Jch ging darauf hinaus, jedoch mit langsa- men Schritten und mit einem Herzen, das mir nicht viel gutes zusagte.
Der Capitain drang darauf, wie er mir er- zählet, daß die Briefe vorläufig durchgesehen würden, ehe sie ihm eröffnete, was sie zu sagen hätte. Sie ließ es sich, wiewohl mit einiger Schwierigkeit gefallen: nicht anders als wenn sie besorgt wäre, sie möchte zu meinem Besten besänftiget werden.
Sie beklagte sich über ihre unglücklichen Um- stände, daß sie von allen Freunden verlassen wä- re, und nicht wüßte, wohin sie gehen, oder was sie thun sollte. Sie fragte ihn, sie fragte ihn auf das genaueste, nach ihrem Onkel, nach ih- rer Familie, und nach dem, was er von des Herrn Hickmanns fruchtlosen Antrag ihrentwegen wüßte.
Er war in diesem Stücke wohl vorbereitet: denn ich hatte ihm die Briefe, und Auszüge aus Briefen, von der Fräulein Howe gezeigt, die mir zu so gutem Glücke in die Hände gekommen wa- ren. (*) Sie fragte ihn, ob sie sicher glauben könnte, daß ihr Bruder mit Singleton und Sol- mes wirklich auf dem Wege wäre, sie aufzu- suchen?
Er betheurete, daß es an dem wäre.
Sie fragte weiter, ob er glaubte, daß ich mir Hoffnung machte, sie wieder in die Stadt zurücke zu bringen?
Er
(*) Siehe den IV. Th. S. 195. u. f.
Jch ging darauf hinaus, jedoch mit langſa- men Schritten und mit einem Herzen, das mir nicht viel gutes zuſagte.
Der Capitain drang darauf, wie er mir er- zaͤhlet, daß die Briefe vorlaͤufig durchgeſehen wuͤrden, ehe ſie ihm eroͤffnete, was ſie zu ſagen haͤtte. Sie ließ es ſich, wiewohl mit einiger Schwierigkeit gefallen: nicht anders als wenn ſie beſorgt waͤre, ſie moͤchte zu meinem Beſten beſaͤnftiget werden.
Sie beklagte ſich uͤber ihre ungluͤcklichen Um- ſtaͤnde, daß ſie von allen Freunden verlaſſen waͤ- re, und nicht wuͤßte, wohin ſie gehen, oder was ſie thun ſollte. Sie fragte ihn, ſie fragte ihn auf das genaueſte, nach ihrem Onkel, nach ih- rer Familie, und nach dem, was er von des Herrn Hickmanns fruchtloſen Antrag ihrentwegen wuͤßte.
Er war in dieſem Stuͤcke wohl vorbereitet: denn ich hatte ihm die Briefe, und Auszuͤge aus Briefen, von der Fraͤulein Howe gezeigt, die mir zu ſo gutem Gluͤcke in die Haͤnde gekommen wa- ren. (*) Sie fragte ihn, ob ſie ſicher glauben koͤnnte, daß ihr Bruder mit Singleton und Sol- mes wirklich auf dem Wege waͤre, ſie aufzu- ſuchen?
Er betheurete, daß es an dem waͤre.
Sie fragte weiter, ob er glaubte, daß ich mir Hoffnung machte, ſie wieder in die Stadt zuruͤcke zu bringen?
Er
(*) Siehe den IV. Th. S. 195. u. f.
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Jch ging darauf hinaus, jedoch mit langſa-
men Schritten und mit einem Herzen, das mir
nicht viel gutes zuſagte.
Der Capitain drang darauf, wie er mir er-
zaͤhlet, daß die Briefe vorlaͤufig durchgeſehen
wuͤrden, ehe ſie ihm eroͤffnete, was ſie zu ſagen
haͤtte. Sie ließ es ſich, wiewohl mit einiger
Schwierigkeit gefallen: nicht anders als wenn ſie
beſorgt waͤre, ſie moͤchte zu meinem Beſten
beſaͤnftiget werden.
Sie beklagte ſich uͤber ihre ungluͤcklichen Um-
ſtaͤnde, daß ſie von allen Freunden verlaſſen waͤ-
re, und nicht wuͤßte, wohin ſie gehen, oder was
ſie thun ſollte. Sie fragte ihn, ſie fragte ihn
auf das genaueſte, nach ihrem Onkel, nach ih-
rer Familie, und nach dem, was er von des Herrn
Hickmanns fruchtloſen Antrag ihrentwegen
wuͤßte.
Er war in dieſem Stuͤcke wohl vorbereitet:
denn ich hatte ihm die Briefe, und Auszuͤge aus
Briefen, von der Fraͤulein Howe gezeigt, die mir
zu ſo gutem Gluͤcke in die Haͤnde gekommen wa-
ren. (*) Sie fragte ihn, ob ſie ſicher glauben
koͤnnte, daß ihr Bruder mit Singleton und Sol-
mes wirklich auf dem Wege waͤre, ſie aufzu-
ſuchen?
Er betheurete, daß es an dem waͤre.
Sie fragte weiter, ob er glaubte, daß ich mir
Hoffnung machte, ſie wieder in die Stadt zuruͤcke
zu bringen?
Er
(*) Siehe den IV. Th. S. 195. u. f.
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 462. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/468>, abgerufen am 24.11.2024.
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