fiel ich wieder vor ihr auf die Knie - - Ma- chen sie mir Hoffnung, daß sie am künftigen Donnerstage, an ihres Onkels Geburtstage, die Meinige werden wollen, wo nicht eher. O daß ich niemals schändlich gehandelt hätte! Jhr Un- willen ist nicht größer, kann nicht größer seyn, als meine Gewissensangst - - Hiebey ergriff ich ihr Kleid. denn sie wollte eben von mir gehen.
Gewissensangst sey dein Theil! - - Um dein selbst willen sey Gewissensangst dein Theil! - - Jch will dir nimmer, nimmermehr vergeben! - - Jch will nimmer, nimmermehr die Deinige seyn! - - Laß mich gehen! - - Was knieest du vor der Elenden, die du so schändlich erniedriget hast?
Sagen sie nur, meine Allerliebste, daß sie es überlegen wollen - - Sagen sie nur, daß sie erwägen wollen, was die Ehre unserer beydersei- tigen Familien von ihnen fordert. Jch will nicht ausstehen: ich will sie nicht gehen lassen; - - denn ich hielte sie noch bey dem Kleide; - - bis sie mir sagen, daß sie es überlegen wollen. Neh- men sie diesen Brief. Erwägen sie wohl ihre und meine Umstände. Sagen sie, daß sie hin- gehen wollen es zu überlegen: so will ich sie nicht zurückzuhalten suchen.
Zwang wird bey mir nichts ausrichten. Bin ich gleich eine Sklavinn, eine Gefangene, in Betrachtung meiner Umstände: so bin ich doch keine Sklavinn, in Ansehung meines Willens. - - Nichts will ich dir versprechen - - Festgehal-
gen,
fiel ich wieder vor ihr auf die Knie ‒ ‒ Ma- chen ſie mir Hoffnung, daß ſie am kuͤnftigen Donnerſtage, an ihres Onkels Geburtstage, die Meinige werden wollen, wo nicht eher. O daß ich niemals ſchaͤndlich gehandelt haͤtte! Jhr Un- willen iſt nicht groͤßer, kann nicht groͤßer ſeyn, als meine Gewiſſensangſt ‒ ‒ Hiebey ergriff ich ihr Kleid. denn ſie wollte eben von mir gehen.
Gewiſſensangſt ſey dein Theil! ‒ ‒ Um dein ſelbſt willen ſey Gewiſſensangſt dein Theil! ‒ ‒ Jch will dir nimmer, nimmermehr vergeben! ‒ ‒ Jch will nimmer, nimmermehr die Deinige ſeyn! ‒ ‒ Laß mich gehen! ‒ ‒ Was knieeſt du vor der Elenden, die du ſo ſchaͤndlich erniedriget haſt?
Sagen ſie nur, meine Allerliebſte, daß ſie es uͤberlegen wollen ‒ ‒ Sagen ſie nur, daß ſie erwaͤgen wollen, was die Ehre unſerer beyderſei- tigen Familien von ihnen fordert. Jch will nicht auſſtehen: ich will ſie nicht gehen laſſen; ‒ ‒ denn ich hielte ſie noch bey dem Kleide; ‒ ‒ bis ſie mir ſagen, daß ſie es uͤberlegen wollen. Neh- men ſie dieſen Brief. Erwaͤgen ſie wohl ihre und meine Umſtaͤnde. Sagen ſie, daß ſie hin- gehen wollen es zu uͤberlegen: ſo will ich ſie nicht zuruͤckzuhalten ſuchen.
Zwang wird bey mir nichts ausrichten. Bin ich gleich eine Sklavinn, eine Gefangene, in Betrachtung meiner Umſtaͤnde: ſo bin ich doch keine Sklavinn, in Anſehung meines Willens. ‒ ‒ Nichts will ich dir verſprechen ‒ ‒ Feſtgehal-
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fiel ich wieder vor ihr auf die Knie ‒ ‒ Ma-
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Donnerſtage, an ihres Onkels Geburtstage, die
Meinige werden wollen, wo nicht eher. O daß
ich niemals ſchaͤndlich gehandelt haͤtte! Jhr Un-
willen iſt nicht groͤßer, kann nicht groͤßer ſeyn, als
meine Gewiſſensangſt ‒ ‒ Hiebey ergriff ich ihr
Kleid. denn ſie wollte eben von mir gehen.
Gewiſſensangſt ſey dein Theil! ‒ ‒ Um dein
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Jch will dir nimmer, nimmermehr vergeben! ‒ ‒
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‒ ‒ Laß mich gehen! ‒ ‒ Was knieeſt du vor der
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Sagen ſie nur, meine Allerliebſte, daß ſie es
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erwaͤgen wollen, was die Ehre unſerer beyderſei-
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auſſtehen: ich will ſie nicht gehen laſſen; ‒ ‒
denn ich hielte ſie noch bey dem Kleide; ‒ ‒ bis
ſie mir ſagen, daß ſie es uͤberlegen wollen. Neh-
men ſie dieſen Brief. Erwaͤgen ſie wohl ihre
und meine Umſtaͤnde. Sagen ſie, daß ſie hin-
gehen wollen es zu uͤberlegen: ſo will ich ſie nicht
zuruͤckzuhalten ſuchen.
Zwang wird bey mir nichts ausrichten. Bin
ich gleich eine Sklavinn, eine Gefangene, in
Betrachtung meiner Umſtaͤnde: ſo bin ich doch
keine Sklavinn, in Anſehung meines Willens. ‒
‒ Nichts will ich dir verſprechen ‒ ‒ Feſtgehal-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 746. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/752>, abgerufen am 24.11.2024.
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