gemeſſen waren, aufgegeben, deren Grenzen nicht
uͤberſchritten werden konten. Man durfte ſie zu
alzu harten Arbeiten, wodurch ſie wohl gar noch
duͤmmer werden moͤchten, unter dem Vorwande
des Nutzens nicht gebrauchen. Die Kinder
aus einer gemiſchten Ehe hingegen waren wie die
Franzoſen beinah zu allen, die Regierungsgeſchaͤf-
te ausgenommen, faͤhig. Beſonders aber blieben
die Kuͤnſte des Vergnuͤgens als Schauſpielerei,
Muſik, Malerei, Bildhauerei ꝛc. denen franzoͤſi-
ſchen Familien von vaͤterlicher und muͤtterlicher
Seite, und denen welche auf dem geſcheiterten
Schiffe ſich befunden, und an die beiden Weiber
unſerer Gattung verheiratet hatten, vorbehalten.
Da aber in einer Erzaͤhlung, wie ich ſie Jhnen ver-
ſprochen habe, die Erwaͤhnung der einzelnen Um-
ſtaͤnde kurz ſein muß, ſo hoͤre ich auf, und fahre
in den Entdeckungen des Alexander fort.
Lange ſchon hatt’ er die Abſicht die Welt un-
ter der Linie der Chriſtininſel und allen uͤbrigen Li-
nien zu umreiſen. Den erſten Punkt ſeines Vor-
habens erfuͤlt’ er im dreiſſigſten Jahre der Regie-
rung ſeines Vaters und ſeiner Mutter uͤber die
Chriſtininſel.
Eilfte
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