wird, mir auf eine Woche ihre Gesellschaft zu gönnen.
Da ich in der Stadt nur bey andern im Hause bin: so können weder Sie, noch Jhre Ge- mahlinn viele Umstände verlangen.
Am Montage hoffe ich zu einer oder der an- dern Zeit meinen Besuch bey ihr abzulegen, um ihr mein Compliment zu machen, und ihre Schutz- rede für die Nachläßigkeit des Gemahls anzu- nehmen. Diese und ihre Abreise mit mir, wie zuvor gemeldet habe, soll zur vollkommenen Ver- gütigung dienen. Unterdessen wünsche ich ihr von dem Himmel viel Glück für ihre Herzhaf- tigkeit; sagen Sie ihr das: und Jhnen beyden vom Himmel viel Glück durch einander. Das wird für uns alle eine Glückseligkeit seyn - - sonderlich aber für
Jhre aufrichtig ergebene Tante Elisabeth Lawrance.
Herrn Robert Lovelace.
Werthester Herr Vetter.
Endlich zeiget sich einige Hoffnung von Jh- nen, wie ichvernehme. Nun betet mein guter Lord seinen Rosenkranz von Sprüchwörtern über.
Nun, Herr Vetter, sage ich, ist Jhre Zeit gekommen: und, wie ich hoffe, werden Sie nicht länger weder ein Untreuer gegen die Gewalt oder die Vorzüge desjenigen Geschlechts, welches sie sich bisher so weit herunter zu setzen angemaßet
haben,
wird, mir auf eine Woche ihre Geſellſchaft zu goͤnnen.
Da ich in der Stadt nur bey andern im Hauſe bin: ſo koͤnnen weder Sie, noch Jhre Ge- mahlinn viele Umſtaͤnde verlangen.
Am Montage hoffe ich zu einer oder der an- dern Zeit meinen Beſuch bey ihr abzulegen, um ihr mein Compliment zu machen, und ihre Schutz- rede fuͤr die Nachlaͤßigkeit des Gemahls anzu- nehmen. Dieſe und ihre Abreiſe mit mir, wie zuvor gemeldet habe, ſoll zur vollkommenen Ver- guͤtigung dienen. Unterdeſſen wuͤnſche ich ihr von dem Himmel viel Gluͤck fuͤr ihre Herzhaf- tigkeit; ſagen Sie ihr das: und Jhnen beyden vom Himmel viel Gluͤck durch einander. Das wird fuͤr uns alle eine Gluͤckſeligkeit ſeyn ‒ ‒ ſonderlich aber fuͤr
Endlich zeiget ſich einige Hoffnung von Jh- nen, wie ichvernehme. Nun betet mein guter Lord ſeinen Roſenkranz von Spruͤchwoͤrtern uͤber.
Nun, Herr Vetter, ſage ich, iſt Jhre Zeit gekommen: und, wie ich hoffe, werden Sie nicht laͤnger weder ein Untreuer gegen die Gewalt oder die Vorzuͤge desjenigen Geſchlechts, welches ſie ſich bisher ſo weit herunter zu ſetzen angemaßet
haben,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><floatingText><body><div><p><pbfacs="#f0276"n="270"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/>
wird, mir auf eine Woche ihre Geſellſchaft zu<lb/>
goͤnnen.</p><lb/><p>Da ich in der Stadt nur bey andern im<lb/>
Hauſe bin: ſo koͤnnen weder Sie, noch Jhre Ge-<lb/>
mahlinn viele Umſtaͤnde verlangen.</p><lb/><p>Am Montage hoffe ich zu einer oder der an-<lb/>
dern Zeit meinen Beſuch bey ihr abzulegen, um<lb/>
ihr mein Compliment zu machen, und ihre Schutz-<lb/>
rede fuͤr die Nachlaͤßigkeit des Gemahls anzu-<lb/>
nehmen. Dieſe und ihre Abreiſe mit mir, wie<lb/>
zuvor gemeldet habe, ſoll zur vollkommenen Ver-<lb/>
guͤtigung dienen. Unterdeſſen wuͤnſche ich <hirendition="#fr">ihr</hi><lb/>
von dem Himmel viel Gluͤck fuͤr ihre Herzhaf-<lb/>
tigkeit; ſagen Sie ihr das: und <hirendition="#fr">Jhnen beyden</hi><lb/>
vom Himmel viel Gluͤck durch einander. Das<lb/>
wird fuͤr uns alle eine Gluͤckſeligkeit ſeyn ‒‒<lb/>ſonderlich aber fuͤr</p><lb/><closer><salute><hirendition="#et">Jhre aufrichtig ergebene Tante<lb/><hirendition="#fr">Eliſabeth Lawrance.</hi></hi></salute></closer></div></body></floatingText><lb/><floatingText><body><div><head><hirendition="#b">Herrn Robert Lovelace.</hi></head><lb/><salute><hirendition="#et"><hirendition="#fr">Wertheſter Herr Vetter.</hi></hi></salute><lb/><p><hirendition="#in">E</hi>ndlich zeiget ſich einige Hoffnung von Jh-<lb/>
nen, wie ichvernehme. Nun betet mein guter<lb/>
Lord ſeinen Roſenkranz von Spruͤchwoͤrtern uͤber.</p><lb/><p>Nun, Herr Vetter, ſage ich, iſt Jhre Zeit<lb/>
gekommen: und, wie ich hoffe, werden Sie nicht<lb/>
laͤnger weder ein Untreuer gegen die Gewalt oder<lb/>
die Vorzuͤge desjenigen Geſchlechts, welches ſie<lb/>ſich bisher ſo weit herunter zu ſetzen angemaßet<lb/><fwplace="bottom"type="catch">haben,</fw><lb/></p></div></body></floatingText></div></div></body></text></TEI>
[270/0276]
wird, mir auf eine Woche ihre Geſellſchaft zu
goͤnnen.
Da ich in der Stadt nur bey andern im
Hauſe bin: ſo koͤnnen weder Sie, noch Jhre Ge-
mahlinn viele Umſtaͤnde verlangen.
Am Montage hoffe ich zu einer oder der an-
dern Zeit meinen Beſuch bey ihr abzulegen, um
ihr mein Compliment zu machen, und ihre Schutz-
rede fuͤr die Nachlaͤßigkeit des Gemahls anzu-
nehmen. Dieſe und ihre Abreiſe mit mir, wie
zuvor gemeldet habe, ſoll zur vollkommenen Ver-
guͤtigung dienen. Unterdeſſen wuͤnſche ich ihr
von dem Himmel viel Gluͤck fuͤr ihre Herzhaf-
tigkeit; ſagen Sie ihr das: und Jhnen beyden
vom Himmel viel Gluͤck durch einander. Das
wird fuͤr uns alle eine Gluͤckſeligkeit ſeyn ‒ ‒
ſonderlich aber fuͤr
Jhre aufrichtig ergebene Tante
Eliſabeth Lawrance.
Herrn Robert Lovelace.
Wertheſter Herr Vetter.
Endlich zeiget ſich einige Hoffnung von Jh-
nen, wie ichvernehme. Nun betet mein guter
Lord ſeinen Roſenkranz von Spruͤchwoͤrtern uͤber.
Nun, Herr Vetter, ſage ich, iſt Jhre Zeit
gekommen: und, wie ich hoffe, werden Sie nicht
laͤnger weder ein Untreuer gegen die Gewalt oder
die Vorzuͤge desjenigen Geſchlechts, welches ſie
ſich bisher ſo weit herunter zu ſetzen angemaßet
haben,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/276>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.