Die Hauptursache aber, warum ich so besonders schreibe, ist diese, daß ich Sie um Erlaubniß bit- te, Jhnen Geld, Kleider und Wäsche, welches Sie nothwendig brauchen müssen, zu senden, und dabey ersuche, mich wissen zu lassen, ob entweder ich, oder sonst jemand, bey dem ich etwas gelten mag, Jhnen dienen kann. Jch bin aus- nehmend besorgt, daß Sie da, wo Sie sich auf- halten, noch nicht genug vor seinen Händen gesi- chert sind. Gleichwohl ist London, wie ich ver- sichert bin, vor allen andern der Ort, wo man geheim bleiben kann.
Jch möchte mir vor Verdruß die Haare aus- raufen, daß ich es nicht in meiner Gewalt habe, Jhnen persöhnlichen Schutz zu ertheilen! - - Jch bin
Jhre ewig ergebene Anna Howe.
Der fünf und zwanzigste Brief von Fräulein Clarissa Harlowe an Fräulein Howe.
Dienstags, den 11 ten Jul.
Jch lasse mir den Weg gefallen, allerliebste Freundinn, den Sie vorschreiben, unsere Briefe zu übermachen; und habe es schon mit dem Wärter in dem Wirthshause verabreden
lassen,
Die Haupturſache aber, warum ich ſo beſonders ſchreibe, iſt dieſe, daß ich Sie um Erlaubniß bit- te, Jhnen Geld, Kleider und Waͤſche, welches Sie nothwendig brauchen muͤſſen, zu ſenden, und dabey erſuche, mich wiſſen zu laſſen, ob entweder ich, oder ſonſt jemand, bey dem ich etwas gelten mag, Jhnen dienen kann. Jch bin aus- nehmend beſorgt, daß Sie da, wo Sie ſich auf- halten, noch nicht genug vor ſeinen Haͤnden geſi- chert ſind. Gleichwohl iſt London, wie ich ver- ſichert bin, vor allen andern der Ort, wo man geheim bleiben kann.
Jch moͤchte mir vor Verdruß die Haare aus- raufen, daß ich es nicht in meiner Gewalt habe, Jhnen perſoͤhnlichen Schutz zu ertheilen! ‒ ‒ Jch bin
Jhre ewig ergebene Anna Howe.
Der fuͤnf und zwanzigſte Brief von Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Fraͤulein Howe.
Dienſtags, den 11 ten Jul.
Jch laſſe mir den Weg gefallen, allerliebſte Freundinn, den Sie vorſchreiben, unſere Briefe zu uͤbermachen; und habe es ſchon mit dem Waͤrter in dem Wirthshauſe verabreden
laſſen,
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Die Haupturſache aber, warum ich ſo beſonders
ſchreibe, iſt dieſe, daß ich Sie um Erlaubniß bit-
te, Jhnen Geld, Kleider und Waͤſche, welches
Sie nothwendig brauchen muͤſſen, zu ſenden, und
dabey erſuche, mich wiſſen zu laſſen, ob entweder
ich, oder ſonſt jemand, bey dem ich etwas
gelten mag, Jhnen dienen kann. Jch bin aus-
nehmend beſorgt, daß Sie da, wo Sie ſich auf-
halten, noch nicht genug vor ſeinen Haͤnden geſi-
chert ſind. Gleichwohl iſt London, wie ich ver-
ſichert bin, vor allen andern der Ort, wo man
geheim bleiben kann.
Jch moͤchte mir vor Verdruß die Haare aus-
raufen, daß ich es nicht in meiner Gewalt habe,
Jhnen perſoͤhnlichen Schutz zu ertheilen! ‒ ‒
Jch bin
Jhre ewig ergebene
Anna Howe.
Der fuͤnf und zwanzigſte Brief
von
Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Fraͤulein
Howe.
Dienſtags, den 11 ten Jul.
Jch laſſe mir den Weg gefallen, allerliebſte
Freundinn, den Sie vorſchreiben, unſere
Briefe zu uͤbermachen; und habe es ſchon mit
dem Waͤrter in dem Wirthshauſe verabreden
laſſen,
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/168>, abgerufen am 24.11.2024.
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