Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 2. Göttingen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite

der Clarissa.
legen. Jch brauche nicht mehr zu melden, wie
aufrichtig ich bin,

Jhre
ewig ergebene und ewig verpflichtete
Cl. Harlowe.


Der neun und zwantzigste Brief
von
Fräulein Clarissa Harlowe an Fräulein
Howe.

Jch freue mich, daß meine Papiere Jhnen
wohl zu Händen gekommen sind. Jch
werde mich bemühen, mich so zu verhalten, daß
Sie meine Handlungen billigen können, damit
ich nicht Jhren Ausspruch und dem Ausspruch
meines eigenen Hertzens gegen mich habe.

Jch habe von neuen einen Brief von Herrn
Lovelace erhalten. Er ist wegen der morgen
bevorstehenden Unterredung mit Herrn Solmes
sehr besorgt. Er schreibt: "der elende Kerl ge-
"berdete sich so hochmüthig, daß er deswegen
"neue Ursache hätte, besorgt zu seyn. Es koste
"ihn unendlich vielen Kampf, daß er ihn nicht
"besuchen noch ihn bedeuten dürfte, was die Folge
"davon seyn würde, wenn er oder die Meinigen

"Ge-
Zweyter Theil. T

der Clariſſa.
legen. Jch brauche nicht mehr zu melden, wie
aufrichtig ich bin,

Jhre
ewig ergebene und ewig verpflichtete
Cl. Harlowe.


Der neun und zwantzigſte Brief
von
Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Fraͤulein
Howe.

Jch freue mich, daß meine Papiere Jhnen
wohl zu Haͤnden gekommen ſind. Jch
werde mich bemuͤhen, mich ſo zu verhalten, daß
Sie meine Handlungen billigen koͤnnen, damit
ich nicht Jhren Ausſpruch und dem Ausſpruch
meines eigenen Hertzens gegen mich habe.

Jch habe von neuen einen Brief von Herrn
Lovelace erhalten. Er iſt wegen der morgen
bevorſtehenden Unterredung mit Herrn Solmes
ſehr beſorgt. Er ſchreibt: „der elende Kerl ge-
„berdete ſich ſo hochmuͤthig, daß er deswegen
„neue Urſache haͤtte, beſorgt zu ſeyn. Es koſte
„ihn unendlich vielen Kampf, daß er ihn nicht
„beſuchen noch ihn bedeuten duͤrfte, was die Folge
„davon ſeyn wuͤrde, wenn er oder die Meinigen

„Ge-
Zweyter Theil. T
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0295" n="289"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">der Clari&#x017F;&#x017F;a</hi>.</hi></fw><lb/>
legen. Jch brauche nicht mehr zu melden, wie<lb/>
aufrichtig ich bin,</p><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#et"><hi rendition="#b">Jhre</hi><lb/>
ewig ergebene und ewig verpflichtete<lb/><hi rendition="#fr">Cl. Harlowe.</hi></hi> </salute>
          </closer>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#fr">Der neun und zwantzig&#x017F;te Brief</hi><lb/>
von<lb/><hi rendition="#fr">Fra&#x0364;ulein Clari&#x017F;&#x017F;a Harlowe an Fra&#x0364;ulein<lb/>
Howe.</hi></head><lb/>
          <dateline> <hi rendition="#et">Montags den 3 April.</hi> </dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">J</hi>ch freue mich, daß meine Papiere Jhnen<lb/>
wohl zu Ha&#x0364;nden gekommen &#x017F;ind. Jch<lb/>
werde mich bemu&#x0364;hen, mich &#x017F;o zu verhalten, daß<lb/>
Sie meine Handlungen billigen ko&#x0364;nnen, damit<lb/>
ich nicht Jhren Aus&#x017F;pruch und dem Aus&#x017F;pruch<lb/>
meines eigenen Hertzens gegen mich habe.</p><lb/>
          <p>Jch habe von neuen einen Brief von Herrn<lb/><hi rendition="#fr">Lovelace</hi> erhalten. Er i&#x017F;t wegen der morgen<lb/>
bevor&#x017F;tehenden Unterredung mit Herrn <hi rendition="#fr">Solmes</hi><lb/>
&#x017F;ehr be&#x017F;orgt. Er &#x017F;chreibt: &#x201E;der elende Kerl ge-<lb/>
&#x201E;berdete &#x017F;ich &#x017F;o hochmu&#x0364;thig, daß er deswegen<lb/>
&#x201E;neue Ur&#x017F;ache ha&#x0364;tte, be&#x017F;orgt zu &#x017F;eyn. Es ko&#x017F;te<lb/>
&#x201E;ihn unendlich vielen Kampf, daß er ihn nicht<lb/>
&#x201E;be&#x017F;uchen noch ihn bedeuten du&#x0364;rfte, was die Folge<lb/>
&#x201E;davon &#x017F;eyn wu&#x0364;rde, wenn er oder die Meinigen<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">Zweyter Theil.</hi> T</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x201E;Ge-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[289/0295] der Clariſſa. legen. Jch brauche nicht mehr zu melden, wie aufrichtig ich bin, Jhre ewig ergebene und ewig verpflichtete Cl. Harlowe. Der neun und zwantzigſte Brief von Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Fraͤulein Howe. Montags den 3 April. Jch freue mich, daß meine Papiere Jhnen wohl zu Haͤnden gekommen ſind. Jch werde mich bemuͤhen, mich ſo zu verhalten, daß Sie meine Handlungen billigen koͤnnen, damit ich nicht Jhren Ausſpruch und dem Ausſpruch meines eigenen Hertzens gegen mich habe. Jch habe von neuen einen Brief von Herrn Lovelace erhalten. Er iſt wegen der morgen bevorſtehenden Unterredung mit Herrn Solmes ſehr beſorgt. Er ſchreibt: „der elende Kerl ge- „berdete ſich ſo hochmuͤthig, daß er deswegen „neue Urſache haͤtte, beſorgt zu ſeyn. Es koſte „ihn unendlich vielen Kampf, daß er ihn nicht „beſuchen noch ihn bedeuten duͤrfte, was die Folge „davon ſeyn wuͤrde, wenn er oder die Meinigen „Ge- Zweyter Theil. T

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa02_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa02_1748/295
Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 2. Göttingen, 1748, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa02_1748/295>, abgerufen am 22.11.2024.