grausam sind, in Einöden laufen, und ihr Herz gegen Holz und Steine ausschütten. Denn bin ich nicht selbst genöthigt, dir meine Klagen vorzubringen?
Als sie mich nur sahe, drang sie alsobald auf die Erfüllung meines Versprechens, daß ich ihr erlauben wollte; dieß Wort sprach sie vermes- senstolz aus; nach Hampstead zu gehen, so bald ich nach Berks abgereiset wäre.
Jch erneurete es auf das liebreicheste.
Sie verlangte, daß ich vor ihren Ohren dazu Befehl geben sollte.
Jch ließ Dorcas und Wilhelm rufen - - Sie kamen herein - - Jhr sollt beyde wissen, (Aber vielleicht, Wilhelm, nehm ich euch mit mir), daß eurer gnädigen Frauen Befehl in al- len Stücken geschehen soll. Sie ist willens, so bald als ich weg bin, nach Hampstead zurückzu- kehren. - - Meine Wertheste, wollen sie nicht einen Bedienten zur Aufwartung haben?
Jch werde dort keinen Bedienten brauchen.
Wollen sie Dorcas mit sich nehmen?
Wenn ich Dorcas nöthig haben sollte: so kann ich nach ihr schicken.
Dorcas mußte nothwendig sagen, sie würde sich eine große Ehre daraus machen - -
Gut, gut, das kann vielleicht bey meiner Rück- kunft geschehen, wo es eure gnädige Frau erlau- bet - - Soll ich Fr. Sinclair herauf rufen, mein Engel, und ihr zu eben dem Ende, vor ihren Ohren, Befehl geben?
Jch
grauſam ſind, in Einoͤden laufen, und ihr Herz gegen Holz und Steine ausſchuͤtten. Denn bin ich nicht ſelbſt genoͤthigt, dir meine Klagen vorzubringen?
Als ſie mich nur ſahe, drang ſie alſobald auf die Erfuͤllung meines Verſprechens, daß ich ihr erlauben wollte; dieß Wort ſprach ſie vermeſ- ſenſtolz aus; nach Hampſtead zu gehen, ſo bald ich nach Berks abgereiſet waͤre.
Jch erneurete es auf das liebreicheſte.
Sie verlangte, daß ich vor ihren Ohren dazu Befehl geben ſollte.
Jch ließ Dorcas und Wilhelm rufen ‒ ‒ Sie kamen herein ‒ ‒ Jhr ſollt beyde wiſſen, (Aber vielleicht, Wilhelm, nehm ich euch mit mir), daß eurer gnaͤdigen Frauen Befehl in al- len Stuͤcken geſchehen ſoll. Sie iſt willens, ſo bald als ich weg bin, nach Hampſtead zuruͤckzu- kehren. ‒ ‒ Meine Wertheſte, wollen ſie nicht einen Bedienten zur Aufwartung haben?
Jch werde dort keinen Bedienten brauchen.
Wollen ſie Dorcas mit ſich nehmen?
Wenn ich Dorcas noͤthig haben ſollte: ſo kann ich nach ihr ſchicken.
Dorcas mußte nothwendig ſagen, ſie wuͤrde ſich eine große Ehre daraus machen ‒ ‒
Gut, gut, das kann vielleicht bey meiner Ruͤck- kunft geſchehen, wo es eure gnaͤdige Frau erlau- bet ‒ ‒ Soll ich Fr. Sinclair herauf rufen, mein Engel, und ihr zu eben dem Ende, vor ihren Ohren, Befehl geben?
Jch
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0801"n="795"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/>
grauſam ſind, in Einoͤden laufen, und ihr Herz<lb/>
gegen <hirendition="#fr">Holz</hi> und <hirendition="#fr">Steine</hi> ausſchuͤtten. Denn<lb/>
bin ich nicht ſelbſt genoͤthigt, <hirendition="#fr">dir</hi> meine Klagen<lb/>
vorzubringen?</p><lb/><p>Als ſie mich nur ſahe, drang ſie alſobald auf<lb/>
die Erfuͤllung meines Verſprechens, daß ich ihr<lb/><hirendition="#fr">erlauben</hi> wollte; dieß Wort ſprach ſie vermeſ-<lb/>ſenſtolz aus; nach Hampſtead zu gehen, ſo bald<lb/>
ich nach Berks abgereiſet waͤre.</p><lb/><p>Jch erneurete es auf das liebreicheſte.</p><lb/><p>Sie verlangte, daß ich vor ihren Ohren dazu<lb/>
Befehl geben ſollte.</p><lb/><p>Jch ließ Dorcas und Wilhelm rufen ‒‒<lb/>
Sie kamen herein ‒‒ Jhr ſollt beyde wiſſen,<lb/>
(Aber vielleicht, Wilhelm, nehm ich euch mit<lb/>
mir), daß eurer gnaͤdigen Frauen Befehl in al-<lb/>
len Stuͤcken geſchehen ſoll. Sie iſt willens, ſo<lb/>
bald als ich weg bin, nach Hampſtead zuruͤckzu-<lb/>
kehren. ‒‒ Meine Wertheſte, wollen ſie nicht<lb/>
einen Bedienten zur Aufwartung haben?</p><lb/><p>Jch werde dort keinen Bedienten brauchen.</p><lb/><p>Wollen ſie Dorcas mit ſich nehmen?</p><lb/><p>Wenn ich Dorcas noͤthig haben ſollte: ſo<lb/>
kann ich nach ihr ſchicken.</p><lb/><p>Dorcas mußte nothwendig ſagen, ſie wuͤrde<lb/>ſich eine große Ehre daraus machen ‒‒</p><lb/><p>Gut, gut, das kann vielleicht bey meiner Ruͤck-<lb/>
kunft geſchehen, wo es eure gnaͤdige Frau erlau-<lb/>
bet ‒‒ Soll ich Fr. Sinclair herauf rufen,<lb/>
mein Engel, und ihr zu eben dem Ende, vor ihren<lb/>
Ohren, Befehl geben?</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Jch</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[795/0801]
grauſam ſind, in Einoͤden laufen, und ihr Herz
gegen Holz und Steine ausſchuͤtten. Denn
bin ich nicht ſelbſt genoͤthigt, dir meine Klagen
vorzubringen?
Als ſie mich nur ſahe, drang ſie alſobald auf
die Erfuͤllung meines Verſprechens, daß ich ihr
erlauben wollte; dieß Wort ſprach ſie vermeſ-
ſenſtolz aus; nach Hampſtead zu gehen, ſo bald
ich nach Berks abgereiſet waͤre.
Jch erneurete es auf das liebreicheſte.
Sie verlangte, daß ich vor ihren Ohren dazu
Befehl geben ſollte.
Jch ließ Dorcas und Wilhelm rufen ‒ ‒
Sie kamen herein ‒ ‒ Jhr ſollt beyde wiſſen,
(Aber vielleicht, Wilhelm, nehm ich euch mit
mir), daß eurer gnaͤdigen Frauen Befehl in al-
len Stuͤcken geſchehen ſoll. Sie iſt willens, ſo
bald als ich weg bin, nach Hampſtead zuruͤckzu-
kehren. ‒ ‒ Meine Wertheſte, wollen ſie nicht
einen Bedienten zur Aufwartung haben?
Jch werde dort keinen Bedienten brauchen.
Wollen ſie Dorcas mit ſich nehmen?
Wenn ich Dorcas noͤthig haben ſollte: ſo
kann ich nach ihr ſchicken.
Dorcas mußte nothwendig ſagen, ſie wuͤrde
ſich eine große Ehre daraus machen ‒ ‒
Gut, gut, das kann vielleicht bey meiner Ruͤck-
kunft geſchehen, wo es eure gnaͤdige Frau erlau-
bet ‒ ‒ Soll ich Fr. Sinclair herauf rufen,
mein Engel, und ihr zu eben dem Ende, vor ihren
Ohren, Befehl geben?
Jch
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 5. Göttingen, 1750, S. 795. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa05_1750/801>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.