Fr. Howe zur Nachricht gegeben haben, etwas Wahres ist: so möcht Jhr noch Eure Gemüths- art bey uns, und bey der Welt, in allen Stücken, außer Eurer ärgerlichen Entlaufung, rechtfertigen; und den Bösewicht mögen die Gesetze treffen. Könnten wir ihn nur an den Galgen bringen: was für eine verdienstliche Rache würde das für unsere ganze beleidigte Familie seyn; und für die Unschuldigen, welche er betrogen hat, so wohl als für viele andere, die dadurch von dem Verderben gerettet werden möchten?
Meldet mir daher, wo es Euch gefällig ist, ob Jhr geneigt seyd, vor Gericht zu erscheinen, und Euch selbst, und Uns und Eurem Ge- schlechte diese Gerechtigkeit widerfahren zu las- sen? Wo nicht, Schwester Clärchen: so wer- den wir wissen, was wir von Euch denken sollen. Denn weder Jhr, noch wir können durch das Aergerniß, das mit Eurem Falle verbunden ist, mehr leiden, als wir schon gelitten haben. Wo- sern Jhr aber wollet: so werden Herr Ackland und der Sachwalter Derham beyde zu Euch kom- men, um sich genau und eigentlich zu erkundi- gen, und von den Umständen Eurer Begebenheit ein Verzeichniß aufzusetzen, damit auf dieselbe ein gerichtliches Verfahren gegründet werde, wo sie es mit so vieler Wahrscheinlichkeit zu einem glück- lichen Ausgange leiten werden, als man uns von dem Verfolg desselben versprochen hat.
Allein nach dem, was sich Fr. Howe verlau- ten lässet, ist es nicht glaublich, daß dieß eingeräu-
met
Fr. Howe zur Nachricht gegeben haben, etwas Wahres iſt: ſo moͤcht Jhr noch Eure Gemuͤths- art bey uns, und bey der Welt, in allen Stuͤcken, außer Eurer aͤrgerlichen Entlaufung, rechtfertigen; und den Boͤſewicht moͤgen die Geſetze treffen. Koͤnnten wir ihn nur an den Galgen bringen: was fuͤr eine verdienſtliche Rache wuͤrde das fuͤr unſere ganze beleidigte Familie ſeyn; und fuͤr die Unſchuldigen, welche er betrogen hat, ſo wohl als fuͤr viele andere, die dadurch von dem Verderben gerettet werden moͤchten?
Meldet mir daher, wo es Euch gefaͤllig iſt, ob Jhr geneigt ſeyd, vor Gericht zu erſcheinen, und Euch ſelbſt, und Uns und Eurem Ge- ſchlechte dieſe Gerechtigkeit widerfahren zu laſ- ſen? Wo nicht, Schweſter Claͤrchen: ſo wer- den wir wiſſen, was wir von Euch denken ſollen. Denn weder Jhr, noch wir koͤnnen durch das Aergerniß, das mit Eurem Falle verbunden iſt, mehr leiden, als wir ſchon gelitten haben. Wo- ſern Jhr aber wollet: ſo werden Herr Ackland und der Sachwalter Derham beyde zu Euch kom- men, um ſich genau und eigentlich zu erkundi- gen, und von den Umſtaͤnden Eurer Begebenheit ein Verzeichniß aufzuſetzen, damit auf dieſelbe ein gerichtliches Verfahren gegruͤndet werde, wo ſie es mit ſo vieler Wahrſcheinlichkeit zu einem gluͤck- lichen Ausgange leiten werden, als man uns von dem Verfolg deſſelben verſprochen hat.
Allein nach dem, was ſich Fr. Howe verlau- ten laͤſſet, iſt es nicht glaublich, daß dieß eingeraͤu-
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Fr. Howe zur Nachricht gegeben haben, etwas
Wahres iſt: ſo moͤcht Jhr noch Eure Gemuͤths-
art bey uns, und bey der Welt, in allen Stuͤcken,
außer Eurer aͤrgerlichen Entlaufung, rechtfertigen;
und den Boͤſewicht moͤgen die Geſetze treffen.
Koͤnnten wir ihn nur an den Galgen bringen:
was fuͤr eine verdienſtliche Rache wuͤrde das fuͤr
unſere ganze beleidigte Familie ſeyn; und fuͤr die
Unſchuldigen, welche er betrogen hat, ſo wohl als
fuͤr viele andere, die dadurch von dem Verderben
gerettet werden moͤchten?
Meldet mir daher, wo es Euch gefaͤllig iſt,
ob Jhr geneigt ſeyd, vor Gericht zu erſcheinen,
und Euch ſelbſt, und Uns und Eurem Ge-
ſchlechte dieſe Gerechtigkeit widerfahren zu laſ-
ſen? Wo nicht, Schweſter Claͤrchen: ſo wer-
den wir wiſſen, was wir von Euch denken ſollen.
Denn weder Jhr, noch wir koͤnnen durch das
Aergerniß, das mit Eurem Falle verbunden iſt,
mehr leiden, als wir ſchon gelitten haben. Wo-
ſern Jhr aber wollet: ſo werden Herr Ackland
und der Sachwalter Derham beyde zu Euch kom-
men, um ſich genau und eigentlich zu erkundi-
gen, und von den Umſtaͤnden Eurer Begebenheit
ein Verzeichniß aufzuſetzen, damit auf dieſelbe ein
gerichtliches Verfahren gegruͤndet werde, wo ſie
es mit ſo vieler Wahrſcheinlichkeit zu einem gluͤck-
lichen Ausgange leiten werden, als man uns von
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Allein nach dem, was ſich Fr. Howe verlau-
ten laͤſſet, iſt es nicht glaublich, daß dieß eingeraͤu-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/116>, abgerufen am 25.11.2024.
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