manche ermüdende Schritte thun, ehe Sie denen Wanderern zuvorkommen können, die aus einer geringern Entfernung dahin abgehen. Allein Sie haben einen vortrefflichen Leitstern zu Jhrer Führung: das ist Jhr Vortheil. Jch wünsche Jhnen viel Vergnügen davon: und wie ich nie- mals eine besondere Höflichkeit von Jhnen er- wartet habe; so trage ich kein Bedenken, selbst den Anfang zu machen. Jedoch geschieht es bloß, das muß ich Jhnen sagen, aus Achtung gegen meine neue Base: zu deren Beytritt in unsere Familie wir uns von ganzem Herzen un- ter einander Glück wünschen und uns darüber erfreuen.
Jch habe Briefe von der Lady Elisabeth. Sie befiehlt, daß ich, oder meine Schwester, ihrer zu Reading warten soll, um mit ihr in die große unsaubere Stadt zu unserer Base Leeson zu fah- ren. Sie macht dem Lord M. Hoffnung, daß sie unsere liebenswürdige neue Verwandtinn, ge- wiß mitbringen wird: denn sie sagt, sie wolle keine abschlägige Antwort annehmen. Der Lord ist um so viel mehr geneigt, mich die verlangte Person seyn zu lassen: da ich fast außer mir bin, vor Begierde, sie zu sehen; und meine Schwester schon vor zwey Jahren diese Ehre bey Herrn Robert Biddulph gehabt hat. Halten Sie sich nur bereit, uns bey unserer Rückreise zu beglei- ten: es wäre denn, daß Jhre Gemahlinn etwas dagegen zu erinnern hätte, das stark genug seyn könnte, uns alle zu befriedigen. Die Lady Sa-
rah
manche ermuͤdende Schritte thun, ehe Sie denen Wanderern zuvorkommen koͤnnen, die aus einer geringern Entfernung dahin abgehen. Allein Sie haben einen vortrefflichen Leitſtern zu Jhrer Fuͤhrung: das iſt Jhr Vortheil. Jch wuͤnſche Jhnen viel Vergnuͤgen davon: und wie ich nie- mals eine beſondere Hoͤflichkeit von Jhnen er- wartet habe; ſo trage ich kein Bedenken, ſelbſt den Anfang zu machen. Jedoch geſchieht es bloß, das muß ich Jhnen ſagen, aus Achtung gegen meine neue Baſe: zu deren Beytritt in unſere Familie wir uns von ganzem Herzen un- ter einander Gluͤck wuͤnſchen und uns daruͤber erfreuen.
Jch habe Briefe von der Lady Eliſabeth. Sie befiehlt, daß ich, oder meine Schweſter, ihrer zu Reading warten ſoll, um mit ihr in die große unſaubere Stadt zu unſerer Baſe Leeſon zu fah- ren. Sie macht dem Lord M. Hoffnung, daß ſie unſere liebenswuͤrdige neue Verwandtinn, ge- wiß mitbringen wird: denn ſie ſagt, ſie wolle keine abſchlaͤgige Antwort annehmen. Der Lord iſt um ſo viel mehr geneigt, mich die verlangte Perſon ſeyn zu laſſen: da ich faſt außer mir bin, vor Begierde, ſie zu ſehen; und meine Schweſter ſchon vor zwey Jahren dieſe Ehre bey Herrn Robert Biddulph gehabt hat. Halten Sie ſich nur bereit, uns bey unſerer Ruͤckreiſe zu beglei- ten: es waͤre denn, daß Jhre Gemahlinn etwas dagegen zu erinnern haͤtte, das ſtark genug ſeyn koͤnnte, uns alle zu befriedigen. Die Lady Sa-
rah
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manche ermuͤdende Schritte thun, ehe Sie denen
Wanderern zuvorkommen koͤnnen, die aus einer
geringern Entfernung dahin abgehen. Allein
Sie haben einen vortrefflichen Leitſtern zu Jhrer
Fuͤhrung: das iſt Jhr Vortheil. Jch wuͤnſche
Jhnen viel Vergnuͤgen davon: und wie ich nie-
mals eine beſondere Hoͤflichkeit von Jhnen er-
wartet habe; ſo trage ich kein Bedenken, ſelbſt
den Anfang zu machen. Jedoch geſchieht es
bloß, das muß ich Jhnen ſagen, aus Achtung
gegen meine neue Baſe: zu deren Beytritt in
unſere Familie wir uns von ganzem Herzen un-
ter einander Gluͤck wuͤnſchen und uns daruͤber
erfreuen.
Jch habe Briefe von der Lady Eliſabeth.
Sie befiehlt, daß ich, oder meine Schweſter, ihrer
zu Reading warten ſoll, um mit ihr in die große
unſaubere Stadt zu unſerer Baſe Leeſon zu fah-
ren. Sie macht dem Lord M. Hoffnung, daß
ſie unſere liebenswuͤrdige neue Verwandtinn, ge-
wiß mitbringen wird: denn ſie ſagt, ſie wolle
keine abſchlaͤgige Antwort annehmen. Der Lord
iſt um ſo viel mehr geneigt, mich die verlangte
Perſon ſeyn zu laſſen: da ich faſt außer mir bin,
vor Begierde, ſie zu ſehen; und meine Schweſter
ſchon vor zwey Jahren dieſe Ehre bey Herrn
Robert Biddulph gehabt hat. Halten Sie ſich
nur bereit, uns bey unſerer Ruͤckreiſe zu beglei-
ten: es waͤre denn, daß Jhre Gemahlinn etwas
dagegen zu erinnern haͤtte, das ſtark genug ſeyn
koͤnnte, uns alle zu befriedigen. Die Lady Sa-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/278>, abgerufen am 24.11.2024.
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