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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750.

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kommen, damit sie dieselben zu Jhrer Base
Leeson in Abemarle-Street begleiten möchte:
weil Sie wegen Jhrer alten Kanzeley-Sa-
che;
dieß besinne ich mich, war der Ausdruck;
genöthigt würden, in der Stadt zu seyn? Und
ob sie Jhren Enkel beschieden, Jhnen daselbst
Sonnabend Abends den 11ten seine Aufwar-
tung zu machen?
3. Ob Jhre Gnaden und Fräulein Montague zu
der bestimmten Zeit nach London gekommen,
und am Montage in einer Miethkutsche mit
vier Pferden, weil ihre eigne ausgebessert wur-
de, nach Hampstead gefahren, und die junge
Person, welche Sie daselbst besuchten, von
dannen nach London geführet?

Jhre Gnaden werden wahrscheinlicher weise
wohl errathen können, daß diese Fragen nicht aus
solchen Ursachen, die Jhrem Enkel Lovelace vortheil-
haft seyn möchten, geschehen. Allein die Antwort
mag seyn, was sie will: so kann es ihm keinen
Schaden und mir keinen Vortheil bringen. Nur
denke ich, daß ich diese Erkundigung meiner ehe-
maligen Hoffnung, ob ich mich darinn gleich be-
trogen habe, und selbst der Menschenliebe
schuldig sey, damit eine Person, von der ich
vormals bessere Gedanken zu hegen geneigt gewe-
sen bin, nicht so vollkommen verderbt befunden
werde, daß er in allen und jeden Fällen die
Wahrheitsliebe verlassen sollte, welche zu dem
Character eines Cavalliers unumgänglich nö-
thig ist.

Haben
C 5


kommen, damit ſie dieſelben zu Jhrer Baſe
Leeſon in Abemarle-Street begleiten moͤchte:
weil Sie wegen Jhrer alten Kanzeley-Sa-
che;
dieß beſinne ich mich, war der Ausdruck;
genoͤthigt wuͤrden, in der Stadt zu ſeyn? Und
ob ſie Jhren Enkel beſchieden, Jhnen daſelbſt
Sonnabend Abends den 11ten ſeine Aufwar-
tung zu machen?
3. Ob Jhre Gnaden und Fraͤulein Montague zu
der beſtimmten Zeit nach London gekommen,
und am Montage in einer Miethkutſche mit
vier Pferden, weil ihre eigne ausgebeſſert wur-
de, nach Hampſtead gefahren, und die junge
Perſon, welche Sie daſelbſt beſuchten, von
dannen nach London gefuͤhret?

Jhre Gnaden werden wahrſcheinlicher weiſe
wohl errathen koͤnnen, daß dieſe Fragen nicht aus
ſolchen Urſachen, die Jhrem Enkel Lovelace vortheil-
haft ſeyn moͤchten, geſchehen. Allein die Antwort
mag ſeyn, was ſie will: ſo kann es ihm keinen
Schaden und mir keinen Vortheil bringen. Nur
denke ich, daß ich dieſe Erkundigung meiner ehe-
maligen Hoffnung, ob ich mich darinn gleich be-
trogen habe, und ſelbſt der Menſchenliebe
ſchuldig ſey, damit eine Perſon, von der ich
vormals beſſere Gedanken zu hegen geneigt gewe-
ſen bin, nicht ſo vollkommen verderbt befunden
werde, daß er in allen und jeden Faͤllen die
Wahrheitsliebe verlaſſen ſollte, welche zu dem
Character eines Cavalliers unumgaͤnglich noͤ-
thig iſt.

Haben
C 5
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[41/0047] kommen, damit ſie dieſelben zu Jhrer Baſe Leeſon in Abemarle-Street begleiten moͤchte: weil Sie wegen Jhrer alten Kanzeley-Sa- che; dieß beſinne ich mich, war der Ausdruck; genoͤthigt wuͤrden, in der Stadt zu ſeyn? Und ob ſie Jhren Enkel beſchieden, Jhnen daſelbſt Sonnabend Abends den 11ten ſeine Aufwar- tung zu machen? 3. Ob Jhre Gnaden und Fraͤulein Montague zu der beſtimmten Zeit nach London gekommen, und am Montage in einer Miethkutſche mit vier Pferden, weil ihre eigne ausgebeſſert wur- de, nach Hampſtead gefahren, und die junge Perſon, welche Sie daſelbſt beſuchten, von dannen nach London gefuͤhret? Jhre Gnaden werden wahrſcheinlicher weiſe wohl errathen koͤnnen, daß dieſe Fragen nicht aus ſolchen Urſachen, die Jhrem Enkel Lovelace vortheil- haft ſeyn moͤchten, geſchehen. Allein die Antwort mag ſeyn, was ſie will: ſo kann es ihm keinen Schaden und mir keinen Vortheil bringen. Nur denke ich, daß ich dieſe Erkundigung meiner ehe- maligen Hoffnung, ob ich mich darinn gleich be- trogen habe, und ſelbſt der Menſchenliebe ſchuldig ſey, damit eine Perſon, von der ich vormals beſſere Gedanken zu hegen geneigt gewe- ſen bin, nicht ſo vollkommen verderbt befunden werde, daß er in allen und jeden Faͤllen die Wahrheitsliebe verlaſſen ſollte, welche zu dem Character eines Cavalliers unumgaͤnglich noͤ- thig iſt. Haben C 5

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/47>, abgerufen am 21.11.2024.