ten Tages langten die beiden iungen Fliegenden, sei- ne Gefährten wieder an, und es zeigte sich, daß die Unterredungen des Hermantin mit seinem Vetter Dagobert unterwegens denen Betrachtungen seines Vaters gleich gewesen waren. Bald werden sie sehn, daß dies auch die Empfindungen eines wei- sen Volks waren, welches die iungen Prinzen so eben zu besuchen vorhatten.
Dreizehnte Jnsel.
Von der Eselinsel begaben die drei Fliegenden sich zur Entdeckung eines andern Landes, dessen Einwohner die Sonderbarsten unter denen sind, von welchen bisher die Rede gewesen ist. Alexan- der und seine Gefährten suchten, ihrer Gewohn- heit nach, dasienige Wesen auf, dem sie vorzüg- lich ihre Aufmerksamkeit widmeten. Aber alle Mü- he war lange Zeit ohne Erfolg. Zwar hatten sie, als sie sich dieser neuen Jnsel näherten, ein Geschrei grossen quakenden Fröschen gleich gehört, auch hatte es ihnen beim Niederlassen geschienen, als ob man dicke Balken in einen See würfe, der beinah die ganze Jnsel einnahm, denn es war wei- ter kein Land daselbst, als ein Wald von zwanzig bis dreissig Klaftern, der mit Wasserbäumen und Pflanzen besetzt war. Wahrscheinlich ist dieser See die Oefnung eines alten ungeheuren Volcans, die nun mit Wasser angefüllt ist. Die Fliegenden hatten sich auf einen Ausfluß von Lava, der einen na- türlichen Gang in den See machte, niedergelassen.
Hier
ten Tages langten die beiden iungen Fliegenden, ſei- ne Gefaͤhrten wieder an, und es zeigte ſich, daß die Unterredungen des Hermantin mit ſeinem Vetter Dagobert unterwegens denen Betrachtungen ſeines Vaters gleich geweſen waren. Bald werden ſie ſehn, daß dies auch die Empfindungen eines wei- ſen Volks waren, welches die iungen Prinzen ſo eben zu beſuchen vorhatten.
Dreizehnte Jnſel.
Von der Eſelinſel begaben die drei Fliegenden ſich zur Entdeckung eines andern Landes, deſſen Einwohner die Sonderbarſten unter denen ſind, von welchen bisher die Rede geweſen iſt. Alexan- der und ſeine Gefaͤhrten ſuchten, ihrer Gewohn- heit nach, dasienige Weſen auf, dem ſie vorzuͤg- lich ihre Aufmerkſamkeit widmeten. Aber alle Muͤ- he war lange Zeit ohne Erfolg. Zwar hatten ſie, als ſie ſich dieſer neuen Jnſel naͤherten, ein Geſchrei groſſen quakenden Froͤſchen gleich gehoͤrt, auch hatte es ihnen beim Niederlaſſen geſchienen, als ob man dicke Balken in einen See wuͤrfe, der beinah die ganze Jnſel einnahm, denn es war wei- ter kein Land daſelbſt, als ein Wald von zwanzig bis dreiſſig Klaftern, der mit Waſſerbaͤumen und Pflanzen beſetzt war. Wahrſcheinlich iſt dieſer See die Oefnung eines alten ungeheuren Volcans, die nun mit Waſſer angefuͤllt iſt. Die Fliegenden hatten ſich auf einen Ausfluß von Lava, der einen na- tuͤrlichen Gang in den See machte, niedergelaſſen.
Hier
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ten Tages langten die beiden iungen Fliegenden, ſei-
ne Gefaͤhrten wieder an, und es zeigte ſich, daß die
Unterredungen des Hermantin mit ſeinem Vetter
Dagobert unterwegens denen Betrachtungen ſeines
Vaters gleich geweſen waren. Bald werden ſie
ſehn, daß dies auch die Empfindungen eines wei-
ſen Volks waren, welches die iungen Prinzen ſo
eben zu beſuchen vorhatten.
Dreizehnte Jnſel.
Von der Eſelinſel begaben die drei Fliegenden
ſich zur Entdeckung eines andern Landes, deſſen
Einwohner die Sonderbarſten unter denen ſind,
von welchen bisher die Rede geweſen iſt. Alexan-
der und ſeine Gefaͤhrten ſuchten, ihrer Gewohn-
heit nach, dasienige Weſen auf, dem ſie vorzuͤg-
lich ihre Aufmerkſamkeit widmeten. Aber alle Muͤ-
he war lange Zeit ohne Erfolg. Zwar hatten
ſie, als ſie ſich dieſer neuen Jnſel naͤherten, ein
Geſchrei groſſen quakenden Froͤſchen gleich gehoͤrt,
auch hatte es ihnen beim Niederlaſſen geſchienen,
als ob man dicke Balken in einen See wuͤrfe, der
beinah die ganze Jnſel einnahm, denn es war wei-
ter kein Land daſelbſt, als ein Wald von zwanzig
bis dreiſſig Klaftern, der mit Waſſerbaͤumen und
Pflanzen beſetzt war. Wahrſcheinlich iſt dieſer See
die Oefnung eines alten ungeheuren Volcans, die nun
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ſich auf einen Ausfluß von Lava, der einen na-
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Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/retif_mensch_1785/244>, abgerufen am 16.02.2025.
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