vorher, in gebrochnen Worten und verwirrt ant- worten mußte.
Was - - Was - - Was - - geschehen ist - - das, kann ich, ich, ich, - - nicht anders sa- gen - - das, muß ich gestehen - - das, muß ich bekennen - - ach - - ach - - ist nicht recht - - ist nicht, wie es seyn sollte - - Aber - a - - Aber - - Aber - - es ist mir in Wahrheit, - - in Wahrheit - - sehr leid - - bey meiner See- le, es ist mir leid - - und - - und - - ich will alles thun - - alles thun - - alles thun, was - - was meine Pflicht ist - - alles was sie - - was sie - - was sie verlangen werden, es bey ih- nen wieder gut zu machen. - -
O Belford, Belford! an wessen Seite war nun der Sieg? - An ihrer oder an meiner Seite?
Wieder gut zu machen! O du nichtswürdi- ger Bösewicht! - - Darauf schlug sie ihre Au- gen in die Höhe - - Lieber Himmel, wer wird sich der Elenden erbarmen, die durch ein so nie- derträchtiges Gemüth zu ihrem Fall gebracht wer- den können! - - Jedoch - - Hierbey warf sie ihre Blicke voller Unwillen und Verachtung auf mich - - Jedoch, ich hasse dich, so niederträch- tig und kriechend du auch gesinnet bist, nicht halb so sehr, als mich selbst, daß ich dich nicht eher in deiner eigentlichen Gestalt gesehen habe - - daß ich mir jemals Hoffnung gemacht, Gewissen, Dankbarkeit oder Menschlichkeit an einem lieder- lichen Kerl von so genannter freyen Lebensart zu
finden,
vorher, in gebrochnen Worten und verwirrt ant- worten mußte.
Was ‒ ‒ Was ‒ ‒ Was ‒ ‒ geſchehen iſt ‒ ‒ das, kann ich, ich, ich, ‒ ‒ nicht anders ſa- gen ‒ ‒ das, muß ich geſtehen ‒ ‒ das, muß ich bekennen ‒ ‒ ach ‒ ‒ ach ‒ ‒ iſt nicht recht ‒ ‒ iſt nicht, wie es ſeyn ſollte ‒ ‒ Aber ‒ a ‒ ‒ Aber ‒ ‒ Aber ‒ ‒ es iſt mir in Wahrheit, ‒ ‒ in Wahrheit ‒ ‒ ſehr leid ‒ ‒ bey meiner See- le, es iſt mir leid ‒ ‒ und ‒ ‒ und ‒ ‒ ich will alles thun ‒ ‒ alles thun ‒ ‒ alles thun, was ‒ ‒ was meine Pflicht iſt ‒ ‒ alles was ſie ‒ ‒ was ſie ‒ ‒ was ſie verlangen werden, es bey ih- nen wieder gut zu machen. ‒ ‒
O Belford, Belford! an weſſen Seite war nun der Sieg? ‒ An ihrer oder an meiner Seite?
Wieder gut zu machen! O du nichtswuͤrdi- ger Boͤſewicht! ‒ ‒ Darauf ſchlug ſie ihre Au- gen in die Hoͤhe ‒ ‒ Lieber Himmel, wer wird ſich der Elenden erbarmen, die durch ein ſo nie- dertraͤchtiges Gemuͤth zu ihrem Fall gebracht wer- den koͤnnen! ‒ ‒ Jedoch ‒ ‒ Hierbey warf ſie ihre Blicke voller Unwillen und Verachtung auf mich ‒ ‒ Jedoch, ich haſſe dich, ſo niedertraͤch- tig und kriechend du auch geſinnet biſt, nicht halb ſo ſehr, als mich ſelbſt, daß ich dich nicht eher in deiner eigentlichen Geſtalt geſehen habe ‒ ‒ daß ich mir jemals Hoffnung gemacht, Gewiſſen, Dankbarkeit oder Menſchlichkeit an einem lieder- lichen Kerl von ſo genannter freyen Lebensart zu
finden,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0657"n="651"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/>
vorher, in gebrochnen Worten und verwirrt ant-<lb/>
worten mußte.</p><lb/><p>Was ‒‒ Was ‒‒ Was ‒‒ geſchehen iſt<lb/>‒‒ das, kann ich, ich, ich, ‒‒ nicht anders ſa-<lb/>
gen ‒‒ das, muß ich geſtehen ‒‒ das, muß ich<lb/>
bekennen ‒‒ ach ‒‒ ach ‒‒ iſt nicht recht<lb/>‒‒ iſt nicht, wie es ſeyn ſollte ‒‒ Aber ‒ a ‒‒<lb/>
Aber ‒‒ Aber ‒‒ es iſt mir in Wahrheit, ‒‒<lb/>
in Wahrheit ‒‒ſehr leid ‒‒ bey meiner See-<lb/>
le, es iſt mir leid ‒‒ und ‒‒ und ‒‒ ich will<lb/>
alles thun ‒‒ alles thun ‒‒ alles thun, was<lb/>‒‒ was meine Pflicht iſt ‒‒ alles was ſie ‒‒<lb/>
was ſie ‒‒ was ſie verlangen werden, es bey ih-<lb/>
nen wieder gut zu machen. ‒‒</p><lb/><p>O Belford, Belford! an weſſen Seite war<lb/>
nun der Sieg? ‒ An <hirendition="#fr">ihrer</hi> oder an <hirendition="#fr">meiner</hi><lb/>
Seite?</p><lb/><p>Wieder gut zu machen! O du nichtswuͤrdi-<lb/>
ger Boͤſewicht! ‒‒ Darauf ſchlug ſie ihre Au-<lb/>
gen in die Hoͤhe ‒‒ Lieber Himmel, wer wird<lb/>ſich der Elenden erbarmen, die durch ein ſo nie-<lb/>
dertraͤchtiges Gemuͤth zu ihrem Fall gebracht wer-<lb/>
den koͤnnen! ‒‒ Jedoch ‒‒ Hierbey warf ſie<lb/>
ihre Blicke voller Unwillen und Verachtung auf<lb/>
mich ‒‒ Jedoch, ich haſſe dich, ſo niedertraͤch-<lb/>
tig und kriechend du auch geſinnet biſt, nicht halb<lb/>ſo ſehr, als mich ſelbſt, daß ich dich nicht eher in<lb/>
deiner eigentlichen Geſtalt geſehen habe ‒‒ daß<lb/>
ich mir jemals Hoffnung gemacht, Gewiſſen,<lb/>
Dankbarkeit oder Menſchlichkeit an einem lieder-<lb/>
lichen Kerl von ſo genannter freyen Lebensart zu<lb/><fwplace="bottom"type="catch">finden,</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[651/0657]
vorher, in gebrochnen Worten und verwirrt ant-
worten mußte.
Was ‒ ‒ Was ‒ ‒ Was ‒ ‒ geſchehen iſt
‒ ‒ das, kann ich, ich, ich, ‒ ‒ nicht anders ſa-
gen ‒ ‒ das, muß ich geſtehen ‒ ‒ das, muß ich
bekennen ‒ ‒ ach ‒ ‒ ach ‒ ‒ iſt nicht recht
‒ ‒ iſt nicht, wie es ſeyn ſollte ‒ ‒ Aber ‒ a ‒ ‒
Aber ‒ ‒ Aber ‒ ‒ es iſt mir in Wahrheit, ‒ ‒
in Wahrheit ‒ ‒ ſehr leid ‒ ‒ bey meiner See-
le, es iſt mir leid ‒ ‒ und ‒ ‒ und ‒ ‒ ich will
alles thun ‒ ‒ alles thun ‒ ‒ alles thun, was
‒ ‒ was meine Pflicht iſt ‒ ‒ alles was ſie ‒ ‒
was ſie ‒ ‒ was ſie verlangen werden, es bey ih-
nen wieder gut zu machen. ‒ ‒
O Belford, Belford! an weſſen Seite war
nun der Sieg? ‒ An ihrer oder an meiner
Seite?
Wieder gut zu machen! O du nichtswuͤrdi-
ger Boͤſewicht! ‒ ‒ Darauf ſchlug ſie ihre Au-
gen in die Hoͤhe ‒ ‒ Lieber Himmel, wer wird
ſich der Elenden erbarmen, die durch ein ſo nie-
dertraͤchtiges Gemuͤth zu ihrem Fall gebracht wer-
den koͤnnen! ‒ ‒ Jedoch ‒ ‒ Hierbey warf ſie
ihre Blicke voller Unwillen und Verachtung auf
mich ‒ ‒ Jedoch, ich haſſe dich, ſo niedertraͤch-
tig und kriechend du auch geſinnet biſt, nicht halb
ſo ſehr, als mich ſelbſt, daß ich dich nicht eher in
deiner eigentlichen Geſtalt geſehen habe ‒ ‒ daß
ich mir jemals Hoffnung gemacht, Gewiſſen,
Dankbarkeit oder Menſchlichkeit an einem lieder-
lichen Kerl von ſo genannter freyen Lebensart zu
finden,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 651. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/657>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.