litten habe; noch weiß ich es nicht, und es liegt nichts daran, wenn ich es auch niemals weiß: - - so könnte ich wohl unsinnig gegen sie mit Na- men reden, und alle ihre niederträchtige Bosheit gegen eine arme und gedemüthigte Person, die ehemals so stolz gewesen, als irgend je- mand, erzählen - - nur das nicht, was ich nicht sagen kann - - meine Thorheit und Eitelkeit dabey ausgenommen - - Aber die mag hinge- hen: weil ich genug dafür gestrafet bin - -
Also wollen wir setzen, daß es statt des öffent- lichen Tollhauses ein geheimes Haus für Unsin- nige wäre, wohin niemand kömmt! - - Das wird ein großes Theil besser seyn.
Aber noch eines, Lovelace: lassen sie die Leute nicht grausam mit mir umgehen, wenn ich da bin - - Sie sind grausam genug mit mir umgegan- gen, das wissen sie - - Lassen sie die Leute nicht grausam mit mir umgehen: denn ich will mich ganz leicht regieren lassen, und thun, was ein je- der von mir haben will - - nur das nicht, was sie von mir haben wollten - - das werde ich nie- mals thun - - Noch eines, Lovelace: erzählen sie dieß nicht der guten Frauen in diesem Hause, ich hätte bald gesagt der schändlichen Frauen; aber erzählen sie ihr dieß nicht: - - weil sie viel- leicht nicht zugeben würde, daß sie mich zu die- sem glücklichen und sichern Auffenthalt bringen ließen, wenn sie es erfahren sollte.
Noch eines, Lovelace: Machen sie es aus, daß mir dort Feder, Dinte und Papier zu brau-
chen
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litten habe; noch weiß ich es nicht, und es liegt nichts daran, wenn ich es auch niemals weiß: ‒ ‒ ſo koͤnnte ich wohl unſinnig gegen ſie mit Na- men reden, und alle ihre niedertraͤchtige Bosheit gegen eine arme und gedemuͤthigte Perſon, die ehemals ſo ſtolz geweſen, als irgend je- mand, erzaͤhlen ‒ ‒ nur das nicht, was ich nicht ſagen kann ‒ ‒ meine Thorheit und Eitelkeit dabey ausgenommen ‒ ‒ Aber die mag hinge- hen: weil ich genug dafuͤr geſtrafet bin ‒ ‒
Alſo wollen wir ſetzen, daß es ſtatt des oͤffent- lichen Tollhauſes ein geheimes Haus fuͤr Unſin- nige waͤre, wohin niemand koͤmmt! ‒ ‒ Das wird ein großes Theil beſſer ſeyn.
Aber noch eines, Lovelace: laſſen ſie die Leute nicht grauſam mit mir umgehen, wenn ich da bin ‒ ‒ Sie ſind grauſam genug mit mir umgegan- gen, das wiſſen ſie ‒ ‒ Laſſen ſie die Leute nicht grauſam mit mir umgehen: denn ich will mich ganz leicht regieren laſſen, und thun, was ein je- der von mir haben will ‒ ‒ nur das nicht, was ſie von mir haben wollten ‒ ‒ das werde ich nie- mals thun ‒ ‒ Noch eines, Lovelace: erzaͤhlen ſie dieß nicht der guten Frauen in dieſem Hauſe, ich haͤtte bald geſagt der ſchaͤndlichen Frauen; aber erzaͤhlen ſie ihr dieß nicht: ‒ ‒ weil ſie viel- leicht nicht zugeben wuͤrde, daß ſie mich zu die- ſem gluͤcklichen und ſichern Auffenthalt bringen ließen, wenn ſie es erfahren ſollte.
Noch eines, Lovelace: Machen ſie es aus, daß mir dort Feder, Dinte und Papier zu brau-
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litten habe; noch weiß ich es nicht, und es liegt
nichts daran, wenn ich es auch niemals weiß: ‒
‒ ſo koͤnnte ich wohl unſinnig gegen ſie mit Na-
men reden, und alle ihre niedertraͤchtige Bosheit
gegen eine arme und gedemuͤthigte Perſon,
die ehemals ſo ſtolz geweſen, als irgend je-
mand, erzaͤhlen ‒ ‒ nur das nicht, was ich nicht
ſagen kann ‒ ‒ meine Thorheit und Eitelkeit
dabey ausgenommen ‒ ‒ Aber die mag hinge-
hen: weil ich genug dafuͤr geſtrafet bin ‒ ‒
Alſo wollen wir ſetzen, daß es ſtatt des oͤffent-
lichen Tollhauſes ein geheimes Haus fuͤr Unſin-
nige waͤre, wohin niemand koͤmmt! ‒ ‒ Das
wird ein großes Theil beſſer ſeyn.
Aber noch eines, Lovelace: laſſen ſie die Leute
nicht grauſam mit mir umgehen, wenn ich da bin
‒ ‒ Sie ſind grauſam genug mit mir umgegan-
gen, das wiſſen ſie ‒ ‒ Laſſen ſie die Leute nicht
grauſam mit mir umgehen: denn ich will mich
ganz leicht regieren laſſen, und thun, was ein je-
der von mir haben will ‒ ‒ nur das nicht, was
ſie von mir haben wollten ‒ ‒ das werde ich nie-
mals thun ‒ ‒ Noch eines, Lovelace: erzaͤhlen
ſie dieß nicht der guten Frauen in dieſem Hauſe,
ich haͤtte bald geſagt der ſchaͤndlichen Frauen;
aber erzaͤhlen ſie ihr dieß nicht: ‒ ‒ weil ſie viel-
leicht nicht zugeben wuͤrde, daß ſie mich zu die-
ſem gluͤcklichen und ſichern Auffenthalt bringen
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 633. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/639>, abgerufen am 24.11.2024.
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