Geben Sie ihr Nachricht, daß ich ihr (nicht Jhnen) mein Gut in Lancashire, oder die Forst schencken will. Sie soll jährlich von mir tausend Pfund Spiel-Gelder haben, damit Sie sehe, daß wir keine solche Familie sind, die sich auf eine nie- derträchtige Weise ihres Unglücks bedienen will. Sie können alles dieses schriftlich haben, und nach Jhrem Belieben eine Ehestiftung machen. Der ehrliche Pritchard kann die Einkünfte der Güter an den Fingern herzählen, und ist ein alter und treuer Bedienter. Jch empfehle ihn Jhrer Liebsten auf das beste. Jch habe ihn zu Rathe gezogen, und er wird Jhnen sagen können, was Jhnen am vortheilhaftesten und mir am ange- nehmsten ist.
Mein Podagra quälet mich noch sehr; ich will aber doch mich in einer Sänfte hintragen lassen, so bald der Tag bestimmet ist. Es sollte mir eine hertzliche Freude seyn, Jhnen die Hand der Fräulein zu geben. Wenn Sie nicht der be- ste Mann werden, da Sie eine so gute Frau be- kommen, die so vieles für Sie gewaget hat, so will ich Jhnen gantz entsagen, und alles was ich habe der Fräulein und ihren Kindern vermachen, ohne, daß der Vater das geringste davon bekom- men soll.
Wenn Sie noch eine weitere Versicherung brauchen, so will ich sie Jhnen geben, ob Sie gleich wissen, daß ich mein Wort beständig für mein Gesetz geachtet habe. Wenn die Harlowes
dieses
Vierter Theil. T
Geben Sie ihr Nachricht, daß ich ihr (nicht Jhnen) mein Gut in Lancashire, oder die Forſt ſchencken will. Sie ſoll jaͤhrlich von mir tauſend Pfund Spiel-Gelder haben, damit Sie ſehe, daß wir keine ſolche Familie ſind, die ſich auf eine nie- dertraͤchtige Weiſe ihres Ungluͤcks bedienen will. Sie koͤnnen alles dieſes ſchriftlich haben, und nach Jhrem Belieben eine Eheſtiftung machen. Der ehrliche Pritchard kann die Einkuͤnfte der Guͤter an den Fingern herzaͤhlen, und iſt ein alter und treuer Bedienter. Jch empfehle ihn Jhrer Liebſten auf das beſte. Jch habe ihn zu Rathe gezogen, und er wird Jhnen ſagen koͤnnen, was Jhnen am vortheilhafteſten und mir am ange- nehmſten iſt.
Mein Podagra quaͤlet mich noch ſehr; ich will aber doch mich in einer Saͤnfte hintragen laſſen, ſo bald der Tag beſtimmet iſt. Es ſollte mir eine hertzliche Freude ſeyn, Jhnen die Hand der Fraͤulein zu geben. Wenn Sie nicht der be- ſte Mann werden, da Sie eine ſo gute Frau be- kommen, die ſo vieles fuͤr Sie gewaget hat, ſo will ich Jhnen gantz entſagen, und alles was ich habe der Fraͤulein und ihren Kindern vermachen, ohne, daß der Vater das geringſte davon bekom- men ſoll.
Wenn Sie noch eine weitere Verſicherung brauchen, ſo will ich ſie Jhnen geben, ob Sie gleich wiſſen, daß ich mein Wort beſtaͤndig fuͤr mein Geſetz geachtet habe. Wenn die Harlowes
dieſes
Vierter Theil. T
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Geben Sie ihr Nachricht, daß ich ihr (nicht
Jhnen) mein Gut in Lancashire, oder die Forſt
ſchencken will. Sie ſoll jaͤhrlich von mir tauſend
Pfund Spiel-Gelder haben, damit Sie ſehe, daß
wir keine ſolche Familie ſind, die ſich auf eine nie-
dertraͤchtige Weiſe ihres Ungluͤcks bedienen will.
Sie koͤnnen alles dieſes ſchriftlich haben, und
nach Jhrem Belieben eine Eheſtiftung machen.
Der ehrliche Pritchard kann die Einkuͤnfte der
Guͤter an den Fingern herzaͤhlen, und iſt ein alter
und treuer Bedienter. Jch empfehle ihn Jhrer
Liebſten auf das beſte. Jch habe ihn zu Rathe
gezogen, und er wird Jhnen ſagen koͤnnen, was
Jhnen am vortheilhafteſten und mir am ange-
nehmſten iſt.
Mein Podagra quaͤlet mich noch ſehr; ich
will aber doch mich in einer Saͤnfte hintragen
laſſen, ſo bald der Tag beſtimmet iſt. Es ſollte
mir eine hertzliche Freude ſeyn, Jhnen die Hand
der Fraͤulein zu geben. Wenn Sie nicht der be-
ſte Mann werden, da Sie eine ſo gute Frau be-
kommen, die ſo vieles fuͤr Sie gewaget hat, ſo
will ich Jhnen gantz entſagen, und alles was ich
habe der Fraͤulein und ihren Kindern vermachen,
ohne, daß der Vater das geringſte davon bekom-
men ſoll.
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 4. Göttingen, 1749, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa04_1749/295>, abgerufen am 22.11.2024.
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