[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 3. Göttingen, 1749.sorgt, daß sie argwohnen möchte, ich suchte mich des Nachsetzens der Jhrigen blos als eines Vor- wandes zu bedienen, ihre Gesellschaft länger zu ge- niessen. Was konnte mich aber nun noch hindern, ihr diese Probe meines Gehorsams zu geben, nach- dem die Jhrigen diesen Vorsatz fahren lassen, und sogar sich erkläret hatten, sie nicht wieder anzuneh- men, wenn sie auch von freyen Stücken wieder zu ihnen käme. Eine Entschliessung, die sie von mir, und nicht von der Fräulein Howe oder von andern erfuhr und erfahren sollte.) Dieser Gehorsam ward mir leichter, weil ich unter dem Nahmen der nöthigen Bedienung) dencke ja an keine Wächter!) meinen Wilhelm und meines Onckles Johann bey ihr lassen könnte. Jener ist ein braver Kerl: er kann alles, nur nicht schreiben und lesen; und ich kann ihm einen umständlichern Befehl anvertrauen: den Johann kann er, wenn es nöthig ist, an mich schicken. Jch war auch begierig, Nachricht einzuziehen, Bey Windsor hatte ich keine besondere Absicht, begehren,
ſorgt, daß ſie argwohnen moͤchte, ich ſuchte mich des Nachſetzens der Jhrigen blos als eines Vor- wandes zu bedienen, ihre Geſellſchaft laͤnger zu ge- nieſſen. Was konnte mich aber nun noch hindern, ihr dieſe Probe meines Gehorſams zu geben, nach- dem die Jhrigen dieſen Vorſatz fahren laſſen, und ſogar ſich erklaͤret hatten, ſie nicht wieder anzuneh- men, wenn ſie auch von freyen Stuͤcken wieder zu ihnen kaͤme. Eine Entſchlieſſung, die ſie von mir, und nicht von der Fraͤulein Howe oder von andern erfuhr und erfahren ſollte.) Dieſer Gehorſam ward mir leichter, weil ich unter dem Nahmen der noͤthigen Bedienung) dencke ja an keine Waͤchter!) meinen Wilhelm und meines Onckles Johann bey ihr laſſen koͤnnte. Jener iſt ein braver Kerl: er kann alles, nur nicht ſchreiben und leſen; und ich kann ihm einen umſtaͤndlichern Befehl anvertrauen: den Johann kann er, wenn es noͤthig iſt, an mich ſchicken. Jch war auch begierig, Nachricht einzuziehen, Bey Windſor hatte ich keine beſondere Abſicht, begehren,
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ſorgt, daß ſie argwohnen moͤchte, ich ſuchte mich
des Nachſetzens der Jhrigen blos als eines Vor-
wandes zu bedienen, ihre Geſellſchaft laͤnger zu ge-
nieſſen. Was konnte mich aber nun noch hindern,
ihr dieſe Probe meines Gehorſams zu geben, nach-
dem die Jhrigen dieſen Vorſatz fahren laſſen, und
ſogar ſich erklaͤret hatten, ſie nicht wieder anzuneh-
men, wenn ſie auch von freyen Stuͤcken wieder zu
ihnen kaͤme. Eine Entſchlieſſung, die ſie von mir,
und nicht von der Fraͤulein Howe oder von andern
erfuhr und erfahren ſollte.) Dieſer Gehorſam
ward mir leichter, weil ich unter dem Nahmen der
noͤthigen Bedienung) dencke ja an keine Waͤchter!)
meinen Wilhelm und meines Onckles Johann
bey ihr laſſen koͤnnte. Jener iſt ein braver Kerl:
er kann alles, nur nicht ſchreiben und leſen; und ich
kann ihm einen umſtaͤndlichern Befehl anvertrauen:
den Johann kann er, wenn es noͤthig iſt, an mich
ſchicken.
Jch war auch begierig, Nachricht einzuziehen,
weswegen ich von meinen Baſen und von den Fraͤu-
leins Montague noch kein Gluͤckwuͤnſchungs-
Schreiben erhalten haͤtte, da ich ihnen doch meine
Helden-That und die Errettung meiner Geliebten
berichtet hatte. Es konnten Umſtaͤnde vorfallen,
die kuͤnftig die Vorzeigung dieſer Briefe noͤthig
machten: daher war mir nicht einerley, was in
den Briefen geſchrieben wurde.
Bey Windſor hatte ich keine beſondere Abſicht,
deswegen ich dieſen Ort andern haͤtte vorziehen ſol-
len. Allein, da ſie ſo guͤtig war, meinen Rath zu
begehren,
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